Samstag, 9. Februar 2019

Aldrics Geschichte – Kapitel XI

(No translation available.) 

Jeden zweiten Samstag veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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Heute gibt es einen kurzen Schnipsel, den ich vielleicht besser noch an den kurzen Beitrag von vor zwei Wochen hätte hängen sollen, denn das darauffolgende sehr lange RP hat nur wenig Bezug dazu. 


Kapitel XI – Erste Schritte


Als erstes hat unser frisch gebackener Novize heute ein frühmorgendliches Gespräch mit seinem Freund und Meister, Otral, in dem es um seine Zukunft im Lager der Bruderschaft geht.
 Missionar Otral nimmt die Schüssel dankbar entgegen, heute hatte er garnichts und gestern nur ein paar Äpfel gegessen. Kein Wunder, dass er den Eintopf heute förmlich verschlingt. So sitzt er in einer kleinen Ecke der Novizenhalle und lässt es sich gut gehen.
 Novize Aldric erwacht kurz vor Morgengrauen im Schlafsaal der Novizenhalle. Er streckt sich und gähnt, dann erhebt er sich. Er gürtet sich das Schwert seines Vaters um und wickelt sich das Handtuch Psycroptics um den Hals. Als er aus dem Schlafsaal tritt, sieht er Otral an einem der Tische sitzen. Er hebt die Hand zum Gruße und sagt freundlich "Der Schläfer erwache, Otral. Darf ich mich zu dir setzen?"
 Missionar Otral schluckt schnell einen großen Löffel des Eintopfs hinunter: "Erwache, Aldric!", begrüßt Otral den Novizen und hebt ebenfalls die Hand kurz zum Gruße: "Natürlich, nimm ruhig Platz.", sagt er und deutet auf die Bank gegenüber.
 Novize Aldric nickt und holt sich ebenfalls eine Schüssel Eintopf. Mit dieser setzt er sich Otral gegenüber auf die Bank und beginnt vorsichtig, um sich nicht den Mund zu verbrennen, zu löffeln. Dann sieht er zu Otral. "Ich habe nochmal darüber nachgedacht, was ich lernen will... Ich würde gerne Lesen und Schreiben lernen. Und mich interessiert die Verarbeitung des Sumpfkrautes. Aber ich habe mich gefragt, warum der Schläfer mir ein Schwert zum Geschenk macht. Und da dachte ich, dass es vielleicht gut wäre, wenn ich lernen würde, wie man damit umgeht." Er nimmt einen weiteren Löffel Eintopf und ist gespannt, was Otral dazu sagt.
 Missionar Otral nickt und schiebt die Schüssel mit Eintopf etwas von sich weg, da sie leer ist: "Das sind viele Wünsche auf einmal.", meint er lächelnd. "Das Lesen und Schreiben kannst du bei mir lernen. Die Verabreitung des Krauts lernt eigentlich jeder Novize bei Baal Orun, wenn das Wetter besser ist, kannst du ihn ja mal aufsuchen. Und was das Kämpfen betrifft wendest du dich am besten an den Hüter Krados. Er ist ein Templer und unterrichtet die Novizen in den Grundlagen des Kampfes. Vielleicht hast du ja sogar Lust später den Templern beizutreten?", hinterfragt Otral die Absichten des Novizen gespannt.
 Novize Aldric schluckt einen Löffel Eintopf hinunter und deutet mit der Linken auf sein langes Haar. "Zu Krados muss ich sowieso noch, um mir die Haare scheren zu lassen.", sagt er und freut sich offenbar, dass er sich inzwischen etwas im Lager auskennt und weiß von wem Otral spricht. "Darüber ob ich zu den Templern will habe ich noch garnicht so richtig nachgedacht. Ich bin ersteinmal froh, dass ihr mich bei den Novizen aufgenommen habt... Aber was meinst du? Vielleicht ist das der Weg, den der Schläfer mir vorherbestimmt hat? Schließlich hat er mir ein Schwert geschenkt..." Aldric nimmt nachdenklich noch einen Löffel Eintopf.
 Missionar Otral nickt. "Das ist schon gut möglich...", meint er. "Du kannst dir ja erstmal anschauen, wie dir der Kampf mit dem Schwert liegt und dann entscheiden.", schlägt er mit einem Lächeln vor. "Es ist gut, dass du dich mittlerweile schon so gut im Lager auskennst.", fügt er dann noch anerkennend hinzu.
 Novize Aldric freut sich über das Lob des Meisters und lächelt breit. "Ja, im Moment würde ich dem Schläfer wohl noch Schande machen, wenn ich als sein auserwählter Schwertkämpfer herumliefe." Er grinst schief bei der Vorstellung. Dann wandert sein Blick zurück in die Realität und zu Otral. "Und Lesen und Schreiben? Das kannst du mir beibringen? Ich kann sogar schon ein bisschen schreiben. Meinen eigenen Namen, den meines Vaters, den meiner Mutter und den meiner kleinen Schwester..." Er sieht etwas verlegen aus und fügt leise hinzu: "Und 'Innos' kann ich auch schreiben... Meine Mutter hat mir das alles beigebracht."
 Missionar Otral muss kurz lächeln: "Ach, das ist doch schonmal was. Es haben schon welche mit weniger Vorkenntnissen das Lesen und Schreiben bei mir erlernt. Tinte und Pergamente haben wir auch hier in den Hallen. Also eigentlich ist alles da. Der Unterricht würde dann hier stattfinden." Otral gähnt kurz: "Aber nicht mehr heute. Ich bin müde und werde mich bald zurück ziehen.", erklärt er.
 Novize Aldric fragt sich zwar, was Otral die ganze Nacht getrieben hat, dass er so müde ist, sagt dazu aber nichts weiter. "Ich würde mich sehr freuen, von dir unterrichtet zu werden." Er löffelt weiter seinen Eintopf und lächelt voller Vorfreude in sich hinein. "Ich möchte gerne demnächst in's alte Lager reisen. Würdest du mich begleiten?"
 Missionar Otral nickt. "Wegen dem Schwert deines Vaters?", vermutet er und formt diese Vermutung in eine Frage um. "Gerne würde ich dich begleiten. Ich verkaufe schon seit einiger Zeit Kraut dort und kenne mich mittlerweile recht gut aus..", erklärt er danach mit einem kleinen Nicken, um sich selbst zu bestätigen.
 Novize Aldric bestätigt Otrals Vermutung: "Wegen des Schwertes meines Vaters, ja. Ich weiß nicht mehr, wer es war - du oder Psycroptic - aber jemand sagte mir, das Schwert sehe so aus, als sei es im Alten Lager geschmiedet worden. Und ich denke mir, wenn ich den Schmied finde, dann kann der mir vielleicht etwas über meinen Vater erzählen. Es ist gut, dass du dich im Alten Lager auskennst. Dann kannst du mir zeigen, was für Schmiede es dort gibt..."
 Missionar Otral nickt erneut: "Das war ich, schließlich ist das alte Lager der größte Umschlagsort für Waffen. Vielleicht werden wir dort ja fündig." Wieder muss Otral gähnen, diesmal aber viel lauter und heftiger. "So, jetzt reichts aber. Ich werde schlafen gehen. Schau am besten nochmal bei mir vorbei, wenn du ins alte Lager aufbrichst oder unterrichtet werden willst." Otral steht auf, bringt die Schüssel wieder zur Theke und verabschiedet sich dann von Aldric: "Der Schläfer möge dich schützen, Aldric. Gute Nacht."
 Novize Aldric winkt Otral hinterher. "Gute Nacht...", sagt er, obwohl es Morgen ist. Kopfschüttelnd steht er ebenfalls auf und bringt seine Schüssel weg. Dann schnappt er sich einen Besen und verlässt die Novizenhalle um die Stege frei zu fegen. Wenn er schon kein Sumpfkraut sammeln kann, dann will er sich wenigstens so für das Lager nützlich machen.

Im folgenden, längeren, Rollenspiel-Abschnitt bekommen wir, während Aldric auf den oben erwähnten Krados trifft, erneut Besuch aus dem Orklager. Ich möchte keinem ehemaligen Orklageristen, der das hier vielleicht liest, zu nahe treten. Aber irgendwie waren, glaube ich, alle Orklageristen, die ich im Sumpf spielen sehen durfte ... seltsam. Ich bin mir nicht sicher, ob „Grishmakher“ sich selbst auf die Schippe nimmt, oder ob er tatsächlich der Ansicht war, seine Handlungen als "brilliant" zu beschreiben, mache seinen Charakter zu einem brillianten Taktierer. 
Der Neuling, den er mitbrachte, brauchte wohl einfach noch ein bisschen Anleitung. Ich erinnere mich, dass Otral, Raccoon und ich genervt waren, von Jackles Powerplay, es ihm aber geduldig per Nachricht erklärten und uns OT mit ihm absprachen um das ganze zu einem runden Abschluss zu bringen. 
Auf jeden Fall gibt es heute etwas mehr zu lesen... und dabei auch etwas mehr Action, als in vielen anderen meiner Rollenspiele.

