Freitag, 6. August 2021

Aldrics Geschichte – Kapitel XIV

(No translation available.) 
 
Immer mal wieder, wenn ich Zeit dazu finde, veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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Kapitel XIV – Ab in den Wald

 
Heute gibt es ein etwas längeres RP, in dem Aldric und Joanne sich besser kennen lernen. Und am Ende taucht noch interessanter Besuch auf!
 
 
 Novize Aldric kommt aus der Novizenhalle und geht los, richtung Krautstampfer. Er fühlt sich inzwischen wieder kräftig genug, um bei der Krautproduktion zu helfen. Die Linke auf dem Knauf seines Schwertes, die Rechte ausgelassen baumelnd, schlendert er über die hölzernen Stege, bis er die Krautstampfer erreicht. Er löst den Novizen ab, der am erschöpftesten aussieht, nimmt dessen Platz ein und beginnt das Sumpfkraut in dem Holzbottich zu stampfen.
 Novize Aldric holt den Krautstampf aus dem Bottich und breitet ihn auf der Decke vor dem Bottich aus. Dann nimmt er einige der bereitliegenden Krautblätter und beginnt den etwas klebrigen Brei in diese einzurollen. Während er Krautstängel rollt denkt er darüber nach, ob er nicht auch mal einen probieren sollte... doch verwirft er den Gedanken gleich wieder. Seine Mutter hatte ihn vor Rauschkraut gewarnt! Aber sie hatte ihm auch gesagt, Innos sei der einzig wahre Gott der Gerechtigkeit... und sie hatte sich geirrt. Also hatte Otral vielleicht auch Recht, wenn er sagte das Sumpfkraut sei ungefährlich? Nachdenklich summt er eine Melodie, während ihm die Nachmittagssonne auf den Rücken scheint und er den würzigen Duft des gestampften Krauts atmet.
 Novizin Joanne verlässt das Novizenhaus, frisch gebadet, die Haare noch nass, gewandet in ihre Novizenrobe, den Beutel über der Schulter. Sie ist gut gelaunt, hat sie doch mittlerweile fast alle Pflanzen gesammelt, die sie für Meister Psycroptic braucht. Heute könnte es direkt weitergehen, doch bräuchte mal wieder Jemamden, der sie begleitet, da sie sich gegen Angriffe nicht wehren kann. Auf ihrem Weg fällt ihr Blick auf die Krautstampfer, unter denen sie Aldric erkennt, den sie am Tag zuvor kennengelernt hatte. Sie grinst, geht zu ihm hin, und tippt ihm auf die Schulter. "Erwache, Aldric!" grüßt sie ihn fröhlich.
 Novize Aldric war ganz in Gedanken versunken, als ihm jemand auf die Schulter tippt. Überrascht dreht er sich um und sieht Joanne. "Erwache!", sagt er freundlich und lächelt. "Bist du auch hier um Kraut zu stampfen?" Während er redet wischt er sich die vom Krautsaft klebrigen Hände an seinem Novizenrock ab.
 Novizin Joanne schüttelt den Kopf, so dass ihre langen blonden Haare nur so fliegen. "Nein, Meister Psycroptic meinte, ich sollte besser nicht Kraut stampfen und hat mich aufs Feld geschickt. Seitdem hab ich das auch nicht mehr gemacht. Es tat so in den Armen weh" mit einem Zwinkern nimmt sie ihr Haar im Nacken zusammen und bindet es sich straff zusammen, bindet es dann zu einem festen Knoten. "Musst du noch lange hier stampfen?"
 Novize Aldric sieht auf die Krautstengel, die er gedreht hat und auf das kleine Häufchen gestampftes Kraut. "Nein, ich bin jetzt seit etwa 5 stunden hier. Ich denke ich kann Schluss machen, wenn ich den kleinen Rest hier noch verarbeitet habe. Warum?" Er nimmt wieder etwas Kraut und dreht einen weiteren Stengel.
 Novizin Joanne schaut Aldic über die Schulter, hatte noch nie gesehen, wie das Drehen des Krauts geht. Sie legt ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich braucht immer noch ein paar Pflanzen und fänd es nett, wenn du mich begleiten würdest. Das heisst, wenn du schon so lange laufen kannst. Dann könntest du mir auch erzählen, wie es zu Deiner Bewusstlosigkeit kam, von der du gesprochen hast." Sie legt den Kopf ein wenig schief und sieht Aldric an.
 Novize Aldric wird ganz nervös, als die Novizin ihm die Hand auf die Schulter legt und man sieht ihm seine Unsicherheit und sein Unbehagen deutlich an. "Ich begleite dich gerne. Ich habe jetzt den ganzen Tag gesessen, da kann ein kleiner Spaziergang nicht schaden.", sagt er etwas verkrampft. Er rollt einen letzten Krautstengel und legt ihn zu den anderen. Dann steht er auf, dreht sich um und tritt zu seite, vom Krautstampfer weg. Er nimmt sein Handtuch vom Gurt und wischt seine Hände daran ab. " Von mir aus können wir los."
 Novizin Joanne nickt Aldric zu und dreht sich dann Richtung Lagerausgang. "Hast du eine Waffe dabei, Aldic? Wenn wir in den Wald gehen und werden von irgendwelchen Tieren angegriffen... ich hab nur die Sichel." Sie greift in ihren Beutel um zu überprüfen, ob sie ihren Zettel dabei hat, auf dem sie die Pflanzen skizziert und beschrieben hatte. "Ich hab auch alles, denke ich."
 Novize Aldric greift mit der Linken nervös an den Knauf des Schwertes seines Vaters. "Ich habe eine Waffe... " Er hat nie gelernt damit umzugehen. Aber der Schläfer hat ihm diese Waffe geschenkt! Er ist also quasi als Kämpfer auserkohren! Er nickt, wie um sich selbst Mut zu machen. "Ja ich habe eine Waffe."
 Novizin Joanne sieht nicht die Geste und merkt auch nicht, dass Aldric nervös ist. "Gut, dann lass uns mal gehen. Wie wäre es Nördlichen Wald? Da habe ich noch nicht gesucht, und allzu weit ist das ja nicht." Sie macht sich zusammen mit Aldric auf dem Weg, und verlässt das Lager über den Steg.



