Mittwoch, 28. Juli 2021

Aldrics Geschichte – Kapitel XIII

 (No translation available.) 

 
Immer mal wieder, wenn ich Zeit dazu finde, veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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Kapitel XIII – Ein neues Gesicht

 
Während Aldric mit seiner Kopfverletzung im Lazarett lag, hat sich im Lager einiges verändert. Seine Freunde und Bekannten sind in den Rängen aufgestiegen und er ist umgeben von neuen Gesichtern. Bevor wir zu einem ganz bestimmten neuen Gesicht kommen aber erst ein kurzes Zwischenspiel:
 
 
 Novize Aldric schlägt abermals die Augen auf. Probeweise dreht er den Kopf hin und her. Es tut nach wie vor weh, doch geht es ihm schon deutlich besser als noch vor wenigen Tagen. Er setzt sich auf seinem Bett im Lazaret auf. Sein Magen knurrt, und er beschließt, in der Novizenhalle etwas essen zu gehen. Handtuch und Hemd, welche noch immer ordentlich gefaltet neben dem Bett liegen, befestigt er an seinem Gurt. Als er sich nach den Sachen bückt wird ihm noch etwas schwindelig, aber er kann sich an der Bettkante festhalten und findet sein Gleichgewicht wieder. Ihm fällt auf, dass das Schwert wieder an der Wand neben seinem Bett lehnt, obwohl er sich nicht erinnern kann, es abgelegt zu haben. Muss wohl dieser nette Templer, Jeraí, gewesen sein. Er greift das Schwert und gürtet es sich um. Dann verlässt er das Lazaret. Seine Beine fühlen sich noch etwas zittrig an, aber er kann ganz normal laufen. Gemächlich schlendert er durch das, von den magischen Fackeln und dem Flackern der Barriere
 in bläuliches Licht getauchte, nächtliche Lager. Schon nach wenigen Metern fühlt er sich ziemlich erschöpft; offenbar hat ihn die lange Bewusstlosigkeit stark geschwächt. Er erreicht die Novizenhalle und tritt ein. Erleichtert lässt er sich auf eine der Bänke sinken und atmet aus. Er zittert vor Anstrengung. Trotzdem erhebt er sich wieder und sieht nach, was zu essen da ist. Er findet einen Eintopf und nimmt sich davon. Dann setzt er sich an einen der Tische und beginnt zu essen. Den Blick hat er auf den Ausgang gerichtet, wo er ein Stück Himmel erspähen kann.
 Anhänger Micclos geht durch das Tor zum Sumpflager und grüßt die Wachen mit einem freundlichen Ton in der Stimme. Er ist gut gelaunt. Seine letzte Reise war sehr erfreulich für ihn. Der junge Micclos wollte eigentlich zum Alten Lager laufen, als er plötzlich im Wald eine kleine Lichtung fand. Hier verbrachte er einen ganzen Tag. Er ruhte sich aus und flückte einige Blumen. Zurück bei der Brüderschaft, läuft er in Richtung Tempelvorplatz. Hier hatte er vor einigen Tagen Blumenzwiebeln geplanzt. Einige der Pflanzen kommen schon aus der Erde und bilden einen kleinen grünen Stiel. Der Anhänger lacht zufrieden, gießt die Zwiebeln und sucht sich einen warmen Platz. Bald sieht er ein Lagerfeuer, wo er sich hinsetzt.
 Novize Aldric hat seinen Eintopf ausgelöffelt und bringt das leere Schälchen wieder weg, bevor er die Novizenhalle verlässt. Draußen bleibt er stehen und blickt hinauf zur Kuppel der Barriere. Die Blitze überziehen den Nachthimmel mit einem ständig wechselnden Muster. Aldric setzt sich auf eine Bank vor der Novizenhalle, und lehnt den Kopf vorsichtig an die Wand, um weiter den Himmel zu beobachten. Zwischen den Blitzen ist so viel Platz, denkt er. Ob man nicht einfach zwischen ihnen hindurchspringen kann, wenn man schnell genug ist? Eher unwahrscheinlich... dann würden wohl sehr viel mehr Gefangene ihr Glück versuchen. Vielleicht kann man ja auch durch genaue Beobachtung ein sich wiederholendes Muster erkennen, und feststellen, wann, wo eine große Lücke entsteht... so spinnt er ein wenig vor sich hin, und döst schließlich leicht ein...
 Anhänger Micclos richtet sich auf und läuft zur Novizenhalle. Nach kurzer Zeit erreicht er diese und sieht einen Bruder auf einer Bank schlafen. Er setzt sich auf den Boden davor und räuspert sich mehrmals, um ihn aufzuwecken.
 Anhänger Micclos flüstert sich zu: "Hm.. der schläft zu tief!", steht wieder auf und läuft noch ein Weilchen im Lager umher. Vielleicht trifft er jemanden, mitdem er sprechen kann. Plötzlich fällt Micclos etwas auf. Wo ist sein Stock? Er hat ihn sicher auf der Waldlichtung in der Nähe des Alten Lagers verloren. Der junge Anhänger rennt zum Tor, verabschiedet sich von den Wachen und verschwindet in der noch düsterer Landschaft.
 Novize Aldric erwacht von der Morgensonne, die durch die Äste der großen Bäume auf sein Gesicht fällt. Er blinzelt verschlafen, streckt sich und gähnt. Er ist etwas verspannt, durch die ungünstige Schlafposition. Ungelenk erhebt er sich und stützt sich an der Wand ab... Er kratzt sich am Bartflaum und betritt dann die Novizenhalle, wo er sich in den Schlafsaal begibt um sich von seinem Nickerchen zu erholen.

 
 
Langes blondes Haar, ein son-
niges Gemüt und keinerlei Ge-
spühr für Personal-Space: Joanne
Und nun zu dem erwähnten neuen Gesicht: Im Folgenden trifft Aldric erstmals auf die Novizin Joanne, die fortan noch häufiger eine Rolle spielen dürfte. Offenbar gibt sie hier gerade einem Banditen des Neuen Lagers eine Führung durch den Sumpf.