 Die schweren Angeltüren der Templerschule schwingen langsam nach außen. Hüstelnd schreitet anschließend der Hüter Krados hindurch, dem es sichtlich schlecht geht. Die langen Aufenthaltszeiten in der eisigen Kälte haben ihn gezeichnet. Blutunterlaufen sind seine Augen, schwächlich sind seine Bewegungen, blaß ist sein Gesicht. Dennoch reißt sich der Hüne nach bester Möglichkeit zusammen, richtet den Körper zur Vertikale aus und stapft nach draußen, durch den knöchelhohen Schnee, während hinter ihm die Türen wieder zufallen und dabei einen lauten Knall, sowie einen eisigen Windhauch erzeugen, der direkt auf den Nacken und den Rückenbereich des Koloss trifft. Krados schüttelt sich am ganzen Körper und registriert mit großem Unwollen die nicht nachlassende Kälte. Kurzzeitig lässt er die Zähne klappern, ehe er sich wieder fängt und weitere Schritte tätigt. Sein Ziel ist eine Leiter. Vorsichtig und behutsam steigt er diese hinab zum Lagergrund - nur keinen Sturz riskieren.
 Novize Aldric will nach einem ausführlichen Abendessen einen kleinen Verdauungsspaziergang machen. Er hat sich Psycroptics Handtuch als Schal um den Hals geschlungen und trägt das Schwert seines Vaters an der Seite. So tritt er aus der Novizenhalle und schlendert über die Stege, durch den Schnee, der leise fällt.
 Missionar Otral betritt kurz nachdem Aldric und Alcath die Novizenhalle verlassen haben selbst das Ruhezentrum der Novizen. Doch es dauert nicht lange und der Missionar steht wieder draußen. Er ist jedoch mit einem Besen bewaffnet. So macht er sich an die Arbeit die Stege, wenigstens etwas, vom Schnee zu befreien: <Immer dieses ganze Gelaber über den Schläfer kann einen auch verrückt machen...Wo bleibt da nur die Abwechslung?>, überlegt er und fegt gedankenversunken weiter.
 Hüter Krados versenkt seine Stiefel bald schon im Lagergrund. Auch dort steht der Schnee inzwischen nicht minder hoch, als auf den Plateaus. Knirschenden Schrittes stapft er dann weiter und massiert sich ab und an die ungerüsteten Partien an seinem Körper mit Hilfe seiner Handflächen. Wärmer wird ihm dadurch nicht wirklich, doch er hat zumindest das Gefühl, dass es ein wenig hilft. Bald schon erreicht der Hüne ein Lagerfeuer. Er mustert diesen Ort der wonnigen Wärme. Allein der Gedanke, hier ein wenig Vorlieb zu nehmen wärmt ihn bereits auf. Andererseits müsste er auch trainieren, oder anderem, nützlichen Schaffen nachkommen. Krados befindet sich im gedanklichen Zwist. Er sieht sich um. Nur aus Interesse, ob ihn ein Kollege, oder gar einer seiner Meister im Blick hat. Der Hüne entdeckt jedoch niemanden. "Ach, was soll's...", murmelt er schlussendlich und marschiert auf den Quell der Hitze zu, ehe er sich auf einer Bank niederlässt und seine Handflächen zur Hitze hinbewegt.
 Novize Aldric erreicht ein Lagerfeuer, an welchem sich gerade ein hochgewachsener Templer niederlässt. Da beschließt Aldric die Chance wahrzunehmen und sich nach Krados zu erkundigen. Er hatte gehört, dass dieser als Barbier und Schwertkampfmeister tätig sei. Beides Dienste, die Aldric in Anspruch zu nehmen gedachte. Er wendet sich also an jenen Templer, der ziemlich erkältet aussieht und sagt: "Der Schläfer erwache! Ich suche einen Templer namens Krados. Kennst du ihn?"
 Hüter Krados wird nach einigen Sekunden in seinem Tun unterbrochen. Er wendet den überraschten Blick zur Quelle der erklingenden Stimme hin und erkennt einen fremden Novizen. Während er den Worten dieses Mannes lauscht, mustert er ihn zugleich sehr ausführlich und fährt auch mit der Erwärmung seiner Hände und seines Körpers fort. Als der Fremde geendet hat, setzt der Hüne an zu lachen, was sich jedoch zügig in einen erschütternden Hustanfall wandelt. Als er sich wieder gefangen hat, räuspert er sich noch einmal und befeuchtet schließlich seine Lippen ein wenig mit der Zungespitze. "Erwache, Bruder! Krados sitzt vor dir. Was brauchst du denn...?" Zumindest ein zartes Lächeln will dem großen Kerl noch gelingen. Seine Augen - zuvor noch halb zugefallen - weiten sich in Anbetracht eines Gespräches wieder ein wenig.
  Missionar Otral kommt bei diesem ganzen Schneechaos noch mehr ins Grübeln als sonst: "Aber wenn ich diese Gedanken offen ausspreche, werde ich vielleicht als Ketzer aus dem Lager verbannt...", denkt er im Bezug auf seine sich entwickelnden theologischen Theorien. Ihm fährt dabei ein kalter Schauer über den Rücken, sodass er seinen grünen Mantel noch etwas fester zu zieht und sich dann wieder ans Fegen macht.
 Novize Aldric s Augenbrauen wandern überrascht nach oben, als der Templer sich als Krados vorstellt. Plötzlich ist Aldric etwas verunsichert. Er legt sich seine Worte nun gut zurecht. "Du bist Krados? Ich habe viel von dir gehört. Ich habe gehört, du schneidest den Leuten hier im Sumpf die Haare..." Irgendwie kann Aldric sich nur schwer vorstellen, dass ein riesiger Kampfkoloss wie Krados nebenbei Haare schneidet. Er deutet auf sein langes Haar. "Ich will mein langes, verfilztes Haar loswerden... kannst du mir eine Glatze schneiden?"
 Dunkler Novize Grishmakher marschiert zufrieden mit seiner Redekunst durch das Tor des Sumpflagers. Diesen Jackles hatte er mit seinem Mundwerk überredet, das zu machen, was eigentlich er selbst machen müsste, das Beklauen von Otral. Er hofft, ihn wieder dort zu finden, wo er ihn letztesmal getroffen hat und seine Hoffnung erfüllt sich. Er kehrt den Schnee von den Stegen weg. Er geht mit einem Lächeln zu ihm und ruft "Der Schläfer erwache, Otral! Ich bin hier nun eine lange Zeit gewesen und habe mich entschieden, vorerst die anderen Lager zu besichtigen!" Was für einen gigantischen Vorteil er nur hatte, weil er keine Robe oder Rüstung trägt, die die Lagerangehörigkeit offenbart hätte.
 Hüter Krados räuspert sich abermals beinahe ungestüm, ehe er sich mit der Faust einige Male sachte auf die Brust klopft und einen etwas ernsteren Gesichtsausdruck annimmt. "Nichts leichter als das, Bruder... Meister Ithron hat mich das Barbieren gelehrt und auch die Erfahrung war mir ein guter Meister..." Er stockt kurz und richtet sich auf, ehe er den Blick umherschweifen lässt. Seine Sehwerkzeuge bleiben schließlich auf einer Bank hängen, welche nahe des Novizen liegt. Er deutet mit dem Zeigefinger auf die Bank. "Setz dich dort hin." Anschließend marschiert er hinter die besagte Bank und greift in eines seiner vielen Lederbeutelchen. Er kramt einige Sekunden lang darin herum, ehe seine Hand wieder zum Vorschein kommt, samt einem Fläschchen voll rosafarbener, zäher Flüssigkeit. Der Hüne öffnet das Fläschchen behände, nimmt ein wenig von dem Fett in seine Handfläche und verschließt das Fläschchen anschließend wieder. Es verschwindet im Beutel.
 Missionar Otral schaut verträumt auf, als er angesprochen wird: "Mist, wie hieß er noch?", überlegt er fieberhaft. Er hatte das Gesicht zwar schon einmal gesehen, doch zu weiteren Erinnerung war sein Gehirn nicht fähig: "Oh, erwache Anton!", versucht er den Namen zu erraten. "Gefällt dir die Bruderschaft des Schläfers nicht?", fragt er, da er den Mann für einen potentiellen Anwärter hält.
 Novize Aldric tut wie ihm geheißen. Er setzt sich auf die Bank und harrt der Dinge, die da kommen mögen. Wärend er so harrt, fragt er: "Außerdem habe ich gehört, dass du Schwertkampf unterrichtest." Er deutet auf sein Schwert, ohne den Kopf zu bewegen, da er sich nicht sicher ist, ob Krados nicht schon das Rasiermesser in der Nähe seines Halses hat. "Dieses Schwert war ein Geschenk des Schläfers! Ich möchte lernen damit umzugehen..."
 Dunkler Novize Grishmakher muss selber schnell handeln und verstehen, warum er Anton genannt wird. Und da kommt schon ein Fehler. Ungläubig meint er "Anton?" Und erst jetzt erinnert er sich daran, dass er diesen Namen vorgegeben hat. Dann korrigiert er den Fehler und meint dann mit gesenkter Stimme "So hieß ich früher. Jetzt nenne ich mich selber Lurtz, mein eigentlicher Name aus Nordmar." So spontan muss er einfach den Namen seines ehemaligen Kriegskameraden und Dieners nennen, denn kein anderer fiel ihm ein. Dann fährt er fort: "Nein, nein, die Bruderschaft gefällt mir. Aber ich würde gerne sehen, was es hier noch für Lager gibt, damit ich mir einen Einblick verschaffen kann." Brilliant wechselt er das Thema und mit grauer Stimme meint er: "Ein Novize meinte, ein gewisser Magno wollte dich töten. Oder wie hieß er? Ach, ich meine Magnar. Wer ist das denn? Und warum wollte er dich töten, Otral?"
 Hüter Krados geht seiner Arbeit vollkommen ruhig und routiniert nach. Das Barbieren lenkt ihn förmlich von der eisigen Kälte ab, was sicherlich nicht schlecht ist. Während er das Moleratfett mühselig in seinen Handflächen verreibt, registriert er den Wunsch des Novizen nach Unterricht. Was dem Hünen jedoch nicht einleuchtet ist die zweite Phrase. "Ein Geschenk des Schläfers...?", wiederholt er murmelnd und fragend die Worte des Mannes, ehe er die Handflächen auf dessen Haarpracht drückt und beginnt, das für viele unangenehm kühle Moleratfett darin zu verteilen und einzumassieren. "Ja, sicher kann ich dich unterrichten. Du hast richtig gehört, ich bin der Lehrer. Aber, was meinst du mit Geschenk des Schläfers...? Und wie war doch gleich dein Name, Bruder...?" Das Interesse des großen Kerls ist besonders in Hinblick auf die erste Frage geweckt.