Am Wald.
 Aus südlicher Richtung kommen zwei Novizen den Weg hinauf. Joanne und Aldric erreichen den Waldrand, wo Aldric stehen bleibt und etwas nervös in die Dunkelheit unter den Bäumen späht. "Was suchen wir denn genau für Kräuter?", fragt er die Novizin. Seine Linke ist um den Schwertgriff gekrampft, während er sich mit der anderen Hand durch die Haare fährt.
  Novizin Joanne sieht zu Aldric. "Grabmoos und Bergmoos brauche ich noch. Und Snapperkraut auch. Die drei sollen hier im Wald wachsen." Sie holt den Zettel aus dem Beutel und schaut darauf. "Grabmoos wächst an Bäumen, Bergmoos an Felsen. Beides eher in feuchten Umgebungen. Gibt es hier nicht irgendwo einen Fluss, oder besser ein Flussbett mit Felsen?" Sie war noch nie in diesem Wald, hatte aber gehört, dass Jemand von einem Fluss erzählt hatte und tatsächlich waren sie ja auch gerade über einen Fluss gegangen, aber hier würde sicher kein Bergmoos wachsen.
 Novize Aldric zuckt entschuldigend mit den schultern. "Ich war erst einmal in diesem Wald. Und das war als ich mich auf dem Weg vom Neuen ins Alte Lager verlaufen hab." Er deutet auf dem Weg zurück, über den sie kamen. "Das ist der einzige Fluss hier, den ich kenne. Aber der hat kein felsiges Flussbett... Aber wir können ja mal am Waldrand beim Fluss entlang gehen. Vielleicht finden wir da etwas...", schlägt er vor. Dann muss er wenigstens noch nicht in den unheimlichen Wald.
 Novizin Joanne nickt wieder. "Ja, gut, machen wir das so. Sag mal, du hast erzählt, dass du lange Zeit bewusstlos warst. Weisst du denn noch, wie das passiert ist?" fragt sie Aldric. Sie hatte gestern schon nachfragen wollen, hatte es aber aus Rücksicht auf Attilla nicht getan. "Und du musst sagen, wenn du eine Pause brauchst, ja?" Wirft sie fast übergangslos ein, während sie nebeneinander hergehen.
 Novize Aldric schüttelt nachdenklich den Kopf. "Ich weiß nicht mehr genau, was passiert ist. Ich war in der Novizenhalle und habe gegessen... mit.. ich glaube es waren Otral und noch jemand. Da kam ein aufgeregter Mann rein und berichtete von einigen verwundeten Novizen im nahen Wald. Wir liefen natürlich sofort los um unseren Brüdern zu helfen." Er streicht sich nachdenklich durch das Haar. "Im Wald haben wir uns aufgeteilt um die Verletzten zu finden und dann... bin ich im Lazaret aufgewacht." Er blickt zu Joanne. "Ich nehme an, dieser Kerl hat uns reingelegt und einen nach dem Anderen..." Er stockt und fasst sich erschrocken an den Kopf."Dabei fällt mir ein: Geht es Otral gut?"
 Novizin Joanne schaut Aldric erschrocken an und hört ihm gebannt zu. Sie nickt. "Otral... ja, er hat mich eingekleidet, mir den Novizenrock gegeben. Er ist ein stiller Geselle scheint mir, sagt nur das Nötigste." Die Beiden haben nun eine Trauerweide erreicht, die dicht am Fluss steht. Hier hat der Fluss tatsächlich ein Flussbett und ist begrenzt durch ein paar Felsen. "Schau mal, hier könnten wir Glück haben." Sie schaut aufmerksam auf den Boden und stellt fest, dass dort kaum Pflanzen wachsen, aber das Bergmoos findet sie tatsächlich, in dicken Flecken zieht es sich im Schatten im feuchten Flussbett entlang. Joanne bückt sich und kratzt mir der Sichel einmal über den Boden, um ein Stück des Mooses abzutrennen. Strahlend steht sie wieder auf und zeigt Aldric ihre Beute.
 Novize Aldric ist sichtlich erleichtert, dass es Otral offenbar gut geht."Otral hat mich ins Sumpflager gebracht und mir als erster von den Lehren des Schläfers erzählt.", erinnert er sich und grinst. "Damals habe ich ihn als Spinner bezeichnet, weil er behauptete der Schläfer habe zu ihm gesprochen! Doch inzwischen weiß ich, dass es wahr ist!" Er folgt ihr zum Flussbett und lächelt freudig, als sie das Bergmoos findet. Er kniet sich hin und untersucht es genau, um sich einzuprägen, wie es aussieht. Er kennt sich noch nicht so gut mit Kräutern und anderen Pflanzen aus. Schließlich rupft er auch en wenig davon ab, steckt es sich in seinen Beutel und erhebt sich wieder. "Wunderbar. Was nun?", fragt er und fährt sich mit der Hand durch die Haare. Er geht ein Stück vom Flussbett weg und setzt sich unter die Trauerweide. "Vielleicht können wir eine kurze verschnaufpause machen. Ich muss nur kurz die Beine Ausstrecken."
 Novizin Joanne nickt und steckt das Bergmoos in ihren Beutel um dann Aldric zu folgen und sich im Schneidersitz vor ihn zu setzen. "Otral ist wirklich ein netter Kerl. Ich hoffe, dass er mir hilft, ebenfalls den Schläfer zu hören." Wie immer, wenn sie daran denkt, fangen ihre Augen an zu leuchten. "Es muss ein erhabenes Gefühl sein, zu dem Kreis der Auserwählten zu gehören, die das schon erlebt haben." Sie legt den Kopf schief und sieht Aldric an "Warst du vor dem Sumpflager in einem Anderen?" fragt sie ein wenig neugierig.
 Novize Aldric s Brust schwillt etwas an, vor Stolz, als Joanne von dem 'Kreis der Auserwählten' spricht. Auf ihre Frage wiegt er den Kopf hin und her. "Als erstes kam ich in das Alte Lager. Da war's eigentlich ganz nett, aber ein Mann in roter Rüstung sagte mir, die Erzbarone wollten mich ausbeuten und ich solle auf keinen Fall für sie arbeiten. Also folgte ich einer Wassermagierin ins Neue Lager. Aber die Leute da waren mir unheimlich. Die wirkten alle so brutal und unfreundlich. Naja.. und dann hat Otral mich ins Sumpflager verbracht. Und das hier ist, glaube ich, das erste Mal seither, dass ich mich so weit vom Sumpflager entfernt habe." Er lächelt. "Und du? Wie bist du in den Sumpf gekommen?"
 Novizin Joanne sieht kurz in Aldrics Augen ein Aufblitzen, kann aber nicht deuten, was es zu bedeuten hat."Dann hast du ja schon Alles gesehen, Aldric. Ich bin direkt zum Sumpflager gelangt, als ich in die Kolonie geworfen wurde, war nur einmal kurz im Orklager, weil ich mit Jemandem mitgegangen bin, von dem ich dachte, er wäre einer der Gurus. Das war gleich am zweiten Tag hier und ich kannte doch nicht die unterschiedlichen Gewänder." Wieder wird sie rot, als die daran denkt. Sie versucht, ein wenig abzulenken. "Wenn du wieder zurückmöchtest, sag es nur. Ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst."
 Novize Aldric sieht Joanne mit großen Augen an. "Du warst bei den Orks? Und die haben dir nichts getan?", fragt er ungläubig. "Ich habe erst einmal einen Ork gesehen... und der wurde in Ketten durch die Stadt geführt uns sah trotzdem noch zum fürchten aus." Er lächelt schüchtern. "Du musst ja ganz schön mutig sein.", stellt er fest. Dann erhebt er sich und schüttelt den Kopf. "Von mir aus können wir weiter suchen, ich habe mich genug ausgeruht.", sagt er und geht zum Beweis ein paar Schritte. "Wie kamst du denn darauf, dass du ins Sumpflager gehen wolltest?"
 Novizin Joanne steht ebenfalls auf lacht leise. "Ich war nicht freiwillig bei den Orklern. Dieser Typ hatte mich mitgenommen, weil er mir etwas Schönes zeigen wollte, und als wir dann da waren, meinte er, ich müsse nun für ihn jagen gehen und ihm auch sonst zu Diensten sein. Er wurde dann durch eine Frau gestoppt und ich konnte abhauen. Ein paar Tage habe ich mich zwischen den Hütten versteckt, doch dann bin ich abgehauen und bin zurück ins Sumpflager gegangen. Ich bin halt einfach dort gelandet und hab gleich jemanden namens Orwick getroffen, der mir viel gezeigt hat, und dann auf einen gewissen Jeraí." Ihre Wangen werden ein wenig rot bei dem Gedanken an den jungen Mann. Für einen Moment geht sie schweigend neben Aldric her.
 Novize Aldric nickt und lächelt. "Jeraí kenne ich auch. Er war es, der mich gefunden hat, als ich aus dem Koma erwachte und durch das Lazaret stolperte. Er ist sehr nett." Dann wird er nachdenklich... "Was hast du eigentlich getan, dass man dich hier rein geworfen hat? Du machst nicht den Eindruck als seist du eine Verbrecherin."
 Novizin Joanne nickt versonnen und seufzt sogar ein wenig. "Oh ja, Jeraí ist...nett."Sie schüttelt leicht den Kopf, um den Gedanken loszuwerden. "Ich...ich habe einen Menschen getötet. Doch, ich bin tatsächliche eine Mörderin." Sie beisst sich auf die Zunge. "Das Schwein hat meine Schwester verschleppt und ihre Unbeholfenheit ausgenützt. Ich hatte spontan die Gelegenheit, sie da raus zu holen, aber es ging nicht, ohne ihn dabei zu töten. Es war keine Absicht, aber die Richter sahen das Anders." "Mit der Hand wischt sie ihre Geschichte weg. "Und du? Warum bist du hier?" fragt sie leise.
 Novize Aldric ist erstaunt und ein klein wenig eingeschüchtert durch Joannes Geschichte. Er blickt zu Boden. "Als mein Vater in die Kolonie geworfen wurde musste ich irgendwie meine Mutter und meine kleine Schwerster ernähren. Aber ich war ein verdammt ungeschickter Jäger, also habe ich mich darauf verlegt andere Jagen zu lassen und das Essen zu klauen." Er lächelt schief. "Aber so richtig geschickt habe ich mich dabei wohl auch nicht angestellt.", meint er. Dann blickt er auf. "Du bist ja noch nicht so lange hier, desshalb habe ich dich bisher noch nicht gefragt... aber ich suche meinen Vater." Er nimmt das Schwert vom Gurt und hält es Joanne hin. Es ist eine schlanke, elegante Klinge mit feinen Silberintarsien - allerdings ist sie ziehmlich zerkratzt und schartig. In großen, geschwungenen Lettern ist der Name Rodic in die Klinge graviert. "Das ist sein Schwert. Er heißt Rodic. Hast du vielleicht schonmal von ihm gehört?", fragt Aldric hoffnungsvoll.
  Novizin Joanne schluckt. "Wie alt bist du denn, Aldric? Du scheinst noch so jung. Es ist sicher nicht einfach, für eine Familie sorgen zu müssen." Er tat Joanne unendlich leid. Sie hebt die Hand und fährt mit den Fingerspitzen über die Schrift. "Rodic....Nein, den Namen habe ich noch nie gehört, tut mir leid. Aber ich halte die Augen und Ohren offen, versprochen." Sie schaut vom Schwert wieder hoch zu Aldric. "Das Schwert ist wunderschön, aber es sollte mal wieder gerichtet werden. Hat wohl ziemlich gelitten. Dein Vater scheint ein Kämpfer zu sein." Sie lächelt, hatte sie es doch immer sehr gut zuhause gehabt, einen Vater, der ihr viel über Schwerter und Kämpfen beigebracht hatte, und sie mit in den Wald genommen hatte, um sie zu lehren. Lediglich ihre Schwester war auf Abwege geraten. Der Mord an dem Peiniger ihrer Schwester war ihr angesichts der Blauen Flecken und offenen Wunden ihrer Schwester nicht einmal schwer gefallen.
 Novize Aldric fühlt einen kleinen Stich, als die junge Frau ihn behandelt wie ein Kind. "18 Sommer.", antwortet er knapp. Einen Moment schweigt er, wärend sie weitergehen. Missmutig kickt er einen Stein in den Fluss. Dann seufzt er und antwortet: "Bevor er in die Kolonie kam war er kein Kämpfer. Er hatte auch kein Schwert. Er hatte nur einen Bogen und ein Jagdmesser... zum Jagen. Er war Jäger. Leider hat er an der falschen Stelle gejagt und da haben sie ihn uns weg genommen." Aldric hat einen Kloß im Hals, will sich aber nichts anmerken lassen, damit Joanne ihn nicht wieder wie ein Kind behandelt. "Deine Schwester...", wechselt er das Thema. "Geht es ihr gut?"
 Novizin Joanne schluckt trocken. Wenn er nicht erfahren im Umgang mit dem Schwert gewesen war, hatte er es entweder hier gelernt, oder die Scharten zeugten von dem verzweifelten Versuch, sich zu retten. "Wir werden ihn finden, Aldric." versucht sie, den jungen Mann zu beruhigen, allein, irgendwie glaubt sie nicht richtig daran, dass er noch lebt. Bevor sie seine Frage beantwortet, holt sie tief Luft. "Ich...man hat mich sofort festgenommen, ich weiss nicht wie das so schnell ging. Meine Schwester hat gelebt, ja, und ich denke, sie wird es überlebt haben, zumindest körperlich. Wie es ihr geistig geht, weiss ich nicht. Sie war schon immer sehr labil und ich denke, es geht ihr jetzt nicht gut." Sie hält den Atem an und unterdrückt ein Aufschluchzen.
 Novize Aldric hat nun ein schlechtes gewissen, da die Frage nach ihrer Schwester Joanne sehr nahe zu gehen scheint. Er denkt kurz darüber nach, sie zu drücken oder am Arm zu berühren, hält das dann aber doch nicht für angebracht. Hätte sein Rock Hosentaschen, dann hätte er jetzt die Hände darin vergraben... Da sein Rock keine Hosentaschen hat klammert er sich mit der Linken wieder an sein Schwert und fährt sich mit der rechten durch die Haare. Er weiß nicht was er sagen soll, und so gehen die beiden ein Stück schweigend nebeneinander her. "He...", sagt er schließlich und räuspert sich. "Danke, dass du mir bei der Suche nach meinem Vater helfen willst." Er lächelt unsicher.
 Novizin Joanne lächelt schwach. Sie war ja ziemlich sicher, dass ihre Mutter und ihr Vater sich jetzt noch verstärkt um ihre Schwester kümmern würden , und ändern könnte sie von hier aus eh Nichts. "Das mache ich doch gerne, Aldric. Es wäre schön, wenn wir ihn finden würden." Sie streckt zögernd die Hand aus und berührt Aldric nur ganz kurz am Oberarm, bevor sie die Hand wieder sinken lässt. "Was meinst du, sollen wir uns ein paar Meter tiefer in den Wald hineinwagen?" Sie würde auch allein hingehen, wenn Aldric hier auf sie warten würde und ein wenig auf sie achten würde.
 Novize Aldric hat zwar Angst vor dem Dunklen Wald, aber das darf er Joanne natürlich nicht zeigen. Außerdem fühlt er sich mit ihr an der Seite schon deutlich sicherer. Wenn sie schon einen Mann getötet hat, dann sollte doch irgendwelches Kleingetier kein Problem für sie beide zusammen darstellen... hofft er. Er nickt, und versucht es entschieden und selbstsicher aussehen zu lassen. "Ja, lass uns ein Stückchen tiefer rein gehen. Vielleicht finden wir die Kräuter dann." Mutig geht er voran.
 Novizin Joanne verlässt sich darauf, dass Aldric Gebrauch von seiner Waffe machen würde, sollte es nötig werden und folgt ihm. Weit müssen sie gar nicht gehen, um tatsächlich auf eine Pflanze zu stoßen. Es ist eine hellgrüne Pflanze eigenartige Blätter mit einer eigenwilligen Färbung und somit für Joanne als Snapperkraut zu identifizieren. Sie schneidet die Pflanze mit der Sichel ab."Schau, ein Snapperkraut. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Sollen wir lieber wieder umkehren, Aldric? Irgendwie ist mir unwohl hier im Wald. Meine Hände sind ganz kalt." Es war Angst.
 Novize Aldric nickt. "In Ordnung...", sagt er, während er sich nervös umsieht. Er dreht sich um und macht sich daran, wieder zum Waldrand zu gehen. "Und das Grabmoos?", fragt er, als plötzlich im Gebüsch, wenige Meter links von ihm, etwas raschelt. Erschrocken fährt er herum. Aus dem Geüsch tritt ein Scavenger. Ein merkwürdiges Gurren von sich gebend, stapft er über den Waldboden und sucht dabei offenbar mit seinem Schnabel nach etwas essbarem. Erleichtert atmet Aldric aus. Der Vogel will ihnen wohl nichts böses... hoffentlich. Aldric winkt Joanne, schnell weiter zu gehen.
 Novizin Joanne s Herz bleibt fast stehen, als der Scavenger auftaucht. Erschrocken sieht sie Aldric. Warum zog er denn sein Schwert nur nicht? Sie eilt Aldric hinterher, unsicher, ob der Scavenger nicht vielleicht die Verfolgung aufnehmen würde. "Lass und abhauen. Das Grabmoss kann ich auch noch morgen suchen.""Sie ist erst beruhigt, als sie den Waldrand erreicht haben und dann schnellen Schrittes weitergehen können. "Warum hast du Dein Schwert nicht gezogen?" fragt sie Aldric atemlos.
 Novize Aldric ist verwirrt... Schwert? Oh... sein Schwert... das hatte er ganz vergessen. Verdammt. Ein toller Kämpfer für den Schläfer ist er. "Das... das brauchte ich doch garnicht...", sagt er unsicher. "Der Scavenger hat uns doch garnicht angegriffen." Er tastet nach dem Schwertgriff und fühlt sich etwas doof. Er ist jedenfalls erleichtert, dass er das Schwert nicht brauchte. "Lass uns zurück zum Lager gehen.", stimmt er Joanne zu. Er fühlt sich ziemlich ausgelaugt. Etwas orientierungslos sieht er sich um, dann erinnert er sich, woher sie kamen und gemeinsam gehen die beiden zurück, richtung Sumpflager.

Als wir ins Lager zurückkehren erwartet mich eine freudige Überraschung: Schattenmeister Ace, ein alter Freund Rodics, ist zufällig gerade im Sumpf unterwegs. Das ist eigentlich die Chance, auf die ich gewartet habe. Aus unserem RP schließe ich, dass ich ihm direkt eine private Nachricht geschickt habe, er aber gerade nicht in seinem Kuschel-RP mit Azira unterbrochen werden wollte.
 