 
 
 Novize Aldric tritt, gähnend und sich streckend, aus der Novizenhalle in das graue Licht des frühen Morgens. Er fährt sich mit der Linken durch das Haar und denkt darüber nach, wer ihm das letzte Mal die Glatze geschnitten hat... ein Templer war das. Der Name fällt ihm nicht ein und so zuckt er mit den Schultern und beschließt einen kleinen Morgenspaziergang zu machen. Er fühlt sich wieder ein bisschen besser und - die linke Hand auf dem Schwert seines Vaters - schlendert er los...
 Novizin Joanne kennt es nicht anders und genießt für gewöhnlich die Ruhe und Gelassenheit, die die meisten Brüder und Schwestern an den Tag legen. "Ja, man kann hier tatsächlich nach einem Tag auf den Feldern Mut und Kraft schöpfen. Auf jeden Fall geht es mir so. Hier ist Niemand laut oder aufdringlich." Zumindest hatte sie es noch nie anders erlebt. Gemeinsam gehen die Beiden weiter und erreichen das Lagerfeuer. "Hier ist das Lagerfeuer, man trifft sich hier. Und da hinten" Sie zeigt nach hinten "ist die Novizenhalle, da schlafe ich."
 Unterhauptmann Attilla nickt erneut. "Komisch..." Dass Lagerfeuer in allen lagern immer dieselbe Funktion haben, schon komisch. Aber eigentlich auch ziemlich verständlich, weil da ist es ja auch warm. "Novizenhalle? Mhm.." murmelt er und schaut sich das Gebäude an. "Eine halle, wo alle drin schlafen....Auch ne Idee.." Im Neuen lager schlafen nämlich alle entweder wo sie umfallen oder aber in ihrem eigenem Haus. Attillas zum Beispiel ist...Nein, das schweift ab. "Hier gibts mehr als...erwartet.." "Für einen Sumpf." Nunja, an den geruch müsste sich der Unterhauptmann noch gewöhnen, aber er ist bei weitem nicht so schlimm, wie erwartet.
 Novize Aldric sieht, während er sich von der Novizenhalle entfernt, eine Novizin und einen Banditen an einem Lagerfeuer stehen. Er wundert sich, da er seit seinem Aufenthalt im Neuen Lager keine Banditen mehr gesehen hat. Er beschließt, dass er die Novizin fragen könnte, wo er sich die Haare scheren lassen kann. Er schlendert also weiter auf die Beiden zu und grüßt Joanne und ihren Begleiter mit einem freundlichen "Erwache..."
 Novizin Joanne nickt begeistert. "Ich find es wunderschön hier. Wahrscheinlich sogar perfekt für mich." Dann aber fasst sie kurz Attillas Oberarm, um dann zu einer anderen Ecke des Lagers zu zeigen. "Ja, in der Halle bekommt auch zu essen. Es gibt ausserdem auch Hütten, aber ich glaube nicht, dass ich es jemals schaffen werde, mir Eine zu kaufen oder zu bauen." Natürlich war es manchmal unangenehm, keinen Platz zu haben, an dem man wirklich allein sein konnte. In der Novizenhalle war ja immer etwas los. Joanne schaut auf. "Erwache Bruder." grüßt sie den ihr Unbekannten.
 Unterhauptmann Attilla lässt sich einfach mal mitziehen, was soll er auch sonst tun. "Also...Im Neuen lager gibts sowas nich...Aber den leuten da isses wohl auch egal, wo die schlafen, Hauptsache s´is warm da. Ich hab ja mein Haus, da bin ich ganz zufrieden mit. Einfach leute zusammensuchen und fragen, ob sie beim bauen helfen." Der ankommende Novize wird mit einem Nicken begrüsst. "Tag."
 Novize Aldric lächelt freundlich. "Wir kennen uns, glaube ich, noch nicht... Bist du neu hier?", fragt er, bevor ihm einfällt: "Ich lag die letzten Monate im Lazarett. Es... hat sich einiges verändert." Er zuckt entschuldigend mit den Schultern. "Mein Name ist Aldric.", sagt er und nickt Joanne und Attilla zu.
 Novizin Joanne lächelt Aldric an. "Allzu lange bin ich noch nicht hier, nein. Darf ich vorstellen? Das ist Attilla. Er war so freundlich und hat mir heute Geleitschutz gegeben, damit ich die Aufgabe, die mir Meister Psycroptic gegeben hat, erfüllen kann." Dass sie ihn erst heute kennengelernt hatte, verschweigt sie. Sie schaut Attilla an, um ihm zu antworten. "Mal sehen, wenn ich einmal genug Erz beisammen habe, um mir wenigstens die Materialien besorgen zu können." Sie brauchte im Moment noch nicht so dringend eine Hütte. Die Zeit auf dem Feld reichte ihr noch aus, um ihren Gedanken nachzuhängen.
 Unterhauptmann Attilla nickt dem Novizen nocheinmal kurz zu und schaut sich anschließend nochmal in der näheren Umgebung um. Antworten brauchte er ja nicht, hat ja schon Joanne getan. "S´dürfte ne Riesensauerei geben, wenn wer vom Steg fällt...Blos aufpassen beim gehen..." denkt sich Attilla und prüft mit dem Fuß, ob der boden sehr rutschig ist. Zum Glück nicht sehr. "Naja...Ein paar Leute, Werkzeug und das wärs eigentlich...Aber ihr habt ja hier ne Halle."
 Novize Aldric s Miene hellt sich noch ein wenig auf, als er von Psycroptic hört. Er beschließt dem Tempeldiener - denn als Aldric ihn zuletzt sah, war er noch Tempeldiener - bei Gelegenheit mal einen Besuch abzustatten. Seine Stirn zieht sich nachdenklich zusammen und er sieht fragend zu Joanne. "Und dein Name, Schwester?" Er lächelt. "Darf ich den auch erfahren?" Dann entsinnt er sich, wesshalb er die Novizin überhaupt ansprach: "Ach, und weist du, wo ich mir die Haare scheren lassen kann? Die sind in den letzten Monaten ganz schön gewachsen... und ich erinnere mich einfach nicht, wer mir das letzte mal eine Glatze schnitt."
 Novizin Joanne errötet etwas. Verlegen wendet sie sich ein wenig ab, um nach Attilla zu sehen. Leise antwortet sie Aldic "Mein Name ist Joanne." Sie verzieht den Mund verlegen. "Ich weiss nicht, ob du Meister Psycroptic einfach so besuchen darfst. Man darf doch Gurus noch nicht einmal ansprechen."" Kurz überlegt sie, ob sie schon einmal von einem Barbier gehört hat und schüttelt den Kopf. "Nein, das kann ich dir nicht sagen, tut mir leid." Glatzen mochte sie gar nicht und netterweise musste sie sich laut Meister Psycroptic auch Keine schneiden lassen. Wieder geht ihr Blick zu Attilla "Und deine Hilfe, Attilla beim Hüttenbau, wenn du dich damit auskennst." Sie mochte den Kerl, war er doch ein leiser Vertreter seiner Art.
 Unterhauptmann Attilla schwankt leicht mit dem Kopf. "Mehr oder weniger. Aber eigentlich schon. Sag mir einfach mal bescheid, wenn du was vorhast, ich kann auch Leute mitbringen, die helfen." Ganz kurz zischt ihm der Gedanke einer kleinen Sauftour durch das Sumpflager durch den Kopf, er verwirft diesen Gedanken jedoch sofort, also ihm einfällt, dass es hier ja leider Lagerwachen gibt. Attilla streicht sich einmal über die Panzerung, welche seinen gesamten linken Arm schützt und sogesehen auch einkleidet.
 Novize Aldric wundert sich kurz, ob er seine Gedanken zu Psycroptic laut ausgesprochen hat... dann allerdings lacht er freudig auf. "Psycroptic ist endlich ein Guru? Er hatte diese Ehre schon lange verdient!", freut er sich. "Mh... wie ist das wohl?", fragt er sich grinsend. "Wir haben zwar schon miteinander gesprochen, aber muss ich jetzt, wo er Guru ist, warten bis er mich als Guru das erste Mal anspricht?" Aldric scheint diese Frage nicht ganz ernst zu meinen. Er geht davon aus, dass er ohne weiteres mit Psy reden darf... aber die Regeln im Sumpf sind ja teilweise nicht unbedingt auf Anhieb durchschaubar. "Du willst eine Hütte bauen?", fragt er neugierig, da er natürlich ihr Gespräch mit Attilla mitbekommen hat. "Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber das ist ein ganz schöner Aufwand."
 Novizin Joanne lächelt Attilla dankbar zu. Er war wirklich zu freundlich. "Ich überlege es mir mit der HÜtte. Wie gesagt, im Moment brauche noch Keine, fühle mich in der Novizenhalle ganz wohl." Die Antwort ging an Beide, doch nun wendet sie sich Aldric zu. "Ich denke schon, dass du warten musst, aber wenn er dich sieht, wird er dich ja gleich ansprechen, also sollte das kein Problem darstellen."Sie gähnt hinter vorgehaltener Hand.