 Offenbar spricht der Hohe Novize Alcath Otral auf seinen Besen an...
 Missionar Otral schaut verträumt zu Alcath, es braucht einige Zeit bis er überhaupt versteht, was der hohe Novize von ihm will: "Hm?", fragt er brummend. "Besen? Achja der Besen!", fällt es ihm wieder ein, "Für drinnen sagst du? Oh..." Er hört erstmal auf zu fegen und lehnt sich auf den Besenstiel, als Grishmakher jedoch von Magnar erzählt, hebt er gespannt den Kopf: "Magnar? Das ist ein Magier aus der Orkstadt... Und warum er mich töten will, da musst du ihn wohl besser selbst fragen...", meint er schulterzuckend.
 Novize Aldric erschaudert, als er den kalten Glibber in die Haare massiert bekommt, doch nach einem kurzen Moment fühlt es sich eigentlich ganz angenehm an. Da er keine Rasierklinge fürchtet, solange er beide Hände Krados' auf seinem Kopf spürt, sieht er kurz zu seinem Schwert. "Dies ist das Schwert meines Vaters. Sein Name ist in die Klinge graviert. Der Schläfer schickte mir einen Traum, in dem er mir verriet, wo ich das Schwert finde! Der Tempeldiener Psycroptic hat mir gesagt, dass das ein großes Geschenk des Schläfers war. Und ich dachte mir, wenn der Schläfer will, dass ich ein Schwert habe, dann will er bestimmt auch, dass ich damit umgehen kann." Er lächelt verlegen, was Krados wahrscheinlich nicht sehen kann. "Ich hatte nur leider noch nie Gelegenheit den Umgang mit Schwertern zu üben..."
 Dunkler Novize Grishmakher hebt kurz die Augenbraue und dann tut er so, als erinnere er sich an etwas Wichtiges und meint dann "Ach ja, du hast mir auch was von der Orkstadt erzählt." Er überlegt kurz, wie er diese Konversation in die Länge ziehen könnte. So fährt er fort: "War der früher etwa bei euch im Lager?" Nicht gerade leicht war es, Figuren zu erfinden, die ihm letzendlich weiterhelfen könnten, seinen Auftrag zu erledigen und herauszufinden, was sein Diener dem Otral klauen könnte. Er hofft, dass er es heute noch herausfindet.
 Hüter Krados lässt, während er die letzten Bereiche des Kopfes mit dem Moleratfett beschmiert, den Blick hinabschweifen, um einen Blick auf das besagte Schwert zu erhaschen. "Hmm... das ist beeindruckend, Bruder... Psy hat vollkommen Recht, ein Schwert ist ein großes Geschenk... zwar ist der Wille des Schläfers unergründlich, doch ist das wirklich ein recht eindeutiges Zeichen..." Der Hüne schluckt, entfernt die Hände von den Haaren des Novizen und greift nach seinem Barbiermesser. Er betrachtet dieses kleine Schwert - als das er es gern bezeichnet - einen Augenblick lang, ehe er es gemächlich an den Kopf von Aldric führt. Im spitzen Winkel steuert die Klinge auf ein ergriffenes Büschel Haare zu, ehe letzteres sauber entfernt wird. So geht es dann mit den weiteren Haarbündeln weiter. Krados geht sehr fokussiert und konzentriert vor. "Wie kommt das Schwert deines Vaters in die Kolonie...?", fragt er mehr beiläufig.
 Missionar Otral ist nun endgültig aus seinem Dämmerzustand erwacht, gerade will er sich bei Alcath für sein Verhalten entschuldigen, doch dann erkennt er, dass dieser schon gegangen ist: "Wenigstens dieser Typ... ist noch da..." Den Namen hatte er wohl bei der ganzen Verwirrung schon wieder vergessen: "Magnar? Ja, der war hier mal ein Novize... Sag mal, warum intressiert dich das so? Und woher weißt du das?", forscht der Missionar nach.
 Dunkler Novize Grishmakher zeigt äußerlich keine Änderung seiner interessierten Miene und in Gedanken grübelt er, wie er mehr Vertrauen zu Otral gewinnen kann. Und so meint er dann "Mich interessiert es so, weil irgendein Novize im Wald mich angequatscht hat. Ich sagte diesem Mann, der hatte übrigens eine Glatze, falls es dich interessiert, wohin er wollte. Und er meinte, er suche ein paar Kräuter. Jedenfalls habe ich dann gesagt, dass ich mich dem Sumpflager anschließen will. Der meinte dann, ich soll aufpassen, damit mir nicht das selbe wie Magnar passiert. Denn dieser Magnar wollte angeblich Otral töten oder Rache ausüben oder was auch immer." Wie schön es war, dass Otral niemals erkennen würde, dass der Novize ein Produkt der Fantasie ist. Fast jeder Novize hat nämlich eine Glatze.
 Novize Aldric fühlt sich etwas unwohl, den Fremden mit einem Messer so nahe an seinem Kopf herumfuhrwerken zu lassen. Bisher hatte immer nur seine Mutter seine Haare geschnitten. Als Krados fragt, wie das Schwert in die Kolonie kam muss Aldric etwas lachen - was er sofort zu unterdrücken versucht, um nicht zu wackeln. "Er muss es hier drinnen bekommen haben. Draußen hätte er sich niemals ein Schwert leisten können. Mein Vater wurde vor..." Er ist sich immer noch nicht sicher wie lange sein Vater schon weg war... "... etwa ein oder zwei Jahren in die Kolonie geworfen. Seit ich hier bin suche ich ihn. Vielleicht kennst du ihn? Sein Name ist Rodic."
 Missionar Otral runzelt die Stirn. "Hatte dieser Novize denn auch einen Namen?" <Den werd ich mir persönlich vorknöpfen...> Damit, dass Gerüchte entstehen, hatte er ja gerechnet. Aber dass Neulinge durch unwahre Schauergeschichte vergrauelt werden, hätte er nicht gedacht: "Das ist also der Grund, warum du unser Lager meidest? Ich kann dir versichern, dass dieser Magnar kein Fuß in das Lager setzen kann und wird. Wir haben die Templer, die passen auf.", versichert er dem Mann. Danach beginnt er wieder ein wenig zu fegen, auch wenn er das ja eigentlich nicht soll.
 Hüter Krados heftet seinen Blick starr auf die finalen Haarbüschel. Aufgrund seiner mittlerweile doch schon jahrelangen Erfahrung im Bereich der Barbiererei ist er schnell und sicher zu Werke. Zwar ist er längst kein Meister, doch ein fähiger Barbier. "Rodic...", wiederholt er murmelnd den Namen des Vaters des Novizen, ehe er eine Weile überlegt. Letztendlich wirft er jedoch ein resginierendes "Nie gehört..." zurück. Die letzten Haare sind nun endlich entfernt. Der Novize trägt eine Glatze. Krados tritt einen Schritt zurück und verstaut das Barbiermesser wieder, ehe er mit einem Blick zum Himmel den Stand der Sonne überprüft. Am Horizont macht sie sich kaum erkennbar bemerkbar. "Hat mich gefreut dich kennenzulernen Aldric. Sprich mich einfach mal an, wenn du unterrichtet werden willst. Jetzt muss ich leider weiter... zum Wachdienst. Erwache!" Nach diesen Worten ist der Hüne bereits auf und davon, verschwunden zwischen einigen Hütten.
 Dunkler Novize Grishmakher schüttelt den Kopf und meint dann: "Bedauerlicherweise hat er keinen Namen oder er hat ihn mir nicht genannt. Auf jeden Fall hatte er einen Novizenrock an. Um die Wahrheit zu sagen: Ja. Ich möchte in der Kolonie lange leben und irgendwelche Unruhestifter möchte ich nirgends haben." Dann fügt er lächelnd hinzu: "Na, das wollen wir doch mal hoffen, aber, wenn ich fragen darf, was hast du denn gemacht, damit er auf dich so sauer ist? Ich frage einfach aus Interesse, denn dieser Novize im Wald meinte auch, dass er verbannt wurde vom Lager." Es war eben doch relativ nützlich, dass Magnar ihm erzählt hatte, warum er diesen Otral nicht mochte.
 Novize Aldric sitzt einsam und verlassen da und tastet über seinen kahlgeschorenen Schädel. Es ist arschkalt am Kopf, so ohne die Haare. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Er wickelt sich das Handtuch um die Glatze, was ihm zwar wohltuende Wärme auf dem Kopf beschehrt, seinen Hals aber frei lässt. Er zieht ein ärgerliches Gesicht. Man kann eben nicht alles haben... Er wickelt sich das Handtuck wieder um den Hals und betrachtet die Haare, die da dunkel auf dem, im Morgengrauen leuchtenden, Schnee liegen. Er verwischt die Stelle mit dem Fuß und steht dann auf. Einige Haare sind ihm unter sein Leinenhemd gerutscht und pieksen ihn. Ach, das mit dem Haareschneiden war eine doofe Idee. Missgelaunt schlendert er über die Stege...
 Missionar Otral hat mittlerweile immer weniger Lust auf dieses Gespräch: "Ich weiß es nicht... Er macht mich wohl für seinen Rauswurf aus dem alten Lager verantwortlich. Aber damit habe ich nichts zu tun...", erklärt er mehr oder minder ehrlich, "Ist jetzt noch was?", fragt er harsch und hört prompt auf zu fegen.
 Dunkler Novize Grishmakher weiß nicht, wie er fortfahren könnte und für heute würde er es dabei belassen. Also meint er knapp "Achso. Naja, wenn der niewieder dieses Lager betritt, so glaube ich, werde ich mich euch anschließen. Aber vorerst gehe ich in den Wald, um Kräuter zu sammeln. Wir sehen uns! Möge der Schläfer erwachen!" Und mit diesen Worten verlässt er das Lager und macht sich bereit, Magnar zu berichten.