 Novizin Joanne erreicht zusammen mit Aldric das Sumpflager. Wieder hatte sie zwei der Pflanzen gefunden, die sie für Meister Psycroptic brauchte. Der Schreck dann zum Schluss mit dem Scavenger saß ihr noch ziemlich in den Gliedern. Auf dem Steg bleibt sie kurz stehen, und dreht sich zu Aldric um. "Phu, wir sind wieder daheim und im sicheren Hafen, dem Schläfer sei Dank." Die Farbe kehrt so langsam zurück in ihr Gesicht.
 Novize Aldric blickt schuldbewusst auf den hölzernen Steg unter seinen Füßen. "Tut mir Leid, das mit dem Schwert. Ich war einfach... zu überrascht." Er spielt an dem Knauf seines Schwertes herum. "Mir hat nie jemand begebracht zu kämpfen. Aber, wenn das Viech uns angegriffen hätte, dann hätte ich bestimmt noch rechtzeitig gehandelt." ... hoffe ich, fügt er in Gedanken hinzu.
 Novizin Joanne lacht leise. "Glaub mir, wenn du nicht reagiert hättest, hätte ich mir das Schwert geschnappt." Sie schlägt Aldric freundschaflich auf die Schulter. "Sollen wir nachsehen, ob es in der Novizenhalle etwas zu Essen für uns gibt? Vielleicht Scavengerbraten?" Immer noch lachend zwinkert sie ihm zu und schreitet langsam voran. "Du bist doch auch sicher froh, wenn du dich mal wieder ausruhen kannst."
 Schattenmeister Ace zieht seine Augenbrauen hoch, nachdem sie den Bogen abgegeben hatte und ihm erklärt hatte was sie vor hat. "Was willst du denn in der Miene?" Ehe er mit zuckenden Mundwinkeln noch hinzufügt "Doch nicht etwa den armen Buddlern dort den Kopf verdrehen." Dabei lässt er den Blick kurz schweifen und mustert die Werkstatt genauer.
 Novize Aldric lacht, kommt dann aber etwas aus dem Gleichgewicht, als Joanne ihn auf die Schulter schlägt. Sie hat Recht. Er braucht undbedingt etwas zu essen und eine Möglichkeit sich hinzusetzen. Also folgt er ihr richtung Novizenhalle. Während die beiden über die hölzernen Stege schreiten, stellt er eine Frage, die ihm schon die ganze Zeit im Kopf herumgeht: "Hast du eigentlich schonmal Sumpfkraut geraucht?" Ihm fällt ein Mann in schwarzer Rüstung auf, der offenbar nicht hier her gehört...
 Novizin Joanne schüttelt den Kopf. "Nein, das habe ich noch nie. Ich hoffe, dass ich den Schläfer auch höre, ohne, dass ich das tun muss." Eigentlich hatte sie eher Angst davor, was mit ihr passieren würde, wenn sie Kraut rauchen würde. Erstaunt nimmt sie wahr, dass Aldric absolut geschwächt zu sein schien, schließlich schien er etwas zu wanken. Fast schon von selbst streckt sie die Hand aus, um ihn aufzuhalten, falls er stürzen sollte. "Du schon? Hast du es probiert?"
 Schattenmeister Ace brummt zufrieden, als er Aziras erste Worte vernimmt und ihren Kuss auf der Wange spürt. Dann richtet er seinen Blick wieder auf Azira und antwortet auf ihre Frage mit leicht gerunzelter Stirn "Kohle oder Kreide...hm...warum schaust du nicht einfach auf dem Markt im Alten Lager vorbei? Ist einfacher, wenn auch nicht umbedingt billiger..." Dann überlegt er einen Moment und fügt dann hinzu "Andererseits...Ian oder einer seiner Leute hat bestimmt Kohle und Kreide und das weit billiger...aber wofür brauchst du das überhaupt?" Dann streift sein Blick einen Novizen und verharrt bei selbigem. Besser gesagt auf der Waffe die Aldric an seiner Seite trägt. Sie kam ihm bekannt vor, besser gesagt er glaubte es. Aber er wusste nicht mehr woher.
 Novize Aldric schüttelt den Kopf. "Nein, mei..." Meine Mutter hat mich davor gewarnt!, hatte er sagen wollen, doch beschließt er, dass das wohl nicht sehr männlich klingt. "Ich habe es noch nicht probiert... Aber Otral hat gesagt es sei überhaupt nicht schädlich und nun denke ich darüber nach es mal aus zu probieren. Warum hast du es noch nicht versucht?" Er sieht, dass der Mann in der schwarzen Rüstung ihn mustert und runzelt die Stirn. Warum sieht ihn der Kerl so an? Er bekommt ein wenig Angst und ist froh, als er mit Joanne die Novizenhalle erreicht. Er tritt ein und schaut nach, was es zu Essen gibt.
 Novizin Azira entgegnet Ace leise und schmunzelnd "Das Alte Lager und die Mine sind von hier aus ungefähr gleich weit entfernt. Warum nicht also die billigere Variante?" Auf die rhetorische Frage erwartet sie keine Antwort. Bei der letzten Frage tippt Azira mit ihrem Zeigefinger auf Aces Brust und entgegnet ihm mit vielsagendem Lächeln "Als Zutat für ein Rezept... du wirst schon sehen, wenn ich es fertig habe..." Dass es sich dabei nicht um Alchemie als solche handeln dürfte, müsste Ace eigentlich wissen. Azira ist ja keine Alchemistin. Aces Blick folgend, mustert sie den Novizen, der sich der Novizenhalle nähert. "Kennst du ihn?", fragt sie mehr aus Gewohnheit heraus den Schattenmeister.
 Novizin Joanne hat zusammen mit Aldric schon die Novizenhalle betreten und nickt nun zu seinen Worten. "Ich habe eher Angst, dass irgendwas mit mir passiert, ich nicht mehr weiss, was ich tu, oder so. Überleg mal, ich lass mich gehen und verliere die Kontrolle über mich. Wer weiss, wie ich dann bin, und ob dann so eine Art wahres Gesicht zum Vorschein kommt, das jetzt hinter gutem Benehmen versteckt geblieben ist." Sie lässt sich eine Schale warme Brühe geben und auch ein Stück Brot und geht dann damit vorsichtig zu einem der Tische, wo sich sich auf einen der Stühle setzt.
 Schattenmeister Ace schaut Azira einen Moment lang an und zuckt dann die Schultern "Auch wieder wahr...naja, frag in der Miene einfach nach Ian, soweit ich weiß kontrolliert er sie...falls ihm bisher keiner den Platz streitig gemacht hat. Er wird genau wissen wo du dort die Sachen findest." Dann runzelt er die Stirn und seine Augen werden ebenfalls wieder schmaler "Für ein Rezept? Na, dann bin ich mal gespannt!" Seine Mundwinkel zucken leicht bei seinen Worten. Ihre Frage beantwortet er mit einer wagen Handgeste "Den Typen nicht...aber ich meine das Schwert mal gesehen zu haben was er dabei hatte...nur fällt mir nicht mehr ein wo und bei wem...naja, ist auch egal!"
 Novize Aldric holt sich auch etwas zu essen und setzt sich zu ihr. "Aber Otral hat gesagt, das Sumpfkraut erweitert nur die Wahrnehmung.", sagt er und atmet zugleich erleichtert aus, als er sich auf den Stuhl setzt. Seine Beine fühlen sich schwach und zittrig an. "... und es beruhigt. Was soll da schon schlimmes passieren." Er nimmt einen Löffel von seiner Brühe und blickt Joanne an. "Vielleicht hilft es dir ja tatsächlich, mit dem Schläfer in Kontakt zu treten!"
 Der Wind legt sich, die kälte lässt langsam nach und eine warme Brise durchweht das Sumpflager, aus dem Sumpf. Einige Novizen gehen in die Novizenhalle. (Jorùs)
 Novizin Joanne beugt sich ein wenig vor "Und was ist, wenn das Zeug bei Jedem anders wirkt? Wenn ich es ausprobiere, dann nur im Beisein eines Menschen, dem ich voll und ganz vertraue und der meine eventuelle Situation nicht ausnutzen wird." Wieder sind ihre Hände eiskalt und so legt sie Beide an die von der Brühe gewärmte Schale. "Ich weiss immer noch nicht, wie ich mir sicher sein soll, dass es wirklich der Schläfer ist, der zu mir spricht und nicht irgendjemand, der mit etwas ins Ohr säuselt, was ich glauben soll, verstehst du? Was, wenn sie uns nicht die Wahrheit sagen? Wenn wir durch das Kraut betäubt werden und man so unsere Gedanken lenkt?" Trotzig sieht sie Aldric an.
 Novizin Azira nickt bei den ersten Sätzen von Ace. Ihr Blick wandert wieder zum Schattenmeister, dessen Hand sie ergreift. "Ja, das werde ich." Sie kennt den Mann zwar nicht, aber sie wird ihn schon finden, so unbekannt ist er sicher nicht. "Du erkennst ein Schwert? Für mich sehen die alle gleich aus... naja... vielleicht nicht ganz so schlimm..." Die blasse Novizin zuckt mit ihren Schultern, es soll ihr ebenfalls, wie Ace es schon sagte, egal sein. "Hast du noch etwas zu erledigen?", fragt sie hintergründig lächelnd...
 Schattenmeister Ace runzelt erneut die Stirn und nickt bei ihrer Frage "Ja...ich meine es mal bei jemandem gesehen zu haben der...aber das kann nicht sein, dieser jemand ist seit einer halben Ewigkeit verschwunden..." Dann schüttelt er den Kopf um die Gedanken zu verscheuchen. Er konnte später noch drüber nachgrübeln. Dann schaut er Azira bei ihrer zweiten Frage mit einem Schmunzeln an "Nein, ich bin eigentlich nur wegen dir hier gewesen, also..." Er lässt den Rest des Satzes offen und lächelt breit.
 Novize Aldric lächelt triumphierend. "Der Schläfer schickt uns wirklich Visionen! Ich habe noch nie Kraut geraucht, aber ich hatte trotzdem eine Vision des Schläfers!" Er deutet auf das Schwert. "Er hat mich zu diesem Schwert geführt! Es ist ein Geschenk des Schläfers! Du siehst, mir hat niemand im Rausch ins Ohr gesäuselt." Seine Miene wird ernster. "Und außerdem vertraue ich Otral. Und ich vertraue Psycroptic. Sie würden uns doch keine Lügengeschichten erzählen."
 Novizin Joanne vertraut Psycroptic eigentlich auch, aber dem Kraut nicht. Sie ist allerdings völlig überrascht, dass Aldric schon eine Vision hatte. Bei seinen Worten legt sie ihre eiskalte Hand auf seine, so dass er den Löffel nicht mehr zum Mund führen kann. "Was hast du gesehen? Hast du dich hinterher anders gefühlt? Bitte, erzähl!" Fordert sie den Jüngeren auf."War das die einzige Vision, die du hattest?" Plötzlich werden ihre Wangen rot und sie zieht die Hand zurück, als ob sie sich verbrannt hätte. "Ohh, entschuldige."
 Novizin Azira entgegnet dem Schattenmeister lachend "Wenn du weißt, an wen du dich erinnerst, kannst du es mir ja sagen. So ein Geheimnis, was du darum machst, scheint es mich auch langsam zu interessieren." Dann aber setzt sich Azira zusammen mit Ace langsam in Bewegung, mit dem Ziel ihrer Hütte, während sie ihre linke Hand erneut um Aces Taille legt und das Lächeln erwidert. "Hm... die Idee ist gut..." Die blasse Novizin hebt schmunzelnd eine Augenbraue, während sie Ace fast schon herausfordernd in die Augen sieht.
 Schattenmeister Ace lacht leise während er neben Azira her geht und ebenfalls einen Arm um sie legt "Wenn ich mich erinnere sag ich Bescheid, meine neugierige Novizin!" Dann schaut er sie wieder mit einem breiten Lächeln an "Ja, nicht wahr. Die Idee hat ihren Reiz...neugierig, was ich sonst noch für Ideen habe?" Fragt er sie und erwiedert ihren Blick, während seine Mundwinkel sich zu einem noch breiterem Lächeln verziehen.
 Novize Aldric ist irritiert durch Joannes Hand auf der seinen. Erst als sie die Hand weg zieht und sich entschuldigt, sagt er stockend: "Oh.. ähm.. macht doch nix.. Ich.. Ich war noch ganz neu hier im Lager. Und eines nachts erwachte ich und sah die Bilder... es waren eigentlich keine Bilder... und auch keine Stimme oder sowas..." Er runzelt die Stirn, bemüht einen Ausdruck dafür zu finden, was er erlebt hat. "Es war mehr, wie... ein Wissen, dass plötzlich in meinem Kopf war. Eine Erinnerung, aber eine Fremde." Er kaut auf seiner Unterlippe rum. "Ich sah also dieses Schwert im Sumpf, nein, ich wusste, dass es da war. Und ich wusste: Es war das Schwert meines Vaters - obwohl er doch überhaupt kein Schwert hatte, als ich ihn zuletzt sah! Und da stand ich auf und lief los und ich lief direkt zu dem Schwert! Psycroptic hat mich halb erfrohren im Sumpf gefunden. Zu der Zeit schneite es gerade. Und als ich ihm berichtete, sagte er mir, dass das eine Vision des Schläfers gewesen sein muss!"
 Novizin Azira erreicht zusammen mit Ace ihre Hütte und öffnet die Tür. "Du hast noch mehr Ideen?", fragt sie lachend, während sie Ace mustert. "Dann lass mal hören, mein Lieber... oder sehen... hm..." Mit vieldeutigem Blick tritt sie leichtfüßig in die Hütte und zieht Ace hinter sich her. Die Tür fällt leise ins Schloss, denn der Rest ist nur für die zwei bestimmt...
 Novizin Joanne legt ihre Hand an ihre Kehle. Ihr stockt der Atem und eine Gänsehaut breitet sich auf ihrem Körper aus. "Das kann nur ein Zeichen des Schläfers sein. Du hast deinen Platz gefunden, Aldric. Wo sonst solltest du hingehören, als ins Sumpflager? Du musst dem Schläfer besonders am Herzen liegen, wenn er dir die Vision schon so früh zuteil werden lässt." Joanne ist wirklich zutiefst beeindruckt. "Jetzt müssen wir noch herausfinden, was der Schläfer dir damit sagen wollte, und deinen Vater finden."
 Novize Aldric ist froh, dass er es ganz offenbar geschafft hat Joanne zu beeindrucken. Die Sache mit dem Schwert und dem Scavenger war ihm sehr peinlich gewesen. Er blickt hinab zu dem Schwert. "Ich denke, der Schläfer will, dass ich meinen Vater finde... und das Schwert ist der erste Hinweis. Ich habe gehört, im Alten Lager soll es einen fähigen Schmied geben, der eine solche Waffen herstellen kann. Ich will zu ihm gehen, und ihn fragen, ob er sich an den Mann erinnert, dem er dieses Schwert geschmiedet hat."
  Novizin Joanne blickt zu Aldric. "Nimmst du mich mit, wenn du ins Alte Lager gehst?" ist ihre spontane Frage. So würde sie dazu kommen, das Alte Lager zu sehen, könnte ein wenig auf Aldric achten und ihm vielleicht ein wenig bei der Suche behilflich sein. Sie besinnt sich darauf, dass sie kaum von ihrer Brühe genommen hat und fängt wieder an zu essen. "Ich will so gerne dabei sein, wenn du deinen Vater findest. Das wäre so....wahnsinnig."Sie strahlt Aldric an.
 Novize Aldric nickt. "Natürlich! Ich nehme dich gerne mit... Ich habe mich bisher nicht getraut alleine dorthin zurück zu gehen." Er löffelt nun ebenfalls wieder von seiner Brühe. "Ich freue mich dich getroffen zu haben. Ich habe das gefühl, endlich passiert etwas!", eröffnet er Joanne freudig. "Ich bin schon Monate hier und habe immer noch nicht mehr als dieses Schwert gefunden. Das Ändert sich jetzt!" Er löffelt seinen Eintopf aus und lehnt sich zurück. Er sieht zufrieden aus.
 Novizin Joanne hält die Schale schräg und löffelt auch noch den letzen Rest der Brühe aus."Aber es liegt doch sicher nicht nur an mir, dass etwas passiert. Du musst zu Kräften kommen, Aldric. Schau dich mal an, wie dünn du bist, ich hatte dich vorhin beinah umgehauen, und ich bin ja nun wahrlich nicht stark. Soll ich dir noch ein wenig Brühe holen? Oder ein Stück Brot? Ich weiss ja nicht, wie leicht das im alten Lager wird, aber wenn wir da auch fortlaufen müssen, wird es ziemlich hart für dich." Die Sorgen, die sie sich macht, kann man deutlich heraushören.
 Novize Aldric schüttelt den Kopf. "Danke, ich brauche erstmal nichts mehr zu essen, aber Müde bin ich." Er streckt sich, wobei seine Arme zittern. "Ich denke, ich werde mich wohl besser etwas hinlegen." Langsam erhebt er sich und bringt seine Schale weg. "Aber ich sage dir auf jeden Fall bescheid, bevor ich aufbreche!", verspricht er.
 Novizin Joanne nickt und folgt Aldric, um ihr Geschirr wegzubringen. "Ja, mach das mal, Aldric. Es war ein anstrengender Tag, ich bin auch völlig geschafft. Ich glaube, ich geh auch schlafen, vielleicht noch ein wenig über meine fehlenden Pflanzen sinnieren." Sie lächelt ihn sanft an, doch gleich darauf wird ihr Blick wieder besorgt. Man konnte genau sehen, wie erschöpft Aldric war. "Komm, wir haben ja den gleichen Weg."
 Novize Aldric nickt und geht gemeinsam mit Joanne zum schlafsaal. Wo jeder zu seinem Lager geht. Wärend er sein Schwert ablegt und sich auf das Lager niederlässt lächelt er. Er wird seinen Vater bald wiedersehen. Ganz bestimmt. Und dann werden sie diesen Ort verlassen, mit der Hilfe des Schläfers. Und er würde seine Mutter wiedersehen, und seine kleine Schwester. Er brummt Joanne noch ein "Der Schläfer Erwache!" zu und schläft dann, mit einem lächeln auf dem Gesicht, ein.
 Novizin Joanne winkt Aldric noch zu, er schlieg gar nicht so weit weg von ihr, und so kann sie ihn hören. "Gute Nacht, Aldric, Der Schläfer wache über deinen Schlaf." wünscht sie ihm und schlüpft dann unter ihre dünne Decke, liest noch ein wenig und schläft erst viel später ein.