 Novize Aldric nickt. "Kannst du mir erzählen, was in der letzten Zeit so passiert ist?", fragt er und blickt sich um. "Ich war wie gesagt lange im Lazaret... bewusstlos. hat sich irgendetwas weltbewegendes ereignet?" Nebenbei spielt er geistesabwesend an dem Knauf seines Schwertes herum.
 Unterhauptmann Attilla wirft erstmal ein "Ein Aufwand, der sich lohnt!" in den nicht vorhandenen sumpfigen Raum und dann schaut er wieder zu Joanne. "Sowas hat ja Zeit." meint er knapp und streicht sich ein, Zwei Strähnen aus dem Gesicht. "Wieder zu lange Haare..." Dabei fällt dem Unterhauptmann ein, dass er ja Sortan immernoch nach einem Rasiermesser fragen muss.
 Novizin Joanne zuckt die Schultern. "Ich erfahre nicht so viel hier. Ich bin ja noch neu und mir sagt Niemand etwas. Ich glaube nicht, dass etwas passiert ist. Aber ich kann es dir nicht sagen." erklärt sie Aldric Wahrheitsgemäß. Sie dreht sich wieder zu Attilla um. "Komm doch wieder zu uns, Attilla." Bittet sie ihn. "Wobei, ich werde mich jetzt gleich zu Bett begeben, morgen früh geht es wieder hinaus aufs Feld."
 Unterhauptmann Attilla hat sich wohl immer weiter von den beiden Novizen entfernt. Unabsichtlich natürlich. Er stellt sich wieder zu den beiden anderen hin. "Mach was du für richtig hälst." Lautet sein Kommentar. "Ich werd mal schaun, ob ich mich noch nen bisschem umgucke, oder zurück ins Lager gehe..." Eigentlich könnte Attilla ja noch hier bleiben. Oder aber er geht nochmal jagen.
 Novize Aldric wundert sich über Joannes Aussage, scheint doch gerade erst die Vormittagssonne vom Himmel... aber sie hat wohl eine anstrengende Aufgabe von Psycroptic auferlegt bekommen. Er beschließt, nicht weiter darauf ein zu gehen und lächelt Joanne und Attilla freundlich zu. "Ich denke, ich werde dann noch ein wenig spazieren gehen." Zu Joanne sagt er: "Erhole dich gut. Möge der Schläfer erwachen!" und zu Attilla: "Einen schönen Tag noch."
 Novizin Joanne nickt Aldric zu. "Erwache, Bruder. Ich war den ganzen Tag auf dem Feld und bin nun, nach dem Pflanzensammeln todmüde." erklärt sie noch kurz, bevor sie sich zu Attilla dreht. "Also, noch einmal. Vielen Dank, Attilla. Du hast mir so sehr geholfen heute." Kurz ist sie versucht, ihn zu umarmen, traut sich dann aber doch nicht. "Bis bald, Attilla" Sie wendet sich ab.
 Unterhauptmann Attilla hebt kurz die rechte Hand zum Abschied und nickt Aldric kurz zu. "Ebenfalls. Man sieht sich." dient ebenfalls der Verabschiedung. Anschließend ein gähnen des Assassinen, während er wieder zu Joanne schaut. "Kein Problem, hab ich doch gerne gemacht." Ein Lächeln, dann wendet sich der Unterhauptmann zum umdrehen. "Also, man sieht sich dann." Lautet dann sein endgültiger Abschied, dann geht der Unterhauptmann los, wohl aus dem Lager hinaus.
 Novizin Joanne bleibt stehen und legt die Hand auf die Schätze, in ihrem Beutel, die Pflanzen. Nur noch ein paar fehlen ihr, dann würde sie sich wieder bei Meister Psycroptic melden dürfen und vielleicht würde er sie dann Alchemie lehren. Sie schaut Attilla noch einen Moment nach, winkt Aldric zu und macht sich dann auf zur Novizenhalle, in der sie kurz danach auch gut gelaunt verschwindet.
 Novize Aldric schlendert weiter durch das Lager und hält Ausschau nach jemandem der ihm die Haare scheren könnte. Inzwischen steht die Sonne hoch am Himmel und er spührt, dass es Zeit für ein Mittagessen wäre. Dann fällt ihm noch etwas ein! Joanna zu fragen hätte wohl wenig Sinn gemacht, da sie noch nicht lange hier ist. Aber dieser Attilla machte doch den Eindruck als sei er schon eine Weile in der Barriere. Er dreht sich um und sieht den Banditen, wie er gerade das Lager verlassen will. Er läuft los um den Mann noch zu erreichen, wobei er ins Straucheln gerät und fast vom Steg fällt. Seine Beine sind noch nicht wieder voll funktionstüchtig wie es scheint, also verlegt er sich auf's rufen: "Attilla! Warte einen Augenblick!", keucht er, so laut er kann.
 Unterhauptmann Attilla bleibt kurz vorm Lagertor stehen und dreht sich erstmal um. "Hm?" War wohl gerade noch im letzten moment, weil der Unterhauptmann einige Sekunden später wohl in der Wildnis verschwunden wäre. Er kommt Aldric ein Stück entgegen und fragt dann, als er an ihm angekommen ist "Was gibts denn?"
 Novize Aldric ist von der kurzen Anstrengung ganz außer Atem und zittert etwas. "I- Ich treffe so selten Leute aus anderen Lagern...", keucht er. "... und du machst den Eindruck, als seist du schon eine Weile hier. Da wollte ich dich fragen, ob du vielleicht meinen Vater kennst." Er macht eine kurze Pause um seine Gedanken zu ordnen. "Mein Vater wurde vor über zwei Jahren in die Kolonie geworfen... und nun, da ich selbst hier gelandet bin, suche ich ihn. Aber bisher habe ich nur das gefunden:" Er nimmt sein Schwert vom Gurt und zeigt es Attilla. In die schlanke und elegante, aber völlig verkratzte und verkerbte Klinge sind silberne Intarsien eingearbeitet und in geschwungenen Buchstaben ist der Name Rodic in die Klinge graviert. "Das ist sein Name.", sagt Aldric und deutet auf die Gravur. "Das Schwert habe ich im Sumpf gefunden. Hast du ihn vielleicht zufällig gekannt, oder wenigstens von ihm gehört?"
 Unterhauptmann Attilla schaut sich die Gravur an. "Rodic..." Kurz überlegt er und murmelt etwas leise auf varantisch, was eigentlich übersetzt "Wenn du ihn nicht schon gefunden hast, dürfte er schon tot sein..." heissen dürfte, aber das braucht der Novize ja nicht zu wissen. Der Unterhauptmann schüttelt den Kopf. "Keine Ahnung, nie gehört. Ich kann mich ja mal umhören..." "Seine Waffe lag im Sumpf...Schlechtes Zeichen..."
 Novize Aldric zieht die Stirn kraus. "Ich glaube nicht, dass er tot ist, wenn da das meinst. Das... glaube ich nicht." Offenbar gefällt ihm Attillas Andeutung mit dem Sumpf garnicht. "Schade, dass du nicht weist wo er ist. Aber es wäre klasse, wenn du dich umhören könntest! Ich muss ihn unbedingt finden!" Er lächelt höflich, aber ernst. "Ich danke dir. Ich bin die meiste Zeit hier im Lager. Einen schönen Tag noch!", wünscht er dem Banditen zum zweiten mal.
 Unterhauptmann Attilla nickt. "Kein Problem, Ich werd mal ein paar Leute fragen, ich komm demnächst wohl nochmal vorbei, dann sag ich dir, ob ich was rausgefunden hab." Er hebt einen Mundwinkel, allerdings ist es kein wirkliches Lachen. Der Assassine weiss, wie es ist, den Vater zu verlieren. Erneut eine Verabschiedung, also rechte Hand kurz heben, anbei ein "Man sieht sich, Aldric." und dann dreht sich der Unterhauptmann wieder um. Diesesmal wird er wohl wirklich das Lager verlassen.
 Novize Aldric fühlt sich von seinem kurzen Spurt ziemlich verausgabt und beschließt sich mit einem Mittagessen zu stärken. Sein Vater ist bestimmt noch am Leben, denkt er sich, während er zur Novizenhalle zurück schlendert. Seine Linke ist um den Knauf des Schwertes, welches er wieder an seinem Gurt befestigt hat, gekrampft, ohne dass er das mitbekommt. Warum sonst sollte der Schläfer ihm die Vision geschenkt haben? Der Schläfer WILL dass er seinen Vater findet! Ganz bestimmt! Also kann sein Vater garnicht tod sein. Er erreicht die Novizenhalle und betritt sie, um ein Mittagessen zu sich zu nehmen, und sich anschließend etwas zu erholen.
 