 Sträfling Jackles betritt das Sumpflager und sieht sich etwas lange interessiert um... "Ok, dann wollen wir mal sehen, wo der Typ ist." sagt er leise vor sich hin. "Hoffentlich finde ich ihn, ich kenne ja sein Gesicht gar nicht, aber ich denke die Bewohner des Sumpfes werden mir da weiter helfen können.", denkt er sich und verhüllt sein halbes Gesicht mit einem Tuch. Dann begibt er sich er langsam auf die Suche...
 Missionar Otral schüttelt den Kopf: "Komischer Kerl... Naja, erstmal auf zur Novizenhalle und etwas aufwärmen..." Er reibt seine Hände kurz aneinander und greift dann wieder nach dem kalten Stiel des Besen. Dann macht er sich auf den Weg: "Eine warme Suppe wäre jetzt genau richtig...", beginnt er zu träumen.
 Hoher Novize Raccoon kommt aus den Tiefen der Novizenhalle geschritten und steuert auf die Küche zu. Dort angekommen lässt er sich vom Koch einen dampfenden Eintopf reichen. "Genau das Richtige bei diesem verfluchen Wetter!", murmelt er verdrossen, als er sich mit seinem Mahl an einen der langen Tische setzt und anfängt die heiße Mahlzeit in sich hinein zu löffeln.
 Novize Aldric erspäht, wie er so missmutig durch das Lager stapft, Otral, der auf die Novizenhalle zusteuert. Er hofft auf ein paar aufbauende Worte durch seinen Meister und hält auf ihn zu. "He, Otral!", brummt er, als er ihm nahe genug ist um gehört zu werden. Seine Laune bessert sich ein wenig, dadurch, dass er seinen Freund und Meister trifft.
 Dunkler Novize Grishmakher fängt Jackles ab, während er eigentlich aus dem Lager rausmarschieren will. Er lächelt und glaubt, sein Auftragnehmer ist hier, um seine Mission zu erfüllen. Er geht langsam zu ihm und meint relativ direkt und flüsternd: "Möge er dich leiten! Wir machen das jetzt ganz schnell, wenn du hier bist, meinen Auftrag zu erfüllen. Ich bringe dich zu ihm. Folge mir!" Er hat es zwar verdammt schnell auf den Punkt gebracht, aber mehr muss er ja auch nicht sagen. Ohne nach Jackles zu gucken, geht er zu den Stegen, wo Otral ist.
 Sträfling Jackles folgt dem Novizen...
 Missionar Otral profitiert ebenfalls von dieser Begegnung, denn er war irgendwie auch schlechter Laune, aber das bessert sich, als Aldric ihm entgegen kommt und ihn anspricht: "Erwache Aldric. Ich wollte gerade in die Novizenhalle, eine warme Suppe holen oder sowas. Hast du Lust mich zu begleiten?", fragt er mittlerweile schon viel freundlicher nach. "Hey, du hast ja eine Glatze!", fällt es ihm doch noch schlussendlich auf.
 Novize Aldric lacht über die Feststellung Otrals. "Ja, ich habe eine Glatze... das ist doch wohl kaum zu übersehen!" Er tastet sich wieder über den kahlen Schädel. Er kann es selbst noch nicht ganz fassen. "Die Idee mit der warmen Suppe in der warmen Novizenhalle an einem warmen Feuer gefällt mir echt gut." Er schüttelt sich. "Wie haltet ihr das bloß aus? Habe das Gefühl mein Gehirn friert ein..." Er folgt Otral richtung Halle.
 Dunkler Novize Grishmakher und Jackles sind beide an einem Steg im Sumpflager angekommen und sehen sich um, wo sich dieser Otral befindet...
 Missionar Otral lacht kurz auf: "Das ging mir am Anfang genauso. Das ist nur eine Sache der Gewohnheit. Du wirst schon sehen, nach ein paar Tagen friert dein Kopf wieder genau so stark, wie dein restlicher Körper.", meint er grinsend. Aber das Gespräch über Kälte und Frost hatte auch ihn sichtlich zum Frieren gebracht. Aber dann erreichen die Beiden auch schon die Novizenhalle. Mit leicht enttäuschter Miene stellt Otral fest, dass es heute nur Eintopf gibt: "Dann zwei Eintöpfe, Bruder.", meint er und reicht eine der Schüsseln und einen Löffel gleich an Aldric weiter.
 Hoher Novize Raccoon löffelt weiter den Eintopf in sich hinein. Eine angenehme Wärme kriecht ihm in die Knochen und er fühlt sich gleich viel besser. Von Otral und Aldric bemerkt er noch nichts.
 Dunkler Novize Grishmakher entdeckt letzendlich Otral und deutet knapp mit dem Zeigefinger auf ihn. Niemand sieht diese beiden Menschen. Dann flüstert er knapp und mit seiner grausamen Höflichkeit: "Sollte mein Name in deinen Ermittlungen vor Otral rauskommen, so werde ich dich zu Beliar bringen. So, viel Glück. Wenn du das schaffst, kriegst du unter anderem ein Schwert." Jetzt verschwindet er aus dem Lager.
 Novize Aldric nimmt Eintopf und Löffel von Otral entgegen. "Danke." Dann schaut er, dass er einen Platz nahe dem Feuer bekommt. Er setzt sich und sieht zu Otral. "Ja, wie du dir vielleicht denken kannst, habe ich Bekanntschaft mit Krados gemacht." Er grinst und kratzt sich an der Glatze. "Ich habe ihn auch gleich gefragt, ob er mich im Schwertkampf unterrichten kann, und er meinte ich soll mich später bei ihm melden!", erzählt er freudig, während er mit dem Essen noch auf Otral wartet.
 Sträfling Jackles sieht wie sein Auftraggeber aus dem Lager verschwindet und widmet sich nun voll und ganz seiner Aufgabe. "So, wie krieg ich den jetzt aus dem Lager.", murmelt er leise vor sich hin. Er beobachtet seine Umgebung und ist noch einige Meter von seiner Zielperson entfernt... dann spricht er: "Hallo, Otral. Ihr seid doch Otral oder nicht?", fragt er sicherheitshalber und wartet ungeduldig...
 Missionar Otral nimmt gegenüber von Aldric Platz und nimmt dann einen kleinen Löffel Eintopf: "Ah, viel zu heiß!", zischt er leise und nimmt sich schnell ein Becher mit Wasser. Erst nach einem kräftigen Schluck kann er Aldric wieder antworten: "Das ist wirklich sehr gut, aber ich hatte auch nichts anderes erwartet. Krados ist ein guter Lehrmeister, aber auch er hat seine Pflichten zu erfüllen.", erklärt Otral. Erst danach erkennt er, dass ein guter Bekannter direkt neben ihnen sitzt: "Raccoon!", grüßt Otral seinen guten Freund. "Das hier ist Aldric.", stellt er den Novizen vor und deutet auf diesen: "Aldric, das ist Raccoon, ein guter Freund". Er stellt beide vor, da er davon ausgeht, dass sich die Beiden noch nicht kennen. Dann fährt er herum und sieht einen abgerissenen Mann dort stehen: "Ja, ich bin Otral. Wer bist du? Willst du der Bruderschaft beitreten?"
 Hoher Novize Raccoon schrickt ein wenig auf, als Otral ihn so geräuschvoll begrüßt. "Erwache, Otral, mein Freund! Wie geht es dir? Ziemlich scheußliches Wetter!", grüßt er zurück. Dann mustert er freundlich Aldric. "Erwache, Aldric! Schön dich kennen zu lernen.", grüßt er diesen dann ebenfalls. Als dann noch ein fremder Sträfling zu ihnen tritt und Otral anspricht nickt er diesem freundlich zu. <Scheint noch nicht lange in der Kolonie zu sein. Komisch, dass er Otrals Namen kennt!>, wundert er sich in Gedanken.
 Novize Aldric lacht, als Otral sich gleich geschäftstüchtig seiner Missionarsarbeit widmet. Er wendet sich an Raccoon. "Erwache, Raccoon. Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen." Er nimmt einen Löffel Eintopf, der zwar viel zu heiß ist, ihm so aber auch die Wärme spendet, die er so dringend braucht. Er fühlt, wie der Eintopf seinen Körper hinab richtung Bauch wandert und wie sich die Wärme in ihm ausbreitet.
 Sträfling Jackles antwortet dem Missionar und sagt: "Hallo, mein Name ist Fenir. Ich bin ein Waldläufer und habe eine dringende Nachricht für Sie, Otral. Im Wald nicht weit von hier sind 2 Novizen schwer verletzt. Als ich sie sah, bin ich zu ihnen und sie baten mich einem gewissen Otral Bericht zu erstatten. Sie wollten mir nichts genaueres sagen, weil es offenbar um eine private Angelegenheit geht. Wir müssen sofort los und ihnen helfen. Ich kann Ihnen zeigen, wo die beiden liegen. Wir haben aber sehr wenig Zeit." und wartet auf eine Antwort...
 Novize Aldric lauscht gebannt den Ausführungen des Fremden und blickt dann zu Otral. Er schlingt schnell noch etwas Eintopf hinunter, da er gedenkt Otral zu begleiten, falls dieser den Novizen zu Hilfe eilt. Aldric würde ihm zwar wahrscheinlich keine große Hilfe sein, aber schaden konnte es auch nicht. Vielleicht würde er etwas lernen?
 Missionar Otral springt auf: "Zwei verletzte Novizen?", wiederholt er ungläubig: "Raccoon, Aldric! Los, ihr kommt mit.", fordert er seine beiden Freunde auf. Dann blickt er wieder zum Fremden: "Wo sind diese Novizen? Führe uns zu ihnen!"
 Hoher Novize Raccoon hat seinen Eintopf eh aufgegessen, deshalb erhebt er sich sofort und blickt den Sträfling erwartungsvoll an. "Sollen wir vielleicht noch bei Irgus ein oder mehrer Tragen besorgen?", fragt er besorgt in die Runde.
 Novize Aldric nimmt noch einen letzten Löffel Eintopf und steht dann auf. Den restlichen Eintopf lässt er stehen. Er ist bereit Otral und dem Fremden zu folgen. Obwohl er natürlich eigentlich lieber bei dem warmen Feuer... Unsinn! Zwei seiner Brüder brauchen Hilfe. Da ist keine Zeit für Bequemlichkeit!
 Sträfling Jackles weist Otral und den beiden Novizen die mitkommen den Weg. "Hier entlang! Wir haben vielleicht noch wenig Zeit zur Verfügung. Hoffentlich schaffen das die beiden, zu überleben." Und rennt Richtung Wald gefolgt von den anderen. 