Aldrics Freude, dass "endlich etwas passiert", war wohl zu einem nicht unwesentlichen Teil meiner eigenen Motivation und meinem Vorhaben geschuldet, nach der langen Inaktivität richtig loszulegen. Gleichzeiting nun auch noch jemanden gefunden zu haben, der mir bei der Suche helfen möchte, UND dann noch zufällig jemandem über den Weg zu laufen, der Rodic kannte, trug aber sicher seinen Teil dazu bei!



 
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Montag, 2. August 2021

Heroes Orchestra

 (English translation below.)


Neulich (nagut... vor ca. 3 Jahren) stolperte ich über ein Musikstück, das ich hier gerne teilen möchte: Das Alte Lager-Thema, das ohnehin mein Lieblings-Stück aus dem Gothic-Soundtrack ist, gespielt von einem Orchester, das sich auf Spiel-Soundtracks spezialisiert hat.

Ich habe mit Mateusz Alberski gesprochen, der das Heroes Orchestra gegründet hat. Er hat Dirigieren an der Uniwersytet Muzyczny Fryderyka Chopina in Warschau studiert und beschloss 2017 mit einigen Freunden, die Musik aus der Spiel-Reihe Heroes of Might and Magic, vor Allem aus Teil III und IV, zu spielen. 
 
Seitdem ist nicht nur das Orchester auf etwa 120 Musiker angewachsen, auch das Repertoire wurde deutlich erweitert. So spielt das Ensemble z.B. auch Stücke aus Icewind Dale, Baldur's Gate, World of Warcraft, Witcher III und mehr. Und natürlich auch aus Gothic und Gothic II! (Und Gothic 3.)

Wer über kommende Tracks und Videos auf dem laufenden bleiben oder einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, kann dem Heroes Orchestra auch auf Facebook folgen oder es auf Youtube abonnieren! Weitere Stücke aus dem Gothic Soundtrack sind wohl schon in Arbeit! 




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Heroes Orchestra

A little while ago I stumbled upon this piece of music that I'd like to share with you: the Old Camp theme, which has always been my favourite track from the Gothic soundtrack, played by an Orchestra that specialises in game soundtracks.

I talked to Meteusz Alberski, the founder of the Heroes Orchestra. He studied conducting at the Uniwersytet Muzyczny Fryderyka Chopina in Warsaw. In 2017 he and a couple of friends decided to band together and play some music from the Heroes of Might and Magic series, especially parts III and IV.
 
Since then not only did the Orchestra grow to about 120 musicians, but also their repertoire expanded to include music from Icewind Dale, Baldur's Gate, World of Warcraft, Witcher III, and more. And of course Gothic and Gothic II! (And Gothic 3.)
 
Anyone interested in staying up to date with upcoming tracks and videos or in having a peek behind the scenes should follow the Heroes Orchestra on Facebook or subscribe to their Youtube channel! More music from the Gothic series is sure to come. 
 
 
 
 
 
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Mittwoch, 28. Juli 2021

Aldrics Geschichte – Kapitel XIII

 (No translation available.) 

 
Immer mal wieder, wenn ich Zeit dazu finde, veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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Kapitel XIII – Ein neues Gesicht

 
Während Aldric mit seiner Kopfverletzung im Lazarett lag, hat sich im Lager einiges verändert. Seine Freunde und Bekannten sind in den Rängen aufgestiegen und er ist umgeben von neuen Gesichtern. Bevor wir zu einem ganz bestimmten neuen Gesicht kommen aber erst ein kurzes Zwischenspiel:
 
 
 Novize Aldric schlägt abermals die Augen auf. Probeweise dreht er den Kopf hin und her. Es tut nach wie vor weh, doch geht es ihm schon deutlich besser als noch vor wenigen Tagen. Er setzt sich auf seinem Bett im Lazaret auf. Sein Magen knurrt, und er beschließt, in der Novizenhalle etwas essen zu gehen. Handtuch und Hemd, welche noch immer ordentlich gefaltet neben dem Bett liegen, befestigt er an seinem Gurt. Als er sich nach den Sachen bückt wird ihm noch etwas schwindelig, aber er kann sich an der Bettkante festhalten und findet sein Gleichgewicht wieder. Ihm fällt auf, dass das Schwert wieder an der Wand neben seinem Bett lehnt, obwohl er sich nicht erinnern kann, es abgelegt zu haben. Muss wohl dieser nette Templer, Jeraí, gewesen sein. Er greift das Schwert und gürtet es sich um. Dann verlässt er das Lazaret. Seine Beine fühlen sich noch etwas zittrig an, aber er kann ganz normal laufen. Gemächlich schlendert er durch das, von den magischen Fackeln und dem Flackern der Barriere
 in bläuliches Licht getauchte, nächtliche Lager. Schon nach wenigen Metern fühlt er sich ziemlich erschöpft; offenbar hat ihn die lange Bewusstlosigkeit stark geschwächt. Er erreicht die Novizenhalle und tritt ein. Erleichtert lässt er sich auf eine der Bänke sinken und atmet aus. Er zittert vor Anstrengung. Trotzdem erhebt er sich wieder und sieht nach, was zu essen da ist. Er findet einen Eintopf und nimmt sich davon. Dann setzt er sich an einen der Tische und beginnt zu essen. Den Blick hat er auf den Ausgang gerichtet, wo er ein Stück Himmel erspähen kann.
 Anhänger Micclos geht durch das Tor zum Sumpflager und grüßt die Wachen mit einem freundlichen Ton in der Stimme. Er ist gut gelaunt. Seine letzte Reise war sehr erfreulich für ihn. Der junge Micclos wollte eigentlich zum Alten Lager laufen, als er plötzlich im Wald eine kleine Lichtung fand. Hier verbrachte er einen ganzen Tag. Er ruhte sich aus und flückte einige Blumen. Zurück bei der Brüderschaft, läuft er in Richtung Tempelvorplatz. Hier hatte er vor einigen Tagen Blumenzwiebeln geplanzt. Einige der Pflanzen kommen schon aus der Erde und bilden einen kleinen grünen Stiel. Der Anhänger lacht zufrieden, gießt die Zwiebeln und sucht sich einen warmen Platz. Bald sieht er ein Lagerfeuer, wo er sich hinsetzt.
 Novize Aldric hat seinen Eintopf ausgelöffelt und bringt das leere Schälchen wieder weg, bevor er die Novizenhalle verlässt. Draußen bleibt er stehen und blickt hinauf zur Kuppel der Barriere. Die Blitze überziehen den Nachthimmel mit einem ständig wechselnden Muster. Aldric setzt sich auf eine Bank vor der Novizenhalle, und lehnt den Kopf vorsichtig an die Wand, um weiter den Himmel zu beobachten. Zwischen den Blitzen ist so viel Platz, denkt er. Ob man nicht einfach zwischen ihnen hindurchspringen kann, wenn man schnell genug ist? Eher unwahrscheinlich... dann würden wohl sehr viel mehr Gefangene ihr Glück versuchen. Vielleicht kann man ja auch durch genaue Beobachtung ein sich wiederholendes Muster erkennen, und feststellen, wann, wo eine große Lücke entsteht... so spinnt er ein wenig vor sich hin, und döst schließlich leicht ein...
 Anhänger Micclos richtet sich auf und läuft zur Novizenhalle. Nach kurzer Zeit erreicht er diese und sieht einen Bruder auf einer Bank schlafen. Er setzt sich auf den Boden davor und räuspert sich mehrmals, um ihn aufzuwecken.
 Anhänger Micclos flüstert sich zu: "Hm.. der schläft zu tief!", steht wieder auf und läuft noch ein Weilchen im Lager umher. Vielleicht trifft er jemanden, mitdem er sprechen kann. Plötzlich fällt Micclos etwas auf. Wo ist sein Stock? Er hat ihn sicher auf der Waldlichtung in der Nähe des Alten Lagers verloren. Der junge Anhänger rennt zum Tor, verabschiedet sich von den Wachen und verschwindet in der noch düsterer Landschaft.
 Novize Aldric erwacht von der Morgensonne, die durch die Äste der großen Bäume auf sein Gesicht fällt. Er blinzelt verschlafen, streckt sich und gähnt. Er ist etwas verspannt, durch die ungünstige Schlafposition. Ungelenk erhebt er sich und stützt sich an der Wand ab... Er kratzt sich am Bartflaum und betritt dann die Novizenhalle, wo er sich in den Schlafsaal begibt um sich von seinem Nickerchen zu erholen.