 
 
 
 
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Dienstag, 27. Juli 2021

„Sag mal, wohin geht es eigentlich?“

 (English translation below.)


Wird man nicht wieder los: Mud
Mit meiner Begeisterung für Gothic ist es ein wenig wie mit Mud: manchmal verliere ich sie aus den Augen, aber sie ist immer da, bereit, hinter der nächsten Ecke hervorzuspringen und viel zu viel von meiner Zeit einzunehmen.
 
Ich kann kaum glauben, dass es tatsächlich mehr als 2 Jahre her ist, dass ich hier etwas geschrieben habe. Das Ding ist, dass ich keine Besserung geloben kann. Ich habe einen ganzen Haufen Kreativprojekte und Leidenschaften und für keine davon genug Zeit um sie ernsthaft zu betreiben. In der Regel kehre ich aber zu jedem meiner Projekte irgendwann auch wieder zurück.
 
Und so habe ich gerade wieder Lust, ein bisschen in die Welt von Gothic einzutauchen. Ich habe sogar noch eine ganze Reihe von vorbereiteten Blogbeiträgen rumliegen, die ich in der kommenden Zeit mal posten könnte. Die Themen waren halt vor etwa 2 Jahren gerade aktuell, das heißt „Neues aus der Kolonie“ ist es im eigentlichen Sinne nicht und ich muss alle Informationen daraus nochmal überprüfen. Aber alles ist immer für irgendwen noch neu, also wird der Ein- oder Andere die Beiträge vielleicht doch interessant finden. Auch Aldrics Geschichte will ich weiter aufarbeiten. Da beginnt jetzt ein interessanter neuer Abschnitt, glaube ich.

In diesem Sinne:
„Ein neuer Tag ... und nichts hat sich verändert.“
 
 
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“Tell me, where are we going?”

 
Won't ever leave you: Mud
My enthusiasm for Gothic is a bit like Mud: sometimes I lose sight of it but it's always there, ready to come around a corner and take up too much of my time. 

I cannot believe it's been more than 2 years since I've last posted an article on this blog. Unfortunately, I can't promise that I'll be more consistent in the future. There's a whole bunch of creative projects and passions that I entertain and I don't have the time to do even one of them properly. I've heard someone say “Don't half-arse two things, whole-arse one thing!” ... Well, I'm fraction-arsing a lot of things. But usually I'll return to them at some point.

And thus I feel inclined to dive back into the world of Gothic these days. There's even a bunch of old articles that I prepared last time I was active. Of course being about 2 years old they're not exactly “News from the Colony” anymore and I've got to review them for any changes that might be necessary before posting, but everything always is news to at least someone, so I think it might be nice to post them anyway. Also, I'll continue to work through Aldric՚s adventures, though I probably won't translate them any time soon.

So, as a Digger near my house used to say: “Another day ... and nothing has changed.”
 
 
 
 
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Sonntag, 25. Juli 2021

Aldrics Geschichte – Kapitel XII

 (No translation available.) 

 
Immer mal wieder, wenn ich Zeit dazu finde, veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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Wie passend, dass ich hier nun so lange inaktiv war, (Meine Güte, tatsächlich mehr als 2 Jahre?!) denn auch in meinem RP folgte damals eine lange Phase der Inaktivität, die ich IT durch die im letzten Kapitel zugezogenen Kopfverletzungen erklärte. 


Kapitel XII – Die lange Nacht


Besonders freute mich, dass ich auch in meiner Abwesenheit nicht in Vergessenheit geriet. Irgendwann, als ich kurz einmal reinschaute, sah ich zufällig, dass Hyperion mich am Krankenbett besucht hatte. Hier habe ich offenbar wieder nur für mich relevante Textstellen kopiert, sodass teilweise der Kontext fehlt. Ich versuche diesen so gut es geht zu ergänzen.