 Sträfling Jackles kommt mit Otral, Raccoon und Aldric im Wald an. Er gibt eine Anweisung: "Hier in der Gegend müssen sie irgendwo sein. Helft mir suchen. Am besten wir teilen uns etwas auf." Jackles spricht den Novizen mit dem Namen Raccoon an: "Komm wir suchen dort drüben. Kann sein, dass dort die Stelle ist." und lässt Aldric und Otral fern von sich.
 Missionar Otral folgt Jackles in den kleinen Wald am Rande des Sumpfes: "Ich denke, du weißt wo sie sind?", fragt er nervös nach. "Anscheinend wohl nicht...", murmelt Otral und schaut sich dann suchend in der Gegend um.
 Novize Aldric ist den Anderen zum Rande des Sumpfes gefolgt. Der Fremde und Raccoon ziehen gemeinsam los und Aldric steht unschlüssig neben Otral. "Tolle Rettungsaktion. Hätte der Kerl sich nicht merken können, wo die Novizen liegen?" Er schüttelt sein kahlgeschorenes Haupt. "Ich werde mal dort drüben nachschauen.", sagt er zu Otral, und stapft los, durch das gefrorene Unterholz.
 Hoher Novize Raccoon weiß nicht so ganz was er von der Sache halten soll und bleibt einfach erstmal stehen. Dann blickt er Otral und Aldric fragend an, um sich mit ihnen zu besprechen, bevor er etwas unternimmt.
 Sträfling Jackles steht still und fragt sich, warum Raccoon nicht mitkommt: "Es ist besser wenn wir uns aufteilen. Hier ganz in der Nähe muss die Fundstelle sein. Ich habe mich gewiss nicht verlaufen. Kommt suchen wir", erwidert er erneut.
 Hoher Novize Raccoon nickt schließlich widerstrebend und setzt sich in Bewegung. Schnell flüstert er Otral noch ein "Da ist irgendwas faul an der Sache." zu, dann folgt er dem Sträfling vorsichtig.
 Sträfling Jackles setzt sich mit dem Novizen in Bewegung und beide laufen ein Stück in den Wald. "So, jetzt muss ich ihn nur noch unbemerkt k.o hauen. Das wird nicht leicht. Er ist mir viel zu misstrauisch, der Typ.", denkt er sich insgeheim. Nach ungefähr 1 Minute Laufzeit, stoppt Jackles und dreht sich zu Raccoon... "So, das müsste reichen! Wir sind da!", flüstert er leise. Schnell und präzise schlägt er den Novizen in den Nacken... dieser fällt zu Boden und rührt sich anscheinend nicht mehr...
 Novize Aldric erschreckt sich, als aus dem Unterholz plötzlich zwei Fleischwanzen wuseln. Er sollte vorsichtig sein, um keine gefährlicheren Tiere aufzuscheuchen. Etwas Schnee fällt von einem Ast und direkt auf seine Glatze. "Verflucht, ist das kalt!", zischt er und schüttelt den Kopf um den Schnee los zu werden.
 Hoher Novize Raccoon sieht sich verwundert um - weit und breit keine verletzten Novizen in Sicht. "Wo sind wir? Ich kann niemanden entdecken!", sagt er laut. Dann tritt er vor den Sträfling, sodass er ihm den Rücken zuwendet und blickt sich um - vielleicht hat er ja etwas übersehen...
 Missionar Otral kann die anderen schon kaum noch sehen: "Mist verdammter. Die Novizen müssten hier im Schnee doch irgendwie auffallen...", grummelnd geht er weiter.
 Sträfling Jackles murmelt: "Ganz ruhig. Keine Panik, den anderen Novizen werde ich auch noch los. Hoffenlich werden die keine Fragen stellen. Es muss schnell gehen. Um einen Kampf komm ich eh nicht herum." und begibt sich wieder zurück zu Otral und Aldric: "Hey, wir haben die Novizen gefunden. Raccoon ist bei ihnen! Schnell kommt mit!", sagt er mit lauter Stimme...
 Novize Aldric hört den Fremden rufen. Er dreht sich um und kraxelt den Weg zurück. Verfluchter Mist, er sollte jetzt in der warmen Novizenhalle sitzen und Eintopf löffeln. Er horcht. Woher kam jetzt die Stimme? Wo ist dieser Kerl? Da stolpert er fast über einen am Boden liegenden Novizen. Ah hier sind die Verletzten, denkt er sich. Dann sieht er den Novizen genauer an. "Das ist ja Raccoon!", ruft Aldric erstaunt aus.
 Missionar Otral schaut verwundert in die Richtung, aus der die Stimme kam: "Ja!" Da ist der Fremde wieder. Und er winkt auch heftig mit den Händen... "Sieht so aus, als hätte er etwas gefunden." Schnell stapft Otral durch den knöchelhohen Schnee zurück.
 Sträfling Jackles nutzt die Gelegenheit und versucht den Novizen Aldric bewusstlos zu schlagen und zielt mit seinen aufgeballten Fäusten in seinen Nacken. Danach kann er sich um sein primäres Ziel kümmern... Otral.
 Novize Aldric ist völlig abgelenkt durch seinen Fund und nimmt den Fremden, der außerhalb seines Sichtfeldes steht, garnicht wahr. Plötzlich bekommt er einen Hieb in den Nacken, dass ihm die Knochen krachen. Er denkt noch: <Hätte ich noch Haare, hätte es nicht so wehgetan...> Wie er auf den Boden aufschlägt bekommt er nicht mehr mit.
 Missionar Otral hat die Stelle, an der der Fremde eben noch stand, erreicht. "Verdammt... wo ist er abgeblieben? Naja, vielleicht helfen Aldric und Raccoon den Novizen ja schon..." Da kommt ihm die Idee die Spuren im Schnee zu untersuchen. Aber da er kein Spurenleser ist und hier allerhand Spuren zusammen kommen, kann er nichts erkennen.
 Sträfling Jackles schnappt nach Luft und flüstert erleichtert: "Endlich! Jetzt ist der letzte dran." und vernimmt die Schritte Otrals, die sich immer mehr nähern. Jackles kommt aus seiner Deckung und steht einige Meter vor Otral.
 Missionar Otral sieht Jackles einige Meter vor sich stehen: "Hey, da bist du ja wieder! Was ist denn jetzt mit den Novizen? Wo, beim Schläfer, sind sie?", ruft er rüber, langsam verliert er wirklich die Geduld.
 Sträfling Jackles schaut Otral begierig an und antwortet ihm: "So, deine Novizen-Freunde liegen da in der Grube, mein Freund. Und jetzt bist du an der Reihe.", sagt er mit einem grinsenden Lachen und zieht sein Kurzschwert...
  Missionar Otral ist völlig verwirrt. "Hä? Was?" Dass er in eine Fälle läuft, hätte er nicht gedacht. Gerade will er auch sein Schwert ziehen, doch er hat es gar nicht dabei! "Hey, bleib ruhig! Wir können doch über alles reden...", versucht er den Fremden zu besänftigen und weicht ein paar Schritte zurück.
 Sträfling Jackles schaut sich Otral genauer an. <Ah, er hat keine Waffe.>, sagt er sich im Gedächnis und geht langsam und sprechend auf Otral zu: "Ok, ich will nur eins! Deine Tasche! Her damit!" ruft er mit agressiver Stimme. "Und keine Spielchen, klar!".
 Hoher Novize Raccoon stöhnt, noch immer am Boden liegend, in seiner Ohnmacht auf, doch noch erwacht er nicht wieder zu vollem Leben......
 Missionar Otral schluckt schwer und schaut sich zum Lager um: "Die Templer sind wohl zu weit weg...", überlegt er. Dann nimmt er vorsichtig seine Umhängetasche von der Schulter: "Okay, du bekommst die blöde Tasche, aber sag mir zuerst, was du mit Aldric und Raccoon gemacht hast!", fordert er, obwohl er dem Fremden eigentlich ausgeliefert ist.
 Sträfling Jackles beantwort Otrals Frage schnell, weil er kaum noch Zeit hat: "Keine Sorge, denen fehlt nichts. Die sind nur K.O. Du übrigens auch gleich, wenn du mir die verdammte Tasche nicht GIBST!", sagt er noch vermutlich zum letzten Mal. Das aufgerichtete spitze Schwert, das direkt auf Otral zeigt, beweist, dass er es Ernst meint.
 Missionar Otral überreicht hastig die Tasche: "Okay, ist schon gut und jetzt lass mich meinen Brüdern helfen...", fleht er den Fremden schon förmlich an.
 Sträfling Jackles prüft hastig den Inhalt der Tasche ohne dabei den Missionaren aus den Augen zu lassen. "Ok, das scheint sehr brauchbar zu sein." Und er verschwindet langsam im dichten Wald...
 Hoher Novize Raccoon kommt langsam wieder zu sich. Die Kälte hat ihn schnell wieder aus seiner Ohnmacht geweckt. Als er seine Augen aufschlägt ist alles verschwommen und sein Schädel brummt entsetzlich. "Was, was ist passiert? Wo bin ich?", fragt er hilfesuchend, obwohl Otral und Jackles zu weit weg sind um ihn hören zu können. Verzweifelt schließt er die Augen wieder, als alles anfängt sich zu drehen....
 Missionar Otral erblickt ganz in der Nähe einen Körper in Novizenrobe im kalten Schnee liegen. Schnell eilt er zu Aldric und schüttelt diesen heftig an der Schulter, als dieser sich jedoch nicht rührt, keimen in Otral üble Gedanken auf: "Verdammt, was ist, wenn er tot ist?!" Schnell dreht er Aldric auf den Rücken.
 Hoher Novize Raccoon öffnet die Augen wieder, als er in der Nähe etwas hört. Jetzt erinnert er sich auch wieder an den Fremden und dass er plötzlich niedergeschlagen wurde. Vorsichtig versucht er sich aufzurichten, doch er sinkt stöhnend zurück. "Hilfe! Wer ist da?", fragt er in die Stille.
 Novize Aldric ist noch immer bewusstlos. Er bekommt nichts mit, doch geht es ihm nicht gut. Abgesehen von der Gehirnerschütterung ist er inzwischen völlig durchgefroren. Seine Kleider sind von dem geschmolzenen Schnee völlig durchnässt. Aus seinem Mundwinkel fließt etwas Blut, da er sich, als er geschlagen wurde, auf die Lippe gebissen hat. Auf den ersten Blick könnte es aber auch aussehen, als habe er innere Blutungen.
 Missionar Otral sieht in das fahle Gesicht seines Freundes: "Verdammt, verdammt... was mache ich nur?", er musste sich zwischen Aldric und Raccoon entscheiden. "Aber vielleicht läuft Raccoon hier noch irgendwo rum?", überlegt er. Dann hört er die Stimme Raccoons, die um Hilfe ruft. Schnell entledigt Otral sich seines Mantels und wirft diesen Aldric über, damit der Novize nicht zu sehr auskühlt. Dann steht er von der Hocke wieder auf und schaut sich nach Raccoon um: "Raccoon!! Raccoon! Wo bist du?", ruft er und geht bereits in die Richtung, aus der er die ersten Stimmen vernahm.
 Hoher Novize Raccoon versucht ein zweites Mal sich aufzurichten und dieses Mal gelingt ihm das auch. Als er Otrals Stimme vernimmt und ihn auch kurz darauf sieht, winkt er mit beiden Armen und ruft: "Hier, hier bin ich! Aber es geht auch schon wieder!" Dann versucht er aufzustehen, aber der Schwindel überkommt ihn wieder und er sinkt zurück in den Schnee.
 Missionar Otral eilt zum hohen Novizen und hilft diesem auf: "Es geht schon wieder?", vergewissert er sich. "Aldric hat es schlimm erwischt, ich brauche deine Hilfe, um ihn wieder ins Lager zu schaffen..." Er stützt Raccoon jedoch noch etwas, da Otral nicht weiß, wie stark er schon wieder ist.
 Hoher Novize Raccoon kann sich mit Otrals Hilfe aufrichten und kommt unsicher wieder auf die Beine. Seine ersten Schritte sind eher ein schwindeliges Taumeln. Nach kurzer Zeit hat er seinen Körper wieder unter Kontrolle, auch wenn ihm noch immer ziemlich schwindelig ist und sein Schädel immer noch entsetztlich brummt. "Was ist eigendlich passiert? Dieser Kerl meinte wir wären am richtigen Ort angelangt... und dann... es wurde alles dunkel.", sagt er langsam und blickt den Missionar fragend an.
 Missionar Otral stützt den hohen Novizen weiterhin und erklärt auf dem Weg zu Aldric: "Der Kerl hat uns verarscht!", erklärt er aufgebracht. "Es gab wohl keine verletzen Novizen... Der Typ hat euch niedergeschlagen. Und mir dann die Tasche geklaut..." , erklärt er. Dann sind beide wieder bei Aldric angekommen: "Was meinst du? Sollen wir ihn gleich ins Lager schaffen? Er ist wohl immernoch bewusstlos..."
 Hoher Novize Raccoon nickt zustimmend. "Wenn wir ihn stützen sollte es gehen. Sonst können wir ja auch noch immer eine Trage aus dem Lazarett holen.", sagt er bedächtig. Dann beginnt er damit Aldric an seinem Korpus hoch zu ziehen.
 Novize Aldric ächzt leise. Er befindet sich noch immer auf der Schwelle zur Bewusstlosigkeit, fühlt jetzt allerdings wieder den Schmerz. Ob man das als Fortschritt werten kann, ist eher zweifelhaft. Seine Stirn ist krausgezogen, sein Gesicht verzerrt. Außerdem beginnt er nun zu zittern, was ja eigentlich eine gesunde Reaktion seines Körpers auf die Kälte ist, ihm bei seinen Kopfschmerzen aber nicht wirklich weiterhilft. Zum Glück ist er nicht schwer, so dass die beiden keine Probleme haben dürften, ihn zum Lager zu bringen.
 Missionar Otral hilft Raccoon und hakt die Arme des Novizen über seine rechte Schulter. "So, jetzt schnell zurück ins Lager und dann sofort ins Lazarett mit ihm!", spornt er Raccoon an. Doch auch die Kraftreserven des Missionaren schwinden langsam und Aldric hatte die Kälte sicher auch gut zugesetzt.
 Hoher Novize Raccoon hilft Otral so gut er kann, doch durch den Schlag ist er immer noch etwas benommen. Er stützt den Bewusstlosen so gut er kann. Dennoch, Otral überlässt er lieber die Führung.