 
 
Langes blondes Haar, ein son-
niges Gemüt und keinerlei Ge-
spühr für Personal-Space: Joanne
Und nun zu dem erwähnten neuen Gesicht: Im Folgenden trifft Aldric erstmals auf die Novizin Joanne, die fortan noch häufiger eine Rolle spielen dürfte. Offenbar gibt sie hier gerade einem Banditen des Neuen Lagers eine Führung durch den Sumpf.

 
 
 Novize Aldric tritt, gähnend und sich streckend, aus der Novizenhalle in das graue Licht des frühen Morgens. Er fährt sich mit der Linken durch das Haar und denkt darüber nach, wer ihm das letzte Mal die Glatze geschnitten hat... ein Templer war das. Der Name fällt ihm nicht ein und so zuckt er mit den Schultern und beschließt einen kleinen Morgenspaziergang zu machen. Er fühlt sich wieder ein bisschen besser und - die linke Hand auf dem Schwert seines Vaters - schlendert er los...
 Novizin Joanne kennt es nicht anders und genießt für gewöhnlich die Ruhe und Gelassenheit, die die meisten Brüder und Schwestern an den Tag legen. "Ja, man kann hier tatsächlich nach einem Tag auf den Feldern Mut und Kraft schöpfen. Auf jeden Fall geht es mir so. Hier ist Niemand laut oder aufdringlich." Zumindest hatte sie es noch nie anders erlebt. Gemeinsam gehen die Beiden weiter und erreichen das Lagerfeuer. "Hier ist das Lagerfeuer, man trifft sich hier. Und da hinten" Sie zeigt nach hinten "ist die Novizenhalle, da schlafe ich."
 Unterhauptmann Attilla nickt erneut. "Komisch..." Dass Lagerfeuer in allen lagern immer dieselbe Funktion haben, schon komisch. Aber eigentlich auch ziemlich verständlich, weil da ist es ja auch warm. "Novizenhalle? Mhm.." murmelt er und schaut sich das Gebäude an. "Eine halle, wo alle drin schlafen....Auch ne Idee.." Im Neuen lager schlafen nämlich alle entweder wo sie umfallen oder aber in ihrem eigenem Haus. Attillas zum Beispiel ist...Nein, das schweift ab. "Hier gibts mehr als...erwartet.." "Für einen Sumpf." Nunja, an den geruch müsste sich der Unterhauptmann noch gewöhnen, aber er ist bei weitem nicht so schlimm, wie erwartet.
 Novize Aldric sieht, während er sich von der Novizenhalle entfernt, eine Novizin und einen Banditen an einem Lagerfeuer stehen. Er wundert sich, da er seit seinem Aufenthalt im Neuen Lager keine Banditen mehr gesehen hat. Er beschließt, dass er die Novizin fragen könnte, wo er sich die Haare scheren lassen kann. Er schlendert also weiter auf die Beiden zu und grüßt Joanne und ihren Begleiter mit einem freundlichen "Erwache..."
 Novizin Joanne nickt begeistert. "Ich find es wunderschön hier. Wahrscheinlich sogar perfekt für mich." Dann aber fasst sie kurz Attillas Oberarm, um dann zu einer anderen Ecke des Lagers zu zeigen. "Ja, in der Halle bekommt auch zu essen. Es gibt ausserdem auch Hütten, aber ich glaube nicht, dass ich es jemals schaffen werde, mir Eine zu kaufen oder zu bauen." Natürlich war es manchmal unangenehm, keinen Platz zu haben, an dem man wirklich allein sein konnte. In der Novizenhalle war ja immer etwas los. Joanne schaut auf. "Erwache Bruder." grüßt sie den ihr Unbekannten.
 Unterhauptmann Attilla lässt sich einfach mal mitziehen, was soll er auch sonst tun. "Also...Im Neuen lager gibts sowas nich...Aber den leuten da isses wohl auch egal, wo die schlafen, Hauptsache s´is warm da. Ich hab ja mein Haus, da bin ich ganz zufrieden mit. Einfach leute zusammensuchen und fragen, ob sie beim bauen helfen." Der ankommende Novize wird mit einem Nicken begrüsst. "Tag."
 Novize Aldric lächelt freundlich. "Wir kennen uns, glaube ich, noch nicht... Bist du neu hier?", fragt er, bevor ihm einfällt: "Ich lag die letzten Monate im Lazarett. Es... hat sich einiges verändert." Er zuckt entschuldigend mit den Schultern. "Mein Name ist Aldric.", sagt er und nickt Joanne und Attilla zu.
 Novizin Joanne lächelt Aldric an. "Allzu lange bin ich noch nicht hier, nein. Darf ich vorstellen? Das ist Attilla. Er war so freundlich und hat mir heute Geleitschutz gegeben, damit ich die Aufgabe, die mir Meister Psycroptic gegeben hat, erfüllen kann." Dass sie ihn erst heute kennengelernt hatte, verschweigt sie. Sie schaut Attilla an, um ihm zu antworten. "Mal sehen, wenn ich einmal genug Erz beisammen habe, um mir wenigstens die Materialien besorgen zu können." Sie brauchte im Moment noch nicht so dringend eine Hütte. Die Zeit auf dem Feld reichte ihr noch aus, um ihren Gedanken nachzuhängen.
 Unterhauptmann Attilla nickt dem Novizen nocheinmal kurz zu und schaut sich anschließend nochmal in der näheren Umgebung um. Antworten brauchte er ja nicht, hat ja schon Joanne getan. "S´dürfte ne Riesensauerei geben, wenn wer vom Steg fällt...Blos aufpassen beim gehen..." denkt sich Attilla und prüft mit dem Fuß, ob der boden sehr rutschig ist. Zum Glück nicht sehr. "Naja...Ein paar Leute, Werkzeug und das wärs eigentlich...Aber ihr habt ja hier ne Halle."
 Novize Aldric s Miene hellt sich noch ein wenig auf, als er von Psycroptic hört. Er beschließt dem Tempeldiener - denn als Aldric ihn zuletzt sah, war er noch Tempeldiener - bei Gelegenheit mal einen Besuch abzustatten. Seine Stirn zieht sich nachdenklich zusammen und er sieht fragend zu Joanne. "Und dein Name, Schwester?" Er lächelt. "Darf ich den auch erfahren?" Dann entsinnt er sich, wesshalb er die Novizin überhaupt ansprach: "Ach, und weist du, wo ich mir die Haare scheren lassen kann? Die sind in den letzten Monaten ganz schön gewachsen... und ich erinnere mich einfach nicht, wer mir das letzte mal eine Glatze schnitt."
 Novizin Joanne errötet etwas. Verlegen wendet sie sich ein wenig ab, um nach Attilla zu sehen. Leise antwortet sie Aldic "Mein Name ist Joanne." Sie verzieht den Mund verlegen. "Ich weiss nicht, ob du Meister Psycroptic einfach so besuchen darfst. Man darf doch Gurus noch nicht einmal ansprechen."" Kurz überlegt sie, ob sie schon einmal von einem Barbier gehört hat und schüttelt den Kopf. "Nein, das kann ich dir nicht sagen, tut mir leid." Glatzen mochte sie gar nicht und netterweise musste sie sich laut Meister Psycroptic auch Keine schneiden lassen. Wieder geht ihr Blick zu Attilla "Und deine Hilfe, Attilla beim Hüttenbau, wenn du dich damit auskennst." Sie mochte den Kerl, war er doch ein leiser Vertreter seiner Art.
 Unterhauptmann Attilla schwankt leicht mit dem Kopf. "Mehr oder weniger. Aber eigentlich schon. Sag mir einfach mal bescheid, wenn du was vorhast, ich kann auch Leute mitbringen, die helfen." Ganz kurz zischt ihm der Gedanke einer kleinen Sauftour durch das Sumpflager durch den Kopf, er verwirft diesen Gedanken jedoch sofort, also ihm einfällt, dass es hier ja leider Lagerwachen gibt. Attilla streicht sich einmal über die Panzerung, welche seinen gesamten linken Arm schützt und sogesehen auch einkleidet.
 Novize Aldric wundert sich kurz, ob er seine Gedanken zu Psycroptic laut ausgesprochen hat... dann allerdings lacht er freudig auf. "Psycroptic ist endlich ein Guru? Er hatte diese Ehre schon lange verdient!", freut er sich. "Mh... wie ist das wohl?", fragt er sich grinsend. "Wir haben zwar schon miteinander gesprochen, aber muss ich jetzt, wo er Guru ist, warten bis er mich als Guru das erste Mal anspricht?" Aldric scheint diese Frage nicht ganz ernst zu meinen. Er geht davon aus, dass er ohne weiteres mit Psy reden darf... aber die Regeln im Sumpf sind ja teilweise nicht unbedingt auf Anhieb durchschaubar. "Du willst eine Hütte bauen?", fragt er neugierig, da er natürlich ihr Gespräch mit Attilla mitbekommen hat. "Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber das ist ein ganz schöner Aufwand."
 Novizin Joanne lächelt Attilla dankbar zu. Er war wirklich zu freundlich. "Ich überlege es mir mit der HÜtte. Wie gesagt, im Moment brauche noch Keine, fühle mich in der Novizenhalle ganz wohl." Die Antwort ging an Beide, doch nun wendet sie sich Aldric zu. "Ich denke schon, dass du warten musst, aber wenn er dich sieht, wird er dich ja gleich ansprechen, also sollte das kein Problem darstellen."Sie gähnt hinter vorgehaltener Hand.
 Novize Aldric nickt. "Kannst du mir erzählen, was in der letzten Zeit so passiert ist?", fragt er und blickt sich um. "Ich war wie gesagt lange im Lazaret... bewusstlos. hat sich irgendetwas weltbewegendes ereignet?" Nebenbei spielt er geistesabwesend an dem Knauf seines Schwertes herum.
 Unterhauptmann Attilla wirft erstmal ein "Ein Aufwand, der sich lohnt!" in den nicht vorhandenen sumpfigen Raum und dann schaut er wieder zu Joanne. "Sowas hat ja Zeit." meint er knapp und streicht sich ein, Zwei Strähnen aus dem Gesicht. "Wieder zu lange Haare..." Dabei fällt dem Unterhauptmann ein, dass er ja Sortan immernoch nach einem Rasiermesser fragen muss.
 Novizin Joanne zuckt die Schultern. "Ich erfahre nicht so viel hier. Ich bin ja noch neu und mir sagt Niemand etwas. Ich glaube nicht, dass etwas passiert ist. Aber ich kann es dir nicht sagen." erklärt sie Aldric Wahrheitsgemäß. Sie dreht sich wieder zu Attilla um. "Komm doch wieder zu uns, Attilla." Bittet sie ihn. "Wobei, ich werde mich jetzt gleich zu Bett begeben, morgen früh geht es wieder hinaus aufs Feld."
 Unterhauptmann Attilla hat sich wohl immer weiter von den beiden Novizen entfernt. Unabsichtlich natürlich. Er stellt sich wieder zu den beiden anderen hin. "Mach was du für richtig hälst." Lautet sein Kommentar. "Ich werd mal schaun, ob ich mich noch nen bisschem umgucke, oder zurück ins Lager gehe..." Eigentlich könnte Attilla ja noch hier bleiben. Oder aber er geht nochmal jagen.
 Novize Aldric wundert sich über Joannes Aussage, scheint doch gerade erst die Vormittagssonne vom Himmel... aber sie hat wohl eine anstrengende Aufgabe von Psycroptic auferlegt bekommen. Er beschließt, nicht weiter darauf ein zu gehen und lächelt Joanne und Attilla freundlich zu. "Ich denke, ich werde dann noch ein wenig spazieren gehen." Zu Joanne sagt er: "Erhole dich gut. Möge der Schläfer erwachen!" und zu Attilla: "Einen schönen Tag noch."
 Novizin Joanne nickt Aldric zu. "Erwache, Bruder. Ich war den ganzen Tag auf dem Feld und bin nun, nach dem Pflanzensammeln todmüde." erklärt sie noch kurz, bevor sie sich zu Attilla dreht. "Also, noch einmal. Vielen Dank, Attilla. Du hast mir so sehr geholfen heute." Kurz ist sie versucht, ihn zu umarmen, traut sich dann aber doch nicht. "Bis bald, Attilla" Sie wendet sich ab.
 Unterhauptmann Attilla hebt kurz die rechte Hand zum Abschied und nickt Aldric kurz zu. "Ebenfalls. Man sieht sich." dient ebenfalls der Verabschiedung. Anschließend ein gähnen des Assassinen, während er wieder zu Joanne schaut. "Kein Problem, hab ich doch gerne gemacht." Ein Lächeln, dann wendet sich der Unterhauptmann zum umdrehen. "Also, man sieht sich dann." Lautet dann sein endgültiger Abschied, dann geht der Unterhauptmann los, wohl aus dem Lager hinaus.
 Novizin Joanne bleibt stehen und legt die Hand auf die Schätze, in ihrem Beutel, die Pflanzen. Nur noch ein paar fehlen ihr, dann würde sie sich wieder bei Meister Psycroptic melden dürfen und vielleicht würde er sie dann Alchemie lehren. Sie schaut Attilla noch einen Moment nach, winkt Aldric zu und macht sich dann auf zur Novizenhalle, in der sie kurz danach auch gut gelaunt verschwindet.
 Novize Aldric schlendert weiter durch das Lager und hält Ausschau nach jemandem der ihm die Haare scheren könnte. Inzwischen steht die Sonne hoch am Himmel und er spührt, dass es Zeit für ein Mittagessen wäre. Dann fällt ihm noch etwas ein! Joanna zu fragen hätte wohl wenig Sinn gemacht, da sie noch nicht lange hier ist. Aber dieser Attilla machte doch den Eindruck als sei er schon eine Weile in der Barriere. Er dreht sich um und sieht den Banditen, wie er gerade das Lager verlassen will. Er läuft los um den Mann noch zu erreichen, wobei er ins Straucheln gerät und fast vom Steg fällt. Seine Beine sind noch nicht wieder voll funktionstüchtig wie es scheint, also verlegt er sich auf's rufen: "Attilla! Warte einen Augenblick!", keucht er, so laut er kann.
 Unterhauptmann Attilla bleibt kurz vorm Lagertor stehen und dreht sich erstmal um. "Hm?" War wohl gerade noch im letzten moment, weil der Unterhauptmann einige Sekunden später wohl in der Wildnis verschwunden wäre. Er kommt Aldric ein Stück entgegen und fragt dann, als er an ihm angekommen ist "Was gibts denn?"
 Novize Aldric ist von der kurzen Anstrengung ganz außer Atem und zittert etwas. "I- Ich treffe so selten Leute aus anderen Lagern...", keucht er. "... und du machst den Eindruck, als seist du schon eine Weile hier. Da wollte ich dich fragen, ob du vielleicht meinen Vater kennst." Er macht eine kurze Pause um seine Gedanken zu ordnen. "Mein Vater wurde vor über zwei Jahren in die Kolonie geworfen... und nun, da ich selbst hier gelandet bin, suche ich ihn. Aber bisher habe ich nur das gefunden:" Er nimmt sein Schwert vom Gurt und zeigt es Attilla. In die schlanke und elegante, aber völlig verkratzte und verkerbte Klinge sind silberne Intarsien eingearbeitet und in geschwungenen Buchstaben ist der Name Rodic in die Klinge graviert. "Das ist sein Name.", sagt Aldric und deutet auf die Gravur. "Das Schwert habe ich im Sumpf gefunden. Hast du ihn vielleicht zufällig gekannt, oder wenigstens von ihm gehört?"
 Unterhauptmann Attilla schaut sich die Gravur an. "Rodic..." Kurz überlegt er und murmelt etwas leise auf varantisch, was eigentlich übersetzt "Wenn du ihn nicht schon gefunden hast, dürfte er schon tot sein..." heissen dürfte, aber das braucht der Novize ja nicht zu wissen. Der Unterhauptmann schüttelt den Kopf. "Keine Ahnung, nie gehört. Ich kann mich ja mal umhören..." "Seine Waffe lag im Sumpf...Schlechtes Zeichen..."
 Novize Aldric zieht die Stirn kraus. "Ich glaube nicht, dass er tot ist, wenn da das meinst. Das... glaube ich nicht." Offenbar gefällt ihm Attillas Andeutung mit dem Sumpf garnicht. "Schade, dass du nicht weist wo er ist. Aber es wäre klasse, wenn du dich umhören könntest! Ich muss ihn unbedingt finden!" Er lächelt höflich, aber ernst. "Ich danke dir. Ich bin die meiste Zeit hier im Lager. Einen schönen Tag noch!", wünscht er dem Banditen zum zweiten mal.
 Unterhauptmann Attilla nickt. "Kein Problem, Ich werd mal ein paar Leute fragen, ich komm demnächst wohl nochmal vorbei, dann sag ich dir, ob ich was rausgefunden hab." Er hebt einen Mundwinkel, allerdings ist es kein wirkliches Lachen. Der Assassine weiss, wie es ist, den Vater zu verlieren. Erneut eine Verabschiedung, also rechte Hand kurz heben, anbei ein "Man sieht sich, Aldric." und dann dreht sich der Unterhauptmann wieder um. Diesesmal wird er wohl wirklich das Lager verlassen.
 Novize Aldric fühlt sich von seinem kurzen Spurt ziemlich verausgabt und beschließt sich mit einem Mittagessen zu stärken. Sein Vater ist bestimmt noch am Leben, denkt er sich, während er zur Novizenhalle zurück schlendert. Seine Linke ist um den Knauf des Schwertes, welches er wieder an seinem Gurt befestigt hat, gekrampft, ohne dass er das mitbekommt. Warum sonst sollte der Schläfer ihm die Vision geschenkt haben? Der Schläfer WILL dass er seinen Vater findet! Ganz bestimmt! Also kann sein Vater garnicht tod sein. Er erreicht die Novizenhalle und betritt sie, um ein Mittagessen zu sich zu nehmen, und sich anschließend etwas zu erholen.
 