  Missionar Hyperion wird von Igrus freundlich gegrüßt, als er das Behandlungszimmer betritt, in dem der Novize wohl liegen musste. Der Missionar hat dem Blinden noch nicht gesagt, was Aldric habe, weshalb sich Hyperion erst einmal vorantastet, bis sein Stab einen Stuhl berührt, den seine Hand auch kurz darauf zu fassen kriegt. Daraufhin lehnt der Missionar seinen Stab an das Bett und nimmt selbst auf dem Stuhl Platz. Mit einem leichten, aber ein wenig unsicheren Lächeln, spricht er mit ruhiger Stimme "Erwachet Bruder Aldric. Ich weiß leider nicht, ob ihr bei bewusstsein seid, schlaft, oder eure Krankheit euch verwehrt mir zu verantworten. Ich werde jedoch in den nächsten Tagen öfter nach euch sehen und falls ihr mir nicht antworten könnt, belassen wir es fürs erste dabei, dass ich euch ein wenig Gesellschaft leiste."
 Missionarin Cleo klopft kurz an die Tür des Lazaretts, bevor sie samt widerspenstigem Anhängsel eintritt. "Igrus, seid ihr hier?" fragt sie in den Raum hinein und blickt sich suchend um. "Ich habe hier einen Novizen, der dringend eurer Hilfe bedarf. Auch wenn er es nicht zugibt."
 Missionar Hyperion erhält keine Antwort von Aldric, da dieser zu schlafen scheint, was den Blinden jedoch nicht weiter stört. Gelassen bleibt er auf dem Stuhl sitzen und faltet die Hände, während er weiter mit ruhiger Stimme spricht "Der Schläfer erlegt uns in unserem Leben stets Herausforderungen auf. Doch dies tut er nicht, damit wir über die Steine, die uns ihm Weg liegen, stolpern. Nein, vielmehr will er das wir lernen eben jene Steine zu nutzen, um uns ein Haus daraus zu bauen. Wir sollen das, was uns aufhält anders sehen und einen Vorteil daraus ziehen, Bruder Aldric.", wobei er sanft in die Richtung des Krankenbettes lächelt. Als er die Stimme Cleos vernimmt dreht er leicht seinen Kopf und sagt freundlich "Er ging eben in Richtung Orkzes Büro neben dem Eingang."
Offenbar unterhalten sich Cleo, Igrus und der Patient, den Cleo mitgebracht hat, und Cleo wird des Anstandshalber rausgeschickt, als der Patient ausgezogen wird.
 Missionar Hyperion dreht seinen Kopf fragend zu Igrus. Er selbst ist sich nicht sicher, ob er die Visite bei Aldric, der im Moment ja sowieso schläft, nicht auf einen anderen Augenblick verschieben soll und fragt dementsprechend freundlich nach. "Soll ich vielleicht auch das Behandlungszimmer verlassen und dann später noch bei Aldric wieder vorbei schauen, Bruder Igrus?", meint der Blinde mit freundlicher Stimme, wobei er sich vorsorglich schon einmal langsam erhebt und nach seinem Stab greift.
 Hoher Novize Igrus schüttelt den Kopf. "Ich glaube nicht, dass du irgendetwas hörst was einem der zwei peinlich sein könnte. Das Zusehen bei der körperlichen Untersuchung...ja, da könnte man Einwände erheben, vor Allem beim anderen Geschlecht, aber so..." Antwortet er Hyperion. An Cleo gewandt ergänzt er "Ist schon gut, Schwester. Und danke, dass du ihn vorbei gebracht hast." Sorgfältig beginnt der Heiler, den Anhänger zu untersuchen. Mit einem Hörrohr lauscht er den Atemgeräuschen. Bei jedem Hustenanfall des ehemaligen Adepten verzieht er leicht das Gesicht. Nachdem er noch den Puls geprüft hat beginnt er damit, zwischen einigen Flaschen im Regal zu kramen. "Du kannst wieder reinkommen, Schwester." Ruft er halblaut nach draußen. Ob sie ihn hört oder schon weg ist würde er schnell genug heraus finden.(M)
 Missionar Hyperion hat wieder Platz genommen, seinen Stab erneut an das Bett gelegt und spricht weiter mit seiner ruhigen Stimme mit Aldric. Dass dieser in seinem Schlaf, oder der Ohnmacht, was auch immer ihn am antworten hinderte, nicht die genauen Worte vernehmen würde, oder sich nachher nicht mehr daran erinnern kann, da ist sich der Blinde sicher. Jedoch glaubt er daran, dass der Novize irgendwie spüren würde, dass er nicht allein wäre, was für Hyperion selbst auch sehr schlimm wäre und er wahrscheinlich auch deshalb noch weiter bei Aldric sitzen bleibt und nun für einen Moment bloß schweigt.
Offenbar gibt sich Cleo im Gespräch mit dem anderen Patienten die Schuld an dessen Verfassung.
 Hoher Novize Igrus wendet sich mitfühlend an Cleo. Danach kümmert er sich kurz zu dem bewusstlosen Aldric. "Ist er zwischendurch aufgewacht?" erkundigt er sich bei Hyperion.
 Missionar Hyperion wendet den Kopf vom schlafenden Aldric ab und dreht sich in Richtung der Missionarin. Er vernimmt ihre Worte, auch wenn sie nicht an ihn gerichtet, so weit sitzt er ja nicht weg und auf seine Ohren musste er sich verlassen können. Unsicher, ob er etwas sagen soll, ihr vielleicht die Hand auf die Schulter legen soll, was wahrscheinlich nicht funktionieren sollte, sieht der Blinde mit den verblassten Augen in Richtung Cleos Platz. "Die Schuld auch bei sich und nicht bei anderen zu suchen, ist ein guter Schritt, dennoch dürft ihr euch genauso wenig, wie man bei anderen vorschnell urteilt euch selbst richten.", kommt es beruhigend über die Lippen Hyperions. Doch bevor er dies tut, hat er zunächst Igrus geantwortet, dass Aldric die ganze Zeit geschlafen hat.
 Missionar Hyperion deutet das Schweigen der Missionarin nicht als stille Zustimmung, sondern viel eher als Zeichen dafür, dass seine Worte ihre Zweifel nicht zerstreuen konnten. Sich nun erhebend, hält der Blinde seinen Stab fest umklammert in der Hand und spricht mit ruhigem Tonfall und auch einem Hauch von Unsicherheit in seiner Stimme "Wer Aufgaben in seinem Leben vermeidet, der wird nie weiter kommen, genau wie derjenige, der nur den bekannten Wegen folgt und so nie etwas Neues sieht. Der Schläfer gab uns, seinen Dienern eine Aufgabe, wir haben viele Rückschläge erlitten, aber hat das die Bruderschaft zerstört, nein sie ist gestärkt daraus vorangeschritten. Wir Menschen machen nun einmal Fehler, was in unserer Natur liegt, sie lassen uns wachsen und formen uns. Wer Fehler macht und nicht daraus lernt, der handelt töricht, aber wer keine Fehler machen will, indem er Dinge vermeidet, handelt dumm. Ich habe in meiner Zeit, einige Geliebte Menschen hier verloren und dennoch gehts weiter."
 
 
Ich weiß nicht, wie lange ich inaktiv war, aber ich vermute, es werden mehrere RL-Monate gewesen sein. Im Folgenden nun meine Rückkehr.

Während Aldric bewusstlos ist, kehrt der Frühling ein.