 Missionar Otral erreicht mit Raccoon und Aldric schon bald den Rand des Sumpfes. Die wachhabenden Templer unterstützen die Gruppe zusätzlich und mit vereinten Kräften schaffen sie es Aldric zu Igrus ins Lazarett zu schaffen. Schnell wird der Verletzte auf ein Bett gelegt. "Er hat einen Schlag auf den Kopf bekommen und lag ziemlich lange im Schnee.", schildert Otral dem Heiler die Situation. Igrus wirft den Mantel schnell in eine Ecke und hüllt Aldric in einige Decken. Dann deutet er allen das Lazarett wieder zu verlassen, denn der Patient braucht Ruhe. Otral schnappt sich nurnoch schnell seinen Mantel und verlässt dann die kleine Hütte wieder eilig. Und auch die Templer nehmen wieder ihren gewohnten Dienst auf.
 Hoher Novize Raccoon blickt Otral vor dem Lazarett fragend an. "Lass uns schnell in die Novizenhalle gehen, bevor wir ganz auskühlen?! Ich hoffe Aldric hat sich nichts ernstes zugezogen!", sagt er bibbernd, dann macht er sich auf den Weg ohne eine Antwort abzuwarten.





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Samstag, 26. Januar 2019

Aldrics Geschichte – Kapitel X

(No translation available.) 

Jeden zweiten Samstag veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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In der nächsten Zeit will ich die Frequenz mit der ich Aldrics Geschichte teile von wöchentlich auf zweiwöchentlich reduzieren. Eventuell komme ich so dazu, mich auch mal einem der vielen anderen Blogbeiträge, die ich gerne hier veröffentlichen möchte, zu widmen.


Kapitel X – Seltsamer Besuch


Heute gibt es einen kurzen und etwas seltsamen Rollenspiel-Ausschnitt. Zwei Späher aus dem Orklager haben sich in einem Schneesturm verirrt und sind beim Sumpflager gelandet. Das ganze Konfliktspiel ist mir persönlich zwar etwas zu anstrengend, hätte aber interessant werden können. Ich vermute, dass der Spieler Bels plötzlich weg musste und deshalb einen ziemlich albernen Abgang hinlegte, der dann von Sortan mit vollem Ernst weitergespielt wurde. Wie dem auch sei... relevant für Aldrics Geschichte ist hier eigentlich nur, dass, während die Orkspäher Unsinn machen, Aldric den Hohen Novizen Nico kennenlernt. Dem Ende des Rollenspiels nach zu urteilen musste ich dann allerdings auch plötzlich weg. Wie gesagt, ein seltsames Kapitel.