 
 
 
 
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Dienstag, 27. Juli 2021

„Sag mal, wohin geht es eigentlich?“

 (English translation below.)


Wird man nicht wieder los: Mud
Mit meiner Begeisterung für Gothic ist es ein wenig wie mit Mud: manchmal verliere ich sie aus den Augen, aber sie ist immer da, bereit, hinter der nächsten Ecke hervorzuspringen und viel zu viel von meiner Zeit einzunehmen.
 
Ich kann kaum glauben, dass es tatsächlich mehr als 2 Jahre her ist, dass ich hier etwas geschrieben habe. Das Ding ist, dass ich keine Besserung geloben kann. Ich habe einen ganzen Haufen Kreativprojekte und Leidenschaften und für keine davon genug Zeit um sie ernsthaft zu betreiben. In der Regel kehre ich aber zu jedem meiner Projekte irgendwann auch wieder zurück.
 
Und so habe ich gerade wieder Lust, ein bisschen in die Welt von Gothic einzutauchen. Ich habe sogar noch eine ganze Reihe von vorbereiteten Blogbeiträgen rumliegen, die ich in der kommenden Zeit mal posten könnte. Die Themen waren halt vor etwa 2 Jahren gerade aktuell, das heißt „Neues aus der Kolonie“ ist es im eigentlichen Sinne nicht und ich muss alle Informationen daraus nochmal überprüfen. Aber alles ist immer für irgendwen noch neu, also wird der Ein- oder Andere die Beiträge vielleicht doch interessant finden. Auch Aldrics Geschichte will ich weiter aufarbeiten. Da beginnt jetzt ein interessanter neuer Abschnitt, glaube ich.

In diesem Sinne:
„Ein neuer Tag ... und nichts hat sich verändert.“
 
 
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“Tell me, where are we going?”

 
Won't ever leave you: Mud
My enthusiasm for Gothic is a bit like Mud: sometimes I lose sight of it but it's always there, ready to come around a corner and take up too much of my time. 

I cannot believe it's been more than 2 years since I've last posted an article on this blog. Unfortunately, I can't promise that I'll be more consistent in the future. There's a whole bunch of creative projects and passions that I entertain and I don't have the time to do even one of them properly. I've heard someone say “Don't half-arse two things, whole-arse one thing!” ... Well, I'm fraction-arsing a lot of things. But usually I'll return to them at some point.

And thus I feel inclined to dive back into the world of Gothic these days. There's even a bunch of old articles that I prepared last time I was active. Of course being about 2 years old they're not exactly “News from the Colony” anymore and I've got to review them for any changes that might be necessary before posting, but everything always is news to at least someone, so I think it might be nice to post them anyway. Also, I'll continue to work through Aldric՚s adventures, though I probably won't translate them any time soon.

So, as a Digger near my house used to say: “Another day ... and nothing has changed.”
 
 
 
 
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Sonntag, 25. Juli 2021

Aldrics Geschichte – Kapitel XII

 (No translation available.) 

 
Immer mal wieder, wenn ich Zeit dazu finde, veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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Wie passend, dass ich hier nun so lange inaktiv war, (Meine Güte, tatsächlich mehr als 2 Jahre?!) denn auch in meinem RP folgte damals eine lange Phase der Inaktivität, die ich IT durch die im letzten Kapitel zugezogenen Kopfverletzungen erklärte. 


Kapitel XII – Die lange Nacht


Besonders freute mich, dass ich auch in meiner Abwesenheit nicht in Vergessenheit geriet. Irgendwann, als ich kurz einmal reinschaute, sah ich zufällig, dass Hyperion mich am Krankenbett besucht hatte. Hier habe ich offenbar wieder nur für mich relevante Textstellen kopiert, sodass teilweise der Kontext fehlt. Ich versuche diesen so gut es geht zu ergänzen.