 Novize Aldric  schlägt die Augen auf und zieht die Stirn graus; das Licht der Glut im Ofen blendet ihn. Sein Kopf und sein Nacken schmerzen. Er ist offenbar nicht mehr im Wald, sondern im Lazaret. Vorsichtig versucht er seine Gliedmaßen zu bewegen, wärend er er angestrengt darüber nachdenkt, wie er hier hin gekommen ist. Er saß mit Otral und... noch jemandem - irgendeinem Novizen... beim Essen, als dieser junge Mann reingestürmt kam und von einigen verletzten Novizen im Wald berichtete... Aldric versucht den Kopf anzuheben und promt fährt ein heftiger Schmerz durch seinen Schädel, als schöbe ihm jemand einen glühenden Rohstahl durch die Augenhöhle. Ein verhaltener Aufschrei entfährt ihm, doch unter keuchen und leisem Fluchen gelingt es ihm, sich auf seinem Bett aufzusetzen. Der Wald! Er war also mit Otral, dem jungen Mann und einem Novizen in den Wald gelaufen... und dann... wachte er hier auf. Offenbar war er im Wald überfallen und bewusstlos geschlagen worden.
  Wie lange er wohl bewusstlos war? Benommen sieht er sich um. Es scheint draußen dunkel zu sein... er lässt sich von der Bettkante gleiten und steht einen Kurzen moment auf wackeligen Beinen, bevor selbige nachgeben, er das Gleichgewicht verliert und unsanft auf den Boden aufschlägt. Diesmal hält er sich mit seinen Flüchen nicht zurück, doch scheint entweder niemand da zu sein, oder alle anderen im Lazaret sind ebenfalls bewusstlos. Er greift nach der Bettkannte und zieht sich, vor Anstrengung zitternd und mit den Füßen hilflos über den Boden schurrend, daran hoch. Schließlich steht er, völlig erschöpft, zitternd, schwitzend und keuchend auf wackeligen Beinen und hält sich an der Wand fest. Er sieht an sich runter. Seinen Novizenrock trägt er noch, doch sein Schwert hat man ihm abgenommen - natürlich... Dennoch fährt ihm ein Stich ins Herz und er sieht sich panisch um. Da entdeckt er das Schwert, welches direkt neben seinem Bett an der Wand lehnt. Erleichtet greift er es.
 Hüter Jeraí hat seine Rundgänge für heute beendet und tut nun den letzten offiziellen Dienst des Tages, indem er für seinen Freund und Mitbruder einen kleinen Botengang verrichtet. Mit einer kleinen Tasche voller Schüsselchen und Besteck und einer beachtlichen Ladung frisch gereinigter Tiegelchen und Fläschchen ist er auf dem Weg zum Lazarett. Da hört er es plötzlich aus dem inneren rumpeln und durch die hölzernen Wände dringen gedämpft ein paar Flüche an sein Ohr. Mit raschen Schritten gelangt der Hüter zu der Behausung, reißt die Tür auf und sondiert blitzschnell das Innere. Doch hier im Vorraum ist nichts. So stellt er die Tasche neben die Tür und huscht behände in den nächsten Raum. Dort sieht er einen Novizen an der Wand stehen, dem es augenscheinlich nicht gut geht…
  Novize Aldric stützt sich auf sein Schwert und macht einige wackelige Schritte. Das Schwert seines Vaters - das Geschenk des Schläfers! - in seiner Hand gibt ihm Kraft! Er beißt die Zähne zusammen und richtet sich hoch auf. Da sieht er einen Templer im Eingang stehen... "Ea... erwache..." Es fällt ihm schwer den Gruß zu artikulieren. Er kneift die Augen zusammen, als alles zu verschwimmen scheint. Er versucht den Schwindel abzuschütteln, was er lieber nicht hätte tun sollen, denn sofort schießt wieder der brennende Schmerz durch seinen Schädel. Er taumelt zurück und stößt wieder an die Wand, an die er sich erschöpft lehnt. 'Was ist nur los mit mir?', fragt er sich.
  Hüter Jeraí   hält sich gar nicht erst mit einem Gruß auf, sondern betritt den Raum nun ganz, streckt die Hände nach dem Taumelnden aus und packt ihn bestimmt an den Schultern, damit dieser nicht fällt. Dass ausgerechnet dieser Patient plötzlich in der Senkrechten steht, erstaunt ihn, doch es erleichtert ihn auch. Geschickt hebt er sich den jungen Mann auf die Arme, trägt ihn die zwei Schritte zurück zum Bett und legt ihn darauf ab. Das Schwert kommt zurück an die Wand. “Bruder Aldric…“  beginnt er und zieht sich einen Hocker her. “Schön, dich wieder mal in wachem Zustand zu sehen. Doch du solltest dich nicht so leichtsinnig überfordern. Schließlich hast du sehr lange geschlafen…“
  Novize Aldric will protestieren und sich wehren, als der Templer ihm sein Schwert abnimmt, doch er hat dem Mann nichts entgegen zu setzen. Er wird zurück zu seinem Bett getragen und obwohl er nun wieder auf dem Rücken liegt dreht sich für ihn alles im Kreis. Er verschließt die Augen und krallt die Hände in das Bett. Nach einem Moment beruhigt sich die Welt und er hat nicht mehr das gefühl jeden moment umzufallen. "Wer bist du?", fragt er den fremden Templer, der offenbar seinen Namen kennt, mit schwacher Stimme. "Und warum bin ich im Lazaret? Was ist hier los?"
 Hüter Jeraí lässt ein leises Schmunzeln hören, dann wird er wieder ernst. “Du hast monatelang geschlafen, nachdem man dich niedergeschlagen im Wald gefunden hat. Ich war nicht dabei und ich kann dir auch nur das sagen, was ich von Bruder Igrus weis, aber um dich stand es lange Zeit nicht gut. Danke dem Schläfer, dass er dich wieder unter die Lebenden gelassen hat!“ Die stimme des Templers klingt samtig, hat aber eine Härte und Kraft in sich, wie sie nur Templer haben können. “Ich kann mir vorstellen, dass du das bett liebend gerne verlassen würdest, aber das ist keine gute Idee, vor allem nicht alleine. Du bist sehr schwach.“
  Novize Aldric reißt - wieder einmal unüberlegterweise und gefolgt von starken Kopfschmerzen - die Augen weit auf. "Monatelang??? Ich..." Er kann es offenbar garnicht fassen... mühsam rappelt er sich wieder so weit auf, dass er sich auf die Ellbogen stützen kann. "Ich war doch eben noch im Wald..." Nun fällt ihm auch auf, wie warm es ist... und das kann nicht nur von dem kleinen Öfchen in der Ecke kommen. Er trägt nur seinen Novizenrock. Sein altes Hemd und das Handtuch, das er als Schal verwendet hatte liegen neben seinem Lager. "Der Schnee liegt wohl nicht mehr, was?" Fragt er mit einem schiefen Grinsen... "Dann bin ich wenigstens ums Schneeschieben herum gekommen..." Er setzt sich wieder auf und massiert mit der Linken seine pochenden Schläfen. "Meinst du, ich kann mich draußen mal umsehen?"