 Jäger Bel sieht sich ebenfalls um und sieht zu wenig, als dass er erschließen könnte, wo er ist. "Wie, was suche ich hier? Ich wollte wieder zurück zur Orkstadt, doch da fing dann plötzlich der Sturm an und ich habe mich wohl verirrt. Wo sind wir denn hier und was sucht Ihr nun hier, Sortan?", fragt er nun zurück, da es ihn ebenfalls interessiert, was der Späher hier zu suchen hat. Immer weiter umherschweifend mit den Augen, versucht er die Umgebung zu erkennen. Der Sturm zieht langsam ab.
 Späher Sortan zieht das schwarze Mundtuch etwas höher und deutet dann hinter sich, "Wir stehen direkt vor dem Sumpflager... Und was ich hier suche..." Der Späher senkt seine Stimme, "Ich gehe meiner Arbeit nach und beobachte die anderen Lager..." Sortan mustert immer noch die Umgebung, eigentlich sollte er vor dem Alten Lager stehen, doch waren dort zu viele Gardisten... Auch er bemerkt, dass der Sturm abflaut und freut sich darüber.
 Hoher Novize Nico kommt schlussendlich an einem der Lagerfeuer an, dessen warme, prasselnde Flamme ihn geradezu dazu verführt, sich bei diesem kalten, von Eis und Schnee gespickten Wetter hier niederzulassen, was er auch sogleich macht. Kurz verzieht er noch das Gesicht aufgrund des kalten, nassen Bodens doch bald verliert sich sein Blick in der tanzenden Flamme des Lagerfeuers.
 Jäger Bel nickt knapp und sieht sich abermals um. "Das Sumpflager schon wieder? Ihr müsst wissen, ich habe hier einen Novizen kennengelernt, der sich nicht gerade zu benehmen weiß. Ich schlage vor, wir lenken ihn aus dem Lager und verpassen ihm einen schönen Denkzettel. Was meint Ihr? Sein Name ist übrigens Nico. Da gibt es auch noch einen Krieger hier, der Zaon genannt wird. Den könnten wir auch herauslocken.", schlägt er vor und grinst dann ein wenig. Er meint es wirklich ernst, auch wenn er viel Spaß dabei hatte, die beiden Männer bei seinem letzten Besuch zu ärgern.
 Späher Sortan zieht eine Augenbraue hoch und lacht dann laut. Grinsend erwidert er dann: "Wie du willst... Dann lass uns mal hinein gehen." Sortan dreht sich zu dem Lager um, macht jedoch keine Anstalten es zu betreten. Er mustert nur die Verteidigungsanlagen und überlässt Bel die Führung und das Reden mit den Torwachen.
 Novize Aldric tritt aus der völlig überfüllten Novizenhalle. Das Schwert seines Vaters hat er sich wieder unter den linken Arm geklemmt. Er stampft über die Stege und beobachtet seinen kondensierenden Atem, der im blassen blauen Licht der leuchtenden Steine nach oben, Richtung Barriere, steigt. Er hat genug davon, das Schwert die ganze Zeit rumzuschleppen, beherzigt daher Letos Rat und nähert sich der Schmiede, um eine Schwertscheide zu beschaffen. Er erreicht die Schmiedeplattform und wechselt einige Worte mit Darrion. Es wird verhandelt und dann reicht Darrion Aldric eine passende Scheide. Aldric schiebt das Schwert hinein und befestigt es an seinem Gurt. Dann greift er in seinen Beutel und holt eine ganze Hand voll Krautstengel hervor, die er Darrion gibt. Er hat noch keinen Einzigen geraucht. Da bekommt man bei 3 - beziehungsweise in letzter Zeit 2 - Stengeln pro Tag eine Menge zusammen. Aldric verlässt die Schmiede und streift zufrieden weiter durch das Lager.
 Jäger Bel sieht an sich hinunter und findet, dass er nicht wie ein Mitglied der Orkstadt aussieht. Darüber gab es schon mal ein Problem, doch das hat er schon vergessen. "Na dann mal los...", meint er noch und geht dann vor. Nur wenige Schritte trennen sie von dem Tor. Als er dann direkt vor einer der Lagerwachen steht, muss er grinsen und erhebt dann seine Stimme. "Wir bitten, einzutreten, Krieger."
 Späher Sortan folgt dem Jäger und bleibt hinter ihm stehen. Er mustert noch immer das Lager und auch die Wachposten. <Sie scheinen nicht unachtsam zu sein...>, denkt sich Sortan während er das Lager betrachtet. Er war zwar schon einmal hier, jedoch hatte er nicht so genau auf diese Sachen geachtet...
 Lagerwache Sabrina schaut sich die zwei Gestalten an und mustert den Mann in der schwarzen Kleidung. Sie sieht sich aber auch den Jäger an, der aber durch seine jämmerlichen Waffen kaum Schaden anrichten würde. Der Späher dagegen ist ein potenzieller Krawallmacher. "Ihr beide wollt eintreten? Was wollt ihr denn bei uns?", fragt sie die beiden und sieht dabei besonders Sortan in die Augen.
 Jäger Bel kraust die Stirn und sieht die Lagerwache nochmal genau an. Dann nickt er zu Sortan, da sie wohl mehr an ihm Interesse hat, als an Bel. Somit bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu warten.
 Späher Sortan blickt der Lagerwächterin in die Augen und erwidert ihren musternden Blick, bevor er leise sagt: "Wir wollen etwas Sumpfkraut bei Fortuno kaufen, was dagegen?" Sortan zieht das Mundtuch herunter und bleckt seine Zähne in einem Grinsen, <Und ein paar Sektenspinner töten...>, denkt er. Dem Späher fällt wieder Rekesh ein. <Er hatte keine Chance gegen Armin...>
 Lagerwache Sabrina überlegt eine Weile. "Nur Kraut kaufen?", fragt sie sich selber. Wieder überlegt sie und lässt die beiden warten. "Also gut. Ihr dürft rein, aber die Waffen bleiben dort, wo sie sind, verstanden?", will sie die Bestätigung der beiden und setzt einen ernsten Blick in ihr Gesicht. "Ich werde Templer zur Sicherheit hinter euch her schicken.", sagt sie noch und winkt sie dann durch.
 Novize Aldric wandert über die verschneiten Stege, die linke Hand ruht auf dem Knauf seines Schwertes, da sieht er an einem Lagerfeuer einen Novizen sitzen und beschließt, sich dazu zu setzen. Er grüßt den Fremden mit einem freundlichen "Erwache..." und hockt sich neben ihn. Er blickt in die Flammen, dann wieder zu Nico. "Ich bin Aldric.", stellt er sich vor.
 Jäger Bel seufzt kurz und geht dann voraus. "Ja, Waffen bleiben bei uns.", meint er nur und passiert dann das Tor. "Kommt, Sortan.", winkt er den Späher heran und geht dann weiter über die Stege bis hin zu dem Baum, an dem sich die Stege schließlich in zwei weitere Wege teilen.
 Späher Sortan beachtet die Lagerwächterin nicht weiter und nickt kurz. Dann wendet er sich von ihr ab und geht ein paar Schritte in das Sumpflager, wobei er dem Jäger folgt. Als er ausser Hörweite der Wächterin ist, sagt er leise an den Jäger gewandt, "Was hast du jetzt vor? Die Novizen aufmischen?" Sortan mustert den Baum etwas und dreht sich dann um seine eigene Achse. Er betrachtet das Lager und vor allem aber die Wachposten und die Verteidigungsanlagen.
 Anhänger Litorius der gerade gemächlich durchs Lager schlendert und zwischendurch mal ein Gespräch mit einem der anderen Anhänger beginnt, fallen auf einmal zwei Gestalten auf die sich auf den Weg zu Fortunos Stand begeben. Neugierig beobachtet er das weitere Geschehen aus sicherer Entfernung.
 Hoher Novize Nico schreckt aus seinen Gedanken auf, als er plötztlich von dem Novizen Aldric angesprochen wird. Sein Blick wandert von den Flammen weg hin zu Aldric, dem er mit einem Lächeln die Hand entgegenstreckt und spricht: "Sehr erfreut, ich bin Nico." Jetzt erst bemerkt er, dass sein Stängel so gut wie aufgebraucht war, weshalb er nocheinmal einen tiefen Zug von selbigem nimmt und ihn danach in die Flammen schnippt.
 Jäger Bel zuckt die Achseln und geht dann den linken Weg der Stege. Er hat ihn das letzte Mal zum Lagerfeuer geführt, also wird er es auch jetzt. "Ich werde sehen, was sich tun lässt.", erwidert er und geht dann einfach weiter. Plötzlich wird er von einem Mann, scheinbar einem Novizen in Rock, in den Sumpf hinein gezogen und so ist er eine Zeit lang unter Wasser. Unauffällig taucht der Novize mit dem Jäger durch das Wasser und verschwindet mit ihm.
 Novize Aldric blickt zum Himmel auf, an dem sich die dichten schwarzen Wolken gerade grau zu färben beginnen. Der Tag erwacht. Aldric streckt die Hände gen Feuer um sich ein wenig aufzuwärmen... "Wie lange bist du schon hier drinnen?", fragt er den Novizen, während er Psycroptics Handtuch von seinen Schultern nimmt, auf den Boden legt und sich darauf nieder lässt.
 Späher Sortan nickt und folgt dem Jäger. Als der plötzlich unter Wasser gezogen wird, zieht der Späher das schwarze Krummschwert von seinem Rücken und blickt in den Sumpf, "Was zum...?", entfährt es ihm, während er nach dem Jäger Ausschau hält, ihn jedoch nicht wieder entdeckt. Knurrend beobachtet der Späher weiterhin das Wasser und achtet auf Anzeichen.
 Anhänger Litorius blickt verwundert auf den Sumpf, wo gerade eben noch ein Jäger stand. Etwas verunsichert sieht er sich um und überlegt ob er bei den Lagerwachen Bericht erstatten sollte.
 Späher Sortan hält das Krummschwert immer noch in der Hand, während er den Sumpf aufmerksam beobachtet, "Was zur Hölle soll das...?", murmelt er verwirrt. Da keiner der Beiden wieder auftaucht, knurrt der Späher ein letztes Mal und überlegt ob er ihnen folgen soll, lässt es jedoch sein. Der Assassine würde wahrscheinlich einen Kälteschock bekommen und darauf hatte er keine Lust. Auch wenn es ihm nicht sonderlich behagt einen Schattenbruder zurück zu lassen... Sortan blickt sich dann kurz um und bemerkt Litorius in der Nähe. Er schreitet auf ihn zu und knurrt, "Was zur Hölle soll das? Wieso entführt ihr einen der Unseren? Wollt ihr erneut einen Krieg riskieren?"
 Hoher Novize Nico blickt Aldric traurig an, als er ihm antwortet: "Zu lange. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen, aber gut ein Jahr dürfte es schon sein." Ärgerlich schüttelt er sich den Schnee aus den Haaren. "Mistwetter... Und was ist mit dir?"
 Anhänger Litorius blickt erschrocken in das wütende Gesicht des Spähers, der in seiner Verfassung wahrscheinlich zu allem fähig wäre. Nach Worten ringend versucht er ihn zu besänftigen. "Es tut mir leid, ich weiß auch nicht was das zu bedeuten hat, aber ich glaube ich sollte die Lagerwachen verständigen, die werden schon wissen was zu tun ist".
 Späher Sortan flucht nun, allerdings in der Sprache der Assassinen, welche nur wenige Leute in der Kolonie beherrschen sollten: "Bei Beliar... Was für ein Lager, wenn ich diesen Novizen in die Finger bekomme, wird er dafür büßen und zwar Qualvoll und langsam..." Der Späher mustert den Novizen und schiebt dann das Schwert zurück in die Scheide auf seinem Rücken. Leise und sichtlich verärgert sagt er dann, "Dann tu das! Ich folge dir, bring mich zu ihnen!" Sortan fragt sich noch immer was das Ganze soll, wartet jedoch nun auf die Antwort des Anhängers.
 Novize Aldric seufzt und beugt sich wieder vor um die Wärme des Feuers zu genießen. "Ich bin noch nicht lange hier. Ein paar Wochen erst... vielleicht etwas über einen Monat. Aber ich weiß, dass ich hier im Sumpflager richtig bin! Der Schläfer hat mich reich beschenkt!" Er zieht sein Schwert aus der Scheide und zeigt es dem Novizen.
 Anhänger Litorius ist sichtlich erleichtert, als er in der Nähe eine Lagerwache mit Meister Krados im Gespräch bemerkt. Zu dem Späher gewandt meint er: "Lass uns zu Hüter Krados gehen, er ist einer der höchsten Templer und wird wissen was zu tun ist." Ehrfürchtig nähert er sich mit dem Späher den beiden Templern.
 Hoher Novize Nico besieht sich stirnrunzelnd die ihm hingehaltene Waffe. <Hat wohl zuviel geraucht der arme Bursche.> Mit gespielter Neugier wendet er sich wieder Aldric zu :"Der Schläfer hat dir dieses Schwert geschenkt? Erzähl mir davon."
 Späher Sortan folgt dem Anhänger vorsichtig über den Schnee und blickt sich um. Nachdenklich mustert er das Lager, <Was wenn es wieder ein Überfall der Schatten war...? Nein nicht im Sumpflager...> Der Späher knurrt wieder leise und bemerkt nun ebenfalls die zwei Templer. Er spannt sich leicht und mustert beide. Dann erhebt er seine Stimme und sagt, "Was soll das Ganze? Wieso entführt ihr einen Jäger?" Der Späher war mittlerweile wieder sichtlich verärgert und hält sich auch nicht mit Begrüßungsfloskeln auf. Die Worte waren an den Hüter gerichtet.
 Novize Aldric nickt stolz und steckt das Schwert wieder weg. "Es ist das Schwert meines Vaters. Und der Schläfer hat mir gezeigt, wo ich es suchen musste! Ich hatte eine Vision! Das hat mir sogar Psycroptic gesagt!", erzählt er stolz. Dann erhebt er sich und lächelt. "Ich gehe jetz erstmal Frühstücken. Ich habe noch nichts gegessen. Erwache, Nico! Es hat mich gefreut, deine Bekanntschaft zu machen!" Mit diesen Worten verabschiedet er sich und begiebt sich dann in die Novizenhalle.