  Missionar Hyperion wird von Igrus freundlich gegrüßt, als er das Behandlungszimmer betritt, in dem der Novize wohl liegen musste. Der Missionar hat dem Blinden noch nicht gesagt, was Aldric habe, weshalb sich Hyperion erst einmal vorantastet, bis sein Stab einen Stuhl berührt, den seine Hand auch kurz darauf zu fassen kriegt. Daraufhin lehnt der Missionar seinen Stab an das Bett und nimmt selbst auf dem Stuhl Platz. Mit einem leichten, aber ein wenig unsicheren Lächeln, spricht er mit ruhiger Stimme "Erwachet Bruder Aldric. Ich weiß leider nicht, ob ihr bei bewusstsein seid, schlaft, oder eure Krankheit euch verwehrt mir zu verantworten. Ich werde jedoch in den nächsten Tagen öfter nach euch sehen und falls ihr mir nicht antworten könnt, belassen wir es fürs erste dabei, dass ich euch ein wenig Gesellschaft leiste."
 Missionarin Cleo klopft kurz an die Tür des Lazaretts, bevor sie samt widerspenstigem Anhängsel eintritt. "Igrus, seid ihr hier?" fragt sie in den Raum hinein und blickt sich suchend um. "Ich habe hier einen Novizen, der dringend eurer Hilfe bedarf. Auch wenn er es nicht zugibt."
 Missionar Hyperion erhält keine Antwort von Aldric, da dieser zu schlafen scheint, was den Blinden jedoch nicht weiter stört. Gelassen bleibt er auf dem Stuhl sitzen und faltet die Hände, während er weiter mit ruhiger Stimme spricht "Der Schläfer erlegt uns in unserem Leben stets Herausforderungen auf. Doch dies tut er nicht, damit wir über die Steine, die uns ihm Weg liegen, stolpern. Nein, vielmehr will er das wir lernen eben jene Steine zu nutzen, um uns ein Haus daraus zu bauen. Wir sollen das, was uns aufhält anders sehen und einen Vorteil daraus ziehen, Bruder Aldric.", wobei er sanft in die Richtung des Krankenbettes lächelt. Als er die Stimme Cleos vernimmt dreht er leicht seinen Kopf und sagt freundlich "Er ging eben in Richtung Orkzes Büro neben dem Eingang."
Offenbar unterhalten sich Cleo, Igrus und der Patient, den Cleo mitgebracht hat, und Cleo wird des Anstandshalber rausgeschickt, als der Patient ausgezogen wird.
 Missionar Hyperion dreht seinen Kopf fragend zu Igrus. Er selbst ist sich nicht sicher, ob er die Visite bei Aldric, der im Moment ja sowieso schläft, nicht auf einen anderen Augenblick verschieben soll und fragt dementsprechend freundlich nach. "Soll ich vielleicht auch das Behandlungszimmer verlassen und dann später noch bei Aldric wieder vorbei schauen, Bruder Igrus?", meint der Blinde mit freundlicher Stimme, wobei er sich vorsorglich schon einmal langsam erhebt und nach seinem Stab greift.
 Hoher Novize Igrus schüttelt den Kopf. "Ich glaube nicht, dass du irgendetwas hörst was einem der zwei peinlich sein könnte. Das Zusehen bei der körperlichen Untersuchung...ja, da könnte man Einwände erheben, vor Allem beim anderen Geschlecht, aber so..." Antwortet er Hyperion. An Cleo gewandt ergänzt er "Ist schon gut, Schwester. Und danke, dass du ihn vorbei gebracht hast." Sorgfältig beginnt der Heiler, den Anhänger zu untersuchen. Mit einem Hörrohr lauscht er den Atemgeräuschen. Bei jedem Hustenanfall des ehemaligen Adepten verzieht er leicht das Gesicht. Nachdem er noch den Puls geprüft hat beginnt er damit, zwischen einigen Flaschen im Regal zu kramen. "Du kannst wieder reinkommen, Schwester." Ruft er halblaut nach draußen. Ob sie ihn hört oder schon weg ist würde er schnell genug heraus finden.(M)
 Missionar Hyperion hat wieder Platz genommen, seinen Stab erneut an das Bett gelegt und spricht weiter mit seiner ruhigen Stimme mit Aldric. Dass dieser in seinem Schlaf, oder der Ohnmacht, was auch immer ihn am antworten hinderte, nicht die genauen Worte vernehmen würde, oder sich nachher nicht mehr daran erinnern kann, da ist sich der Blinde sicher. Jedoch glaubt er daran, dass der Novize irgendwie spüren würde, dass er nicht allein wäre, was für Hyperion selbst auch sehr schlimm wäre und er wahrscheinlich auch deshalb noch weiter bei Aldric sitzen bleibt und nun für einen Moment bloß schweigt.
Offenbar gibt sich Cleo im Gespräch mit dem anderen Patienten die Schuld an dessen Verfassung.
 Hoher Novize Igrus wendet sich mitfühlend an Cleo. Danach kümmert er sich kurz zu dem bewusstlosen Aldric. "Ist er zwischendurch aufgewacht?" erkundigt er sich bei Hyperion.
 Missionar Hyperion wendet den Kopf vom schlafenden Aldric ab und dreht sich in Richtung der Missionarin. Er vernimmt ihre Worte, auch wenn sie nicht an ihn gerichtet, so weit sitzt er ja nicht weg und auf seine Ohren musste er sich verlassen können. Unsicher, ob er etwas sagen soll, ihr vielleicht die Hand auf die Schulter legen soll, was wahrscheinlich nicht funktionieren sollte, sieht der Blinde mit den verblassten Augen in Richtung Cleos Platz. "Die Schuld auch bei sich und nicht bei anderen zu suchen, ist ein guter Schritt, dennoch dürft ihr euch genauso wenig, wie man bei anderen vorschnell urteilt euch selbst richten.", kommt es beruhigend über die Lippen Hyperions. Doch bevor er dies tut, hat er zunächst Igrus geantwortet, dass Aldric die ganze Zeit geschlafen hat.
 Missionar Hyperion deutet das Schweigen der Missionarin nicht als stille Zustimmung, sondern viel eher als Zeichen dafür, dass seine Worte ihre Zweifel nicht zerstreuen konnten. Sich nun erhebend, hält der Blinde seinen Stab fest umklammert in der Hand und spricht mit ruhigem Tonfall und auch einem Hauch von Unsicherheit in seiner Stimme "Wer Aufgaben in seinem Leben vermeidet, der wird nie weiter kommen, genau wie derjenige, der nur den bekannten Wegen folgt und so nie etwas Neues sieht. Der Schläfer gab uns, seinen Dienern eine Aufgabe, wir haben viele Rückschläge erlitten, aber hat das die Bruderschaft zerstört, nein sie ist gestärkt daraus vorangeschritten. Wir Menschen machen nun einmal Fehler, was in unserer Natur liegt, sie lassen uns wachsen und formen uns. Wer Fehler macht und nicht daraus lernt, der handelt töricht, aber wer keine Fehler machen will, indem er Dinge vermeidet, handelt dumm. Ich habe in meiner Zeit, einige Geliebte Menschen hier verloren und dennoch gehts weiter."
 
 
Ich weiß nicht, wie lange ich inaktiv war, aber ich vermute, es werden mehrere RL-Monate gewesen sein. Im Folgenden nun meine Rückkehr.

Während Aldric bewusstlos ist, kehrt der Frühling ein.