  Hüter Jeraí lacht leise auf. “Der liegt schon lange nicht mehr, Bruder!“ Dann wird er wieder ernst, doch ein Rest Lächeln ist ihm im Mundwinkel hängen geblieben. “Mein Name ist übrigens Jeraí. Ich bin einer der Hüter.“ Er klemmt sich eine der schwarzen Haarsträhnen zurück hinters Ohr, die sich mal wieder vorgestohlen hatten und erhebt sich dann. “Ja, ich kann dich nach draußen bringen. Aber nicht lange, du musst dich schonen. Ich werde dich stützen…“
  Novize Aldric nickt - vorsichtig! - und erhebt sich langsam, während er noch an der Bettkante lehnt greift er sein Schwert und gürtet es sich um. Dann blickt er zu Jeraí. "In Odnung... gehen wir." Er löst sich von der Bettkannte und stützt sich an Jeraís Schulter ab. "Was ist die letzten Monate so passiert?", fragt er, während er sich mit der rechten Hand ungläubig durch die Haare fährt, die inzwischen wieder auf seinem Kopf wuchern. Ein leichter Bartflaum bedeckt Kinn und Oberlippe.
 Hüter Jeraí legt den Arm um den etwas kleineren Mann und hält ihn so recht körpernah, damit er ihn besser unter Kontrolle hat. So ruht nun seine hand auf dessen Hüfte, was er im Moment für nicht weiter verfänglich hält. Schließlich sollte der Bruder nicht stürzen. Da kommt ihm plötzlich seine Schwester in den Sinn und leichte Röte überzieht seine Wangen. Trotzdem lässt er nicht los. Langsam geht er mit Aldric durch die Krankenstation und schließlich hinaus ins Freie. Dort deutet er neben der Tür auf ein Holzbänkchen. “Setzen wir uns kurz. Sich jetzt zu überanstrengen wäre nicht gut.“ Ein leichter Wind weht und spielt mit den fast schon hüftlangen, nachtschwarzen Haaren des Hüters.
  Hoher Novize Orwick verlässt gerade die Novizenhalle und zündet sich seinen zweiten Grünen Novizen für heute an. Der Fischer hatte die Küche mit dem Fang dieses Tages beliefert. Eine kleine blassgrüne Rauchwolke ausstoßend macht sich der hohe Novize auf den Weg. Seine Beine tragen ihn ziellos über die hölzernen Stege, da es sich um seinen schon fast alltäglichen Spaziergang handelt. Gedankenverloren schlendert er durch das Lager bis er am Lazarett vorbei kommt. "Wasn hier los?" Sind seine Gedanken als er den Novizen und den ihn stützenden Templer erblickt. Langsam tritt Orwick auf die beiden zu und hebt dann seine Hand. "Erwachet Brüder.Geht es ihm nicht gut?" ,fragt er an den Templer gewand. Es ist zwar mehr die Neugier als Besorgnis die den Fischer zu seiner Frage antreibt ,doch lässt er sich dies nicht anmerken.
  Novize Aldric lässt sich von Jeraí nach draußen bringen und setzt sich auf die Bank. Es ist noch ziehmlich duster und obwohl der Himmel bereits eine leicht gräuliche Färbung bekommt, die das Morgengrauen ankündigt, ist das Leuchten der Barriere noch die stärkste Lichtquelle am Himmel. Seufzend betrachtet Aldric die Blitze die den Himmel überziehen. Da kommt ein anderer Novize vorbei. Auf seinen Gruß erwidert auch Aldric ein "Erwache!"
  Hüter Jeraí hebt den blick, nachdem er den Mann abgesetzt hat. “Erwache, Bruder Orwick! Ja, aber das ist nicht verwunderlich. Das hier ist unser Sorgenkind, endlich erwacht.“ Dabei deutet er auf den noch wackeligen Bruder und lächelt. “Ich war zufällig da und nun helfe ich ihm, ein bisschen frische Lagerluft zu schnappen. Und was treibt dich hier her?“
  Lagerwache Alcath kommt mit seiner Ausrüstung an der Hand aus der Templerschule. Rasch klettert er zum Lagerboden hinab und begibt sich dann auf einen Lagerrundgang, damit er überall vorbeikommt. gespannt schaut sich Alcath um, während er an den wichtigen Ballungszentren vorbeikommt. Fortuno, Psy´s Baumlabor und schließlich auch das Lazarett, wo ein kleiner Pulk steht. Während seinem Vorbeigehen schaut Alcath nach bekannten Gesichtern...
  Hoher Novize Orwick wendet den Blick von dem Novizen ab und sieht Jerai an. "Ach, ich habn kleinen Spaziergang gemacht. Nachm angeln tut das immmer ganz gut." ,erklärt er und beschaut sich Aldric nochmal genauer. "Ja stimmt, ich hab dich schonmal im Lazarett liegen sehn." Neugier blitzt erneut in den Augen des hohen Novizen auf. "Wie ist das so? Ich meine solange zu schlafen?" Aus den Augenwinkeln heraus erspäht Orwick eine bekannte Person. "Erwache Alcath,schau mal wer wieder auf den Beinen ist!" ,ruft er der Lagerwache zu und wendet sich dann wieder an den Novizen. "Ich bin übrigens Orwick.Wie ist dein Name?"
  Hüter Jeraí schaut zu der Lagerwache hin und grüßt diese zackig und mit einem Lächeln. “Erwache!“ Dann blickt er kurz zu dem Patienten hin und beschließt sich kurz zu verabschieden. Sicherlich hatte der junge Novize Hunger, nachdem er monatelang nur Tee und Suppe eingeflößt bekommen hatte. So tragen ihn seine Schritte zielsicher gen Novizenhalle.
  Lagerwache Alcath hört seinen Namen aus dem Mund von orwick, einem guten Freund. Durch seine letzte Aussage interessiert kommt Alcath näher und erkennt Jeraí und Aldric, eine Person, die er vor Zeiten öfters gesehen hat." Erwachet Orwick, Jeraí. Wie geht es euch" Dann dreht er sich extra zu dem Novizen." Erwache Aldric, mein Name ist Alcath!"
  Novize Aldric lacht unsicher. "Naja... wäre der ganze Schnee nicht verschwunden, und mein Haar nicht so lang, dann würde ich euch kein Wort glauben." Er schüttelt ungläubig den Kopf. "Die Zeit, die ich weggetreten war ist einfach... weg... ich ging in den Wald, suchte die verletzten Novizen und erwachte einen Augenblick später im Hospital... mit ordentlichen Kopfschmerzen." Er streckt sich. "Und ich bin vollkommen entkräftet... und ich... habe hunger!" Erst jetzt kann er das Ziehen in seinem Bauch zuordnen und plötzlich ist ihm regelrecht schlecht vor Hunger. "Können wir nicht vielleicht etwas essen gehen? Oder hat jemand von euch etwas dabei?" Als er von Alcath angesprochen wird wendet er sich diesem zu und grüßt ihn ebenfalls mit einem "Erwache..."
  Hüter Jeraí ist wirklich nicht lange weg und da er sich als ehemaliger Lagerkoch gut in der Küche auskennt, hat er schnell etwas Essbares organisiert und ist rechtzeitig zurück um mit anzuhören, dass der Patient Hunger hat. “Hier, Bruder. Aber langsam, sonst wird es dir vielleicht schlecht.“ Mahnt der Hüte rund klopft dann der Lagerwache kurz auf die Schulter. “gut geht es mir. Und was macht dein Training? Kommst du voran?“
  Lagerwache Alcath hört sich Aldric´s Ausspruch an. Flink kramt Alcath in seiner Umhängetasche herum. Heraus kommt ein wenig gebratener Schinken, denn Alcath erst letztens in der Küche gemacht hatte. Ab und an findet die Lagerwache eben doch noch Zeit für seinen alten Beruf. Dass sorgsam eingepackte überreicht Alcath dem Novizen. " Hier lass es dir schmecken! Ich muss weiter." Doch als Alcath grade weiter will, kommt Jerai wieder mit einer frage an ihn." Ja mein Training kommt relativ gut voran. Ich bin gut dabei!"
  Hoher Novize Orwick zieht noch einmal kräftig an dem Sumpfkrautstängel und schnippst den Stummel dann beiseite. Blassgrüner Rauch tritt aus den Nasenlöchern des Fischers als er sich an Alcath wendet. "Gut,is alles wie immer." ,antwortet er knapp auf seine Frage und wendet sich dann wieder an Aldric. "Was war denn im Wald passiert?" Da Orwick nun nochnicht allzulange in der Kolonie ist ,weiß er nichts von dem Vorfall welchen den Novizen monatelang bewusstlos ans Bett gefesselt hat.
 Anhänger Salahad taucht nach einigen Tagen wieder vorm Lager auf. Langsamen Schrittes nähert er sich diesem, während sein Blick auf den Boden gerichtet ist. Kurz bevor er das Lagertor erreicht, nickt er den beiden Torwachen zu und hofft auf dem letzten Stück, nicht noch aufgehalten zu werden.
  Novize Aldric nimmt erfreut das Essen von Alcath entgegen, da kommt Jeraí zurück und hat ebenfalls etwas zu Essen für ihn. Sein Magen gebietet ihm, das Essen nicht abzulehnen und so nimmt er es grinsend entgegen."Oh, vielen Dank!" Er hört auf Jeraís Rat und beherrscht seinen Hunger. Langsam und vorsichtig isst er, um seinen ausgehungerten Magen nicht zu überfordern. Während er isst hört er den anderen bei ihrer Unterhaltung zu, da er hofft zu erfahren, was die letzten Monate so los war im Lager.
  Hüter Jeraí nickt der Lagerwache anerkennend zu, dann wendet er sich wieder an den Fischer. “Vor ein paar Monaten, als der Schnee noch den Boden bedeckte, ist unser Bruder zusammen mit Otral und einem anderen Novizen in den Wald aufgebrochen. Dort wurden sie allerdings überfallen und als man Bruder Aldric niederschlug, erwischte man ihn wohl besonders ungünstig und er blieb im Zwischenreich gefangen…“
  Anhänger Salahad scheint wohl nicht weiter aufgehalten zu werden, weshalb er einfach weitergeht. Er achtet nicht wirklich auf den Weg, den er einschlägt, er hofft lediglich, nicht irgendwann in den Magen eines Sumpfhais zu spazieren. Nach einer Weile kann er jedoch schon Stimmen vernehmen, denen er folgt. Er stößt auch bald schon auf eine kleine Gruppe, die er aus einiger Entfernung beobachtet, während er an einer Hüttenwand lehnt.
  Hoher Novize Orwick sieht etwas erstaunt zu dem Templer als dieser für den Novizen antwortet. "Oh..das klingt böse." Die Sträflingskolonie ist und bleibt ein unwirtlicher Ort und in den Wäldern ist es nunmal am schlimmsten. Abermals fällt sein Blick auf Aldric. Abgemagert und schwächlich sieht dieser aus. "Aber wer is schon nach sowas gut in Form?" ,fragt sich der Fischer gedanklich und kratzt sich dabei etwas am Kopf.
  Anhänger Salahad entschließt sich nach einiger Zeit, mal etwas anderes zu tun. Viel passiert hier wohl nicht mehr. Etwas unschlüssig schaut er sich um, dann begibt er sich in die Richtung, wo er die Felder vermutet. Irgendwann muss ich die wohl auch mal finden können.
  Novize Aldric s Aufmerksamkeit wurde so sehr von seinem Essen in Anspruchgenommen, dass er vergaß auf Orwicks Frage zu antworten. zum Glück Übernimmt das nun Jeraí für ihn, so dass er sich weiter auf sein Essen konzentrieren kann. Er nickt allerdings, als Jeraí die Geschichte erzählt. Schließlich merkt er, dass sein Bauch offenbar genug hat und obwohl er noch weiter essen könnte lässt er es lieber. Inzwischen scheint die Morgensonne durch die Bäume und Aldric lächelt müde. Er blickt in die Runde und sagt: "Entschuldigt Brüder, ich fühle mich noch sehr geschwächt. Ich würde mich jetzt gerne wieder hinlegen."
 Hüter Jeraí blickt zu dem Mann hin und hilft ihm beim Aufstehen. “Ich bring dich wieder rein…“ Doch er geht nicht gleich los, sondern wartet, bis der Mann von sich aus beriet ist zu hegen. Immerhin ist dieser noch recht schwach und ihn einfach vor allen auf die Arme zu nehmen, wäre dem Novizen sicherlich nicht recht…
 Hoher Novize Orwick nickt Aldric nur kurz zu. "Sicher,vielleicht sehn wir uns nächstens nochmal,erwache!" Mit diesen Worten und einen Handzeichen an den Rest verabschiedet auch der Fischer sich. Schließlich ist sein Spaziergang nochnicht zuende. Ein Liedchen summend schlendert er nun über die Stege und den sumpfigen Boden bis er hinter einer der vielen Ecken verschwindet.
  Novize Aldric erhebt sich und lässt sich von Jeraí stützen. Zu Orwick sagt er "Erwache..." und dann geht er mit Jeraí rein und zu seinem Lager. "Danke Bruder." Er setzt sich auf sein Bett und lächelt Jeraí zu. "Ich bin wirklich erschöpft. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!" Er lässt sich auf das Lager sinken und ist innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen...
  Hüter Jeraí befreit den schon Schlafenden wieder von der Waffe, deckt ihn dann ordentlich zu und hinterlässt Bruder Igrus eine kurze Nachricht über das Erwachen des Sorgenkindes auf dessen Schreibtisch, räumt die eingangs gebrachten Tiegel und Fläschchen in den dafür vorgesehenen Schrank und geht dann wieder hinaus in den mittlerweile hellen Morgen.

 

 

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