 Novize Aldric  schlägt die Augen auf und zieht die Stirn graus; das Licht der Glut im Ofen blendet ihn. Sein Kopf und sein Nacken schmerzen. Er ist offenbar nicht mehr im Wald, sondern im Lazaret. Vorsichtig versucht er seine Gliedmaßen zu bewegen, wärend er er angestrengt darüber nachdenkt, wie er hier hin gekommen ist. Er saß mit Otral und... noch jemandem - irgendeinem Novizen... beim Essen, als dieser junge Mann reingestürmt kam und von einigen verletzten Novizen im Wald berichtete... Aldric versucht den Kopf anzuheben und promt fährt ein heftiger Schmerz durch seinen Schädel, als schöbe ihm jemand einen glühenden Rohstahl durch die Augenhöhle. Ein verhaltener Aufschrei entfährt ihm, doch unter keuchen und leisem Fluchen gelingt es ihm, sich auf seinem Bett aufzusetzen. Der Wald! Er war also mit Otral, dem jungen Mann und einem Novizen in den Wald gelaufen... und dann... wachte er hier auf. Offenbar war er im Wald überfallen und bewusstlos geschlagen worden.
  Wie lange er wohl bewusstlos war? Benommen sieht er sich um. Es scheint draußen dunkel zu sein... er lässt sich von der Bettkante gleiten und steht einen Kurzen moment auf wackeligen Beinen, bevor selbige nachgeben, er das Gleichgewicht verliert und unsanft auf den Boden aufschlägt. Diesmal hält er sich mit seinen Flüchen nicht zurück, doch scheint entweder niemand da zu sein, oder alle anderen im Lazaret sind ebenfalls bewusstlos. Er greift nach der Bettkannte und zieht sich, vor Anstrengung zitternd und mit den Füßen hilflos über den Boden schurrend, daran hoch. Schließlich steht er, völlig erschöpft, zitternd, schwitzend und keuchend auf wackeligen Beinen und hält sich an der Wand fest. Er sieht an sich runter. Seinen Novizenrock trägt er noch, doch sein Schwert hat man ihm abgenommen - natürlich... Dennoch fährt ihm ein Stich ins Herz und er sieht sich panisch um. Da entdeckt er das Schwert, welches direkt neben seinem Bett an der Wand lehnt. Erleichtet greift er es.
 Hüter Jeraí hat seine Rundgänge für heute beendet und tut nun den letzten offiziellen Dienst des Tages, indem er für seinen Freund und Mitbruder einen kleinen Botengang verrichtet. Mit einer kleinen Tasche voller Schüsselchen und Besteck und einer beachtlichen Ladung frisch gereinigter Tiegelchen und Fläschchen ist er auf dem Weg zum Lazarett. Da hört er es plötzlich aus dem inneren rumpeln und durch die hölzernen Wände dringen gedämpft ein paar Flüche an sein Ohr. Mit raschen Schritten gelangt der Hüter zu der Behausung, reißt die Tür auf und sondiert blitzschnell das Innere. Doch hier im Vorraum ist nichts. So stellt er die Tasche neben die Tür und huscht behände in den nächsten Raum. Dort sieht er einen Novizen an der Wand stehen, dem es augenscheinlich nicht gut geht…
  Novize Aldric stützt sich auf sein Schwert und macht einige wackelige Schritte. Das Schwert seines Vaters - das Geschenk des Schläfers! - in seiner Hand gibt ihm Kraft! Er beißt die Zähne zusammen und richtet sich hoch auf. Da sieht er einen Templer im Eingang stehen... "Ea... erwache..." Es fällt ihm schwer den Gruß zu artikulieren. Er kneift die Augen zusammen, als alles zu verschwimmen scheint. Er versucht den Schwindel abzuschütteln, was er lieber nicht hätte tun sollen, denn sofort schießt wieder der brennende Schmerz durch seinen Schädel. Er taumelt zurück und stößt wieder an die Wand, an die er sich erschöpft lehnt. 'Was ist nur los mit mir?', fragt er sich.
  Hüter Jeraí   hält sich gar nicht erst mit einem Gruß auf, sondern betritt den Raum nun ganz, streckt die Hände nach dem Taumelnden aus und packt ihn bestimmt an den Schultern, damit dieser nicht fällt. Dass ausgerechnet dieser Patient plötzlich in der Senkrechten steht, erstaunt ihn, doch es erleichtert ihn auch. Geschickt hebt er sich den jungen Mann auf die Arme, trägt ihn die zwei Schritte zurück zum Bett und legt ihn darauf ab. Das Schwert kommt zurück an die Wand. “Bruder Aldric…“  beginnt er und zieht sich einen Hocker her. “Schön, dich wieder mal in wachem Zustand zu sehen. Doch du solltest dich nicht so leichtsinnig überfordern. Schließlich hast du sehr lange geschlafen…“
  Novize Aldric will protestieren und sich wehren, als der Templer ihm sein Schwert abnimmt, doch er hat dem Mann nichts entgegen zu setzen. Er wird zurück zu seinem Bett getragen und obwohl er nun wieder auf dem Rücken liegt dreht sich für ihn alles im Kreis. Er verschließt die Augen und krallt die Hände in das Bett. Nach einem Moment beruhigt sich die Welt und er hat nicht mehr das gefühl jeden moment umzufallen. "Wer bist du?", fragt er den fremden Templer, der offenbar seinen Namen kennt, mit schwacher Stimme. "Und warum bin ich im Lazaret? Was ist hier los?"
 Hüter Jeraí lässt ein leises Schmunzeln hören, dann wird er wieder ernst. “Du hast monatelang geschlafen, nachdem man dich niedergeschlagen im Wald gefunden hat. Ich war nicht dabei und ich kann dir auch nur das sagen, was ich von Bruder Igrus weis, aber um dich stand es lange Zeit nicht gut. Danke dem Schläfer, dass er dich wieder unter die Lebenden gelassen hat!“ Die stimme des Templers klingt samtig, hat aber eine Härte und Kraft in sich, wie sie nur Templer haben können. “Ich kann mir vorstellen, dass du das bett liebend gerne verlassen würdest, aber das ist keine gute Idee, vor allem nicht alleine. Du bist sehr schwach.“
  Novize Aldric reißt - wieder einmal unüberlegterweise und gefolgt von starken Kopfschmerzen - die Augen weit auf. "Monatelang??? Ich..." Er kann es offenbar garnicht fassen... mühsam rappelt er sich wieder so weit auf, dass er sich auf die Ellbogen stützen kann. "Ich war doch eben noch im Wald..." Nun fällt ihm auch auf, wie warm es ist... und das kann nicht nur von dem kleinen Öfchen in der Ecke kommen. Er trägt nur seinen Novizenrock. Sein altes Hemd und das Handtuch, das er als Schal verwendet hatte liegen neben seinem Lager. "Der Schnee liegt wohl nicht mehr, was?" Fragt er mit einem schiefen Grinsen... "Dann bin ich wenigstens ums Schneeschieben herum gekommen..." Er setzt sich wieder auf und massiert mit der Linken seine pochenden Schläfen. "Meinst du, ich kann mich draußen mal umsehen?"
  Hüter Jeraí lacht leise auf. “Der liegt schon lange nicht mehr, Bruder!“ Dann wird er wieder ernst, doch ein Rest Lächeln ist ihm im Mundwinkel hängen geblieben. “Mein Name ist übrigens Jeraí. Ich bin einer der Hüter.“ Er klemmt sich eine der schwarzen Haarsträhnen zurück hinters Ohr, die sich mal wieder vorgestohlen hatten und erhebt sich dann. “Ja, ich kann dich nach draußen bringen. Aber nicht lange, du musst dich schonen. Ich werde dich stützen…“
  Novize Aldric nickt - vorsichtig! - und erhebt sich langsam, während er noch an der Bettkante lehnt greift er sein Schwert und gürtet es sich um. Dann blickt er zu Jeraí. "In Odnung... gehen wir." Er löst sich von der Bettkannte und stützt sich an Jeraís Schulter ab. "Was ist die letzten Monate so passiert?", fragt er, während er sich mit der rechten Hand ungläubig durch die Haare fährt, die inzwischen wieder auf seinem Kopf wuchern. Ein leichter Bartflaum bedeckt Kinn und Oberlippe.
 Hüter Jeraí legt den Arm um den etwas kleineren Mann und hält ihn so recht körpernah, damit er ihn besser unter Kontrolle hat. So ruht nun seine hand auf dessen Hüfte, was er im Moment für nicht weiter verfänglich hält. Schließlich sollte der Bruder nicht stürzen. Da kommt ihm plötzlich seine Schwester in den Sinn und leichte Röte überzieht seine Wangen. Trotzdem lässt er nicht los. Langsam geht er mit Aldric durch die Krankenstation und schließlich hinaus ins Freie. Dort deutet er neben der Tür auf ein Holzbänkchen. “Setzen wir uns kurz. Sich jetzt zu überanstrengen wäre nicht gut.“ Ein leichter Wind weht und spielt mit den fast schon hüftlangen, nachtschwarzen Haaren des Hüters.
  Hoher Novize Orwick verlässt gerade die Novizenhalle und zündet sich seinen zweiten Grünen Novizen für heute an. Der Fischer hatte die Küche mit dem Fang dieses Tages beliefert. Eine kleine blassgrüne Rauchwolke ausstoßend macht sich der hohe Novize auf den Weg. Seine Beine tragen ihn ziellos über die hölzernen Stege, da es sich um seinen schon fast alltäglichen Spaziergang handelt. Gedankenverloren schlendert er durch das Lager bis er am Lazarett vorbei kommt. "Wasn hier los?" Sind seine Gedanken als er den Novizen und den ihn stützenden Templer erblickt. Langsam tritt Orwick auf die beiden zu und hebt dann seine Hand. "Erwachet Brüder.Geht es ihm nicht gut?" ,fragt er an den Templer gewand. Es ist zwar mehr die Neugier als Besorgnis die den Fischer zu seiner Frage antreibt ,doch lässt er sich dies nicht anmerken.
  Novize Aldric lässt sich von Jeraí nach draußen bringen und setzt sich auf die Bank. Es ist noch ziehmlich duster und obwohl der Himmel bereits eine leicht gräuliche Färbung bekommt, die das Morgengrauen ankündigt, ist das Leuchten der Barriere noch die stärkste Lichtquelle am Himmel. Seufzend betrachtet Aldric die Blitze die den Himmel überziehen. Da kommt ein anderer Novize vorbei. Auf seinen Gruß erwidert auch Aldric ein "Erwache!"
  Hüter Jeraí hebt den blick, nachdem er den Mann abgesetzt hat. “Erwache, Bruder Orwick! Ja, aber das ist nicht verwunderlich. Das hier ist unser Sorgenkind, endlich erwacht.“ Dabei deutet er auf den noch wackeligen Bruder und lächelt. “Ich war zufällig da und nun helfe ich ihm, ein bisschen frische Lagerluft zu schnappen. Und was treibt dich hier her?“
  Lagerwache Alcath kommt mit seiner Ausrüstung an der Hand aus der Templerschule. Rasch klettert er zum Lagerboden hinab und begibt sich dann auf einen Lagerrundgang, damit er überall vorbeikommt. gespannt schaut sich Alcath um, während er an den wichtigen Ballungszentren vorbeikommt. Fortuno, Psy´s Baumlabor und schließlich auch das Lazarett, wo ein kleiner Pulk steht. Während seinem Vorbeigehen schaut Alcath nach bekannten Gesichtern...
  Hoher Novize Orwick wendet den Blick von dem Novizen ab und sieht Jerai an. "Ach, ich habn kleinen Spaziergang gemacht. Nachm angeln tut das immmer ganz gut." ,erklärt er und beschaut sich Aldric nochmal genauer. "Ja stimmt, ich hab dich schonmal im Lazarett liegen sehn." Neugier blitzt erneut in den Augen des hohen Novizen auf. "Wie ist das so? Ich meine solange zu schlafen?" Aus den Augenwinkeln heraus erspäht Orwick eine bekannte Person. "Erwache Alcath,schau mal wer wieder auf den Beinen ist!" ,ruft er der Lagerwache zu und wendet sich dann wieder an den Novizen. "Ich bin übrigens Orwick.Wie ist dein Name?"
  Hüter Jeraí schaut zu der Lagerwache hin und grüßt diese zackig und mit einem Lächeln. “Erwache!“ Dann blickt er kurz zu dem Patienten hin und beschließt sich kurz zu verabschieden. Sicherlich hatte der junge Novize Hunger, nachdem er monatelang nur Tee und Suppe eingeflößt bekommen hatte. So tragen ihn seine Schritte zielsicher gen Novizenhalle.
  Lagerwache Alcath hört seinen Namen aus dem Mund von orwick, einem guten Freund. Durch seine letzte Aussage interessiert kommt Alcath näher und erkennt Jeraí und Aldric, eine Person, die er vor Zeiten öfters gesehen hat." Erwachet Orwick, Jeraí. Wie geht es euch" Dann dreht er sich extra zu dem Novizen." Erwache Aldric, mein Name ist Alcath!"
  Novize Aldric lacht unsicher. "Naja... wäre der ganze Schnee nicht verschwunden, und mein Haar nicht so lang, dann würde ich euch kein Wort glauben." Er schüttelt ungläubig den Kopf. "Die Zeit, die ich weggetreten war ist einfach... weg... ich ging in den Wald, suchte die verletzten Novizen und erwachte einen Augenblick später im Hospital... mit ordentlichen Kopfschmerzen." Er streckt sich. "Und ich bin vollkommen entkräftet... und ich... habe hunger!" Erst jetzt kann er das Ziehen in seinem Bauch zuordnen und plötzlich ist ihm regelrecht schlecht vor Hunger. "Können wir nicht vielleicht etwas essen gehen? Oder hat jemand von euch etwas dabei?" Als er von Alcath angesprochen wird wendet er sich diesem zu und grüßt ihn ebenfalls mit einem "Erwache..."
  Hüter Jeraí ist wirklich nicht lange weg und da er sich als ehemaliger Lagerkoch gut in der Küche auskennt, hat er schnell etwas Essbares organisiert und ist rechtzeitig zurück um mit anzuhören, dass der Patient Hunger hat. “Hier, Bruder. Aber langsam, sonst wird es dir vielleicht schlecht.“ Mahnt der Hüte rund klopft dann der Lagerwache kurz auf die Schulter. “gut geht es mir. Und was macht dein Training? Kommst du voran?“
  Lagerwache Alcath hört sich Aldric´s Ausspruch an. Flink kramt Alcath in seiner Umhängetasche herum. Heraus kommt ein wenig gebratener Schinken, denn Alcath erst letztens in der Küche gemacht hatte. Ab und an findet die Lagerwache eben doch noch Zeit für seinen alten Beruf. Dass sorgsam eingepackte überreicht Alcath dem Novizen. " Hier lass es dir schmecken! Ich muss weiter." Doch als Alcath grade weiter will, kommt Jerai wieder mit einer frage an ihn." Ja mein Training kommt relativ gut voran. Ich bin gut dabei!"
  Hoher Novize Orwick zieht noch einmal kräftig an dem Sumpfkrautstängel und schnippst den Stummel dann beiseite. Blassgrüner Rauch tritt aus den Nasenlöchern des Fischers als er sich an Alcath wendet. "Gut,is alles wie immer." ,antwortet er knapp auf seine Frage und wendet sich dann wieder an Aldric. "Was war denn im Wald passiert?" Da Orwick nun nochnicht allzulange in der Kolonie ist ,weiß er nichts von dem Vorfall welchen den Novizen monatelang bewusstlos ans Bett gefesselt hat.
 Anhänger Salahad taucht nach einigen Tagen wieder vorm Lager auf. Langsamen Schrittes nähert er sich diesem, während sein Blick auf den Boden gerichtet ist. Kurz bevor er das Lagertor erreicht, nickt er den beiden Torwachen zu und hofft auf dem letzten Stück, nicht noch aufgehalten zu werden.
  Novize Aldric nimmt erfreut das Essen von Alcath entgegen, da kommt Jeraí zurück und hat ebenfalls etwas zu Essen für ihn. Sein Magen gebietet ihm, das Essen nicht abzulehnen und so nimmt er es grinsend entgegen."Oh, vielen Dank!" Er hört auf Jeraís Rat und beherrscht seinen Hunger. Langsam und vorsichtig isst er, um seinen ausgehungerten Magen nicht zu überfordern. Während er isst hört er den anderen bei ihrer Unterhaltung zu, da er hofft zu erfahren, was die letzten Monate so los war im Lager.
  Hüter Jeraí nickt der Lagerwache anerkennend zu, dann wendet er sich wieder an den Fischer. “Vor ein paar Monaten, als der Schnee noch den Boden bedeckte, ist unser Bruder zusammen mit Otral und einem anderen Novizen in den Wald aufgebrochen. Dort wurden sie allerdings überfallen und als man Bruder Aldric niederschlug, erwischte man ihn wohl besonders ungünstig und er blieb im Zwischenreich gefangen…“
  Anhänger Salahad scheint wohl nicht weiter aufgehalten zu werden, weshalb er einfach weitergeht. Er achtet nicht wirklich auf den Weg, den er einschlägt, er hofft lediglich, nicht irgendwann in den Magen eines Sumpfhais zu spazieren. Nach einer Weile kann er jedoch schon Stimmen vernehmen, denen er folgt. Er stößt auch bald schon auf eine kleine Gruppe, die er aus einiger Entfernung beobachtet, während er an einer Hüttenwand lehnt.
  Hoher Novize Orwick sieht etwas erstaunt zu dem Templer als dieser für den Novizen antwortet. "Oh..das klingt böse." Die Sträflingskolonie ist und bleibt ein unwirtlicher Ort und in den Wäldern ist es nunmal am schlimmsten. Abermals fällt sein Blick auf Aldric. Abgemagert und schwächlich sieht dieser aus. "Aber wer is schon nach sowas gut in Form?" ,fragt sich der Fischer gedanklich und kratzt sich dabei etwas am Kopf.
  Anhänger Salahad entschließt sich nach einiger Zeit, mal etwas anderes zu tun. Viel passiert hier wohl nicht mehr. Etwas unschlüssig schaut er sich um, dann begibt er sich in die Richtung, wo er die Felder vermutet. Irgendwann muss ich die wohl auch mal finden können.
  Novize Aldric s Aufmerksamkeit wurde so sehr von seinem Essen in Anspruchgenommen, dass er vergaß auf Orwicks Frage zu antworten. zum Glück Übernimmt das nun Jeraí für ihn, so dass er sich weiter auf sein Essen konzentrieren kann. Er nickt allerdings, als Jeraí die Geschichte erzählt. Schließlich merkt er, dass sein Bauch offenbar genug hat und obwohl er noch weiter essen könnte lässt er es lieber. Inzwischen scheint die Morgensonne durch die Bäume und Aldric lächelt müde. Er blickt in die Runde und sagt: "Entschuldigt Brüder, ich fühle mich noch sehr geschwächt. Ich würde mich jetzt gerne wieder hinlegen."
 Hüter Jeraí blickt zu dem Mann hin und hilft ihm beim Aufstehen. “Ich bring dich wieder rein…“ Doch er geht nicht gleich los, sondern wartet, bis der Mann von sich aus beriet ist zu hegen. Immerhin ist dieser noch recht schwach und ihn einfach vor allen auf die Arme zu nehmen, wäre dem Novizen sicherlich nicht recht…
 Hoher Novize Orwick nickt Aldric nur kurz zu. "Sicher,vielleicht sehn wir uns nächstens nochmal,erwache!" Mit diesen Worten und einen Handzeichen an den Rest verabschiedet auch der Fischer sich. Schließlich ist sein Spaziergang nochnicht zuende. Ein Liedchen summend schlendert er nun über die Stege und den sumpfigen Boden bis er hinter einer der vielen Ecken verschwindet.
  Novize Aldric erhebt sich und lässt sich von Jeraí stützen. Zu Orwick sagt er "Erwache..." und dann geht er mit Jeraí rein und zu seinem Lager. "Danke Bruder." Er setzt sich auf sein Bett und lächelt Jeraí zu. "Ich bin wirklich erschöpft. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!" Er lässt sich auf das Lager sinken und ist innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen...
  Hüter Jeraí befreit den schon Schlafenden wieder von der Waffe, deckt ihn dann ordentlich zu und hinterlässt Bruder Igrus eine kurze Nachricht über das Erwachen des Sorgenkindes auf dessen Schreibtisch, räumt die eingangs gebrachten Tiegel und Fläschchen in den dafür vorgesehenen Schrank und geht dann wieder hinaus in den mittlerweile hellen Morgen.

 

 

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