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Samstag, 19. Januar 2019

Aldrics Geschichte – Kapitel IX

(No translation available.) 

Einmal in der Woche, immer samstags, veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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Kapitel IX – Ausgequetscht von Orgulas


Noch immer herrscht tiefer Winter im Sumpf. Nach einem kurzen Solo-RP lernt Aldric den Anführer der Novizen, Orgulas, kennen...


 Anhänger Aldric tritt aus der Novizenhalle. Das Handtuch Psycroptics hat er sich wie einen Schal um den Hals geschlungen. Natürlich würde er es ihm zurück geben, doch bis dahin konnte es nichts schaden sich damit gegen die Kälte zu schützen... Das Schwert seines Vaters hält Aldric in der Hand. Er hat noch keine Möglichkeit gefunden, es an seinem Körper zu befestigen, und im Schlafsaal möchte er es nicht liegen lassen. Er mag zwar die Leute im Sumpf, aber schließlich ist jeder aus aus irgendeinem Grund in die Kolonie geworfen worden... Während er Richtung Tempelvorplatz schlendert betrachtet er die Klinge. Er hat sie inzwischen vom Schmutz befreit und sie ist zwar verkratzt und hat an einer Stelle zu rosten begonnen, doch sieht sie noch immer majestätisch aus. Eine Schneeflocke landet auf der Breitseite der Klinge. Aldric bleibt stehen und sieht sie sich an. Als er mit dem Gesicht dicht an die Flocke herangeht, schmilzt sie, durch die Wärme seines Atems. Er geht weiter.
 Anhänger Aldric s Haar und seine Schultern sind mit Schneeflocken bedeckt, als er den Tempelvorplatz erreicht. Er tritt unter den Steg des Beobachtungspostens an der Südwestseite des Platzes, klopft sich den Schnee von den Schultern und schüttelt das Haupt, so dass der Schee aus seinen Haaren fällt. Es ist verdammt kalt und er weiß garnicht so richtig, was er hier draußen macht. Aber er hatte das Bedürfnis gespürt den Tempelplatz zu besuchen. Hier fühlt er die erhabene Macht, die wohl vom Schläfer ausgeht. Ein Schauer fährt ihm über den Rücken... was allerdings auch an der Kälte liegen könnte.
 Anhänger Aldric denkt, während er das Schwert betrachtet, daran, dass sein Vater wohl eine Menge Geld... also Erz... gehabt haben muss. Offenbar hatte sein Vater hier in der Kolonie mehr Erfolg gehabt, als draußen. Seine Familie hatte immer Hunger leiden müssen, so lange er zurückdenken kann. Vielleicht ist diese Kolonie garkein so schlechter Ort. Wenn doch bloß seine Mutter hier wäre... und seine kleine Schwester. Hier drinn könnte er wahrscheinlich besser für sie sorgen als da draußen. Aber wie sollte er ihnen erzählen, dass sie zu ihm in die Kolonie kommen sollten? Dazu müsste er ja schließlich raus... Gedankenverloren blickt er durch das dichte Schneegestöber hinüber zum Tempel.
 Anhänger Aldric genießt eine Weile lang einfach nur die Stille des verschneiten Sumpfes. Nicht einmal die Grillen zirpen... wahrscheinlich sind sie alle erfroren. Er horcht auf... Leise, vom herabfallenden Schnee gedämpft, dringen die Geräusche des Übungskampfes vom anderen Ende des Lagers bis hin zu Aldrics Ohren. Sie erfüllen den nächtlichen Sumpf mit Leben, und sind dabei doch weit genug weg um nicht die Ruhe und die erhabene Stille zu zerstören, die auf dem Tempelplatz herrschen. Leise sind auch Stimmen aus einer nahen Hütte zu vernehmen... man versteht kein Wort. Aldric hat das Gefühl, als schwebe er weit über dem Lager, als könne er mal hier mal dort in eine Hütte blicken, den Templern beim trainieren zusehen oder sich selbst unter der Plattform betrachten... Er zittert leicht vor Kälte und doch wagt er es nicht sich zu bewegen, um diesen Tagtraum nicht zu zerstören. Doch wie das so ist mit Tagträumen: Wenn man versucht sich auf sie zu konzentrieren, dann entgleiten sie einem.
 Anhänger Aldric findet sich selbst wieder unter der Aussichtsplattform... frierend und alleine. Er reibt mit seiner Linken den rechten Arm um sich aufzuwärmen -  in der Rechten hält er noch immer das Schwert. Er bewegt die Beine ein wenig und tritt dann, mit hochgezogenen Schultern aus seiner Deckung hervor. Jetzt möchte er nur noch zurück in den warmen Schlafsaal. Er eilt an Fortunos stand vorbei über die Stege und auf die Novizenhalle zu. Vor der Tür bleibt er noch einmal stehen und dreht sich um. Er nimmt noch einen tiefen Zug von der frischen, kalten Nachtluft, dann betritt er mit einem Lächeln auf den Lippen die Halle und begibt sich zur Ruhe.




 Tempeldiener Psycroptic kratzt die letzten Reste seiner Schüssel zum Rand und löffelt sie schließlich zur Gänze leer. "Ah...", reibt er sich den Bauch und schiebt die Schüssel ein Stück von sich weg. "Ach... mir fällt das gerade etwas ein.", spricht er dann nach einiger Zeit zu den Beiden. "Ich bin neulich einem noch recht jungen Anhänger begegnet. Aldric war sein Name.", spricht er mit ernster Mimik. "Er ist wohl noch nicht lang bei uns, doch schien ihm der Schläfer ein großes Geschenk gemacht zu haben. Er sandte ihm einen Traum mit einem Hinweis auf seinen Vater - diesen sucht Aldric wohl. Er war von der Güte unserer Gottes völlig fasziniert und ich denke, wir haben in ihm einen aufrichtigen Anhänger unseres Glaubens.", spricht er eine Empfehlung aus. "Vielleicht solltet ihr mal ein Auge auf ihn werfen.", schiebt er noch nach.
 Novizenrat Orgulas nickt Cleo zu. "Dann werde ich mal Marok ausschicken, ebenfalls die Stege zu kontrollieren und gleich zu flicken. Vielleicht bekommen wir es zu dritt ja in den Griff." An Psycroptic gewandt fährt er fort "Interessant. Aldric? Nie gehört, wie sieht er denn aus?"
 Tempeldiener Psycroptic überlegt kurz. "Ein recht schlankes Kerlchen, dunkelbraunes, schulterlanges Haar und einen leichten Bartansatz. Recht jung wie gesagt." gibt er eine grobe Beschreibung des Anhängers ab. "Bruder Otral dürfte ihn kennen, wenn mich nicht alles täuscht.", fügt er noch an, hat er den Missionaren doch schon mit Aldric sprechen sehen.
 Missionarin Cleo versucht gar nicht mehr, dem Gespräch zwischen Org und Psy zu folgen. Sie geht vielmehr in Gedanken die Probleme durch, die bereits gelöst sind, und die, welche noch bleiben. Die Nahrungsmittel und das Sumpfkraut. Das sind jetzt noch die wichtigsten Sachen, über die wir nachdenken müssen.
 Novizenrat Orgulas erklärt grinsend: "Na gut, wenn du sagst, dass er was taugt, wird das wohl stimmen. Ich werde mal Otral auf ihn ansetzen oder ihn mir selbst zur Brust nehmen. Und jung, schlank und langhaarig? Das kann man ändern. Das eine langsam, das andere schnell."
 Tempeldiener Psycroptic lacht kurz auf. "Meine Haarpracht war alles andere als schnell weg.", entgegnet er ebenso grinsend, während er sich mit der rechten Hand einen Schwarzen Weisen aus der Tasche zieht und ihn sich hinter das Ohr klemmt. In Zeiten solcher Nöte verzichtet er bisweilen sogar auf einen Traumruf und gibt sich mit etwas weniger zufrieden, was letztlich aber nur den Effekt birgt, dass der nachfolgende Stängel bedeutend schneller entzündet ist. Noch aber brennt nicht einmal der Erste und das gedenkt der Tempeldiener zu ändern und so erhebt er sich, sein Geschirr aufnehmend. "Ich bin einen rauchen.", erklärt er, bringt sein Geschirr zurück zur Theke und verlässt die Novizenhalle, sich neben dem Eingang auf einen Baumstumpf zu setzen und sich den Stängel zu entzünden.
 Missionarin Cleo blickt Psy nach und wendet sich dann an Orgulas. "Da gibt es noch ein Problem. Nico hat durch den Schnee Schwierigkeiten bei der Jagd. Das Fleisch könnte uns also bald ausgehen.", teilt sie dem Gildenrat mit.
 Novizenrat Orgulas verabschiedet Psycroptic mit einem knappen "Erwache! Und fall nicht in den Schnee." Seufzend sieht er Cleo an. "Als ob wir nicht schon genug Sorgen hätten. Hat er schon versucht, Fallen zu stellen? Durch den Schnee sieht man die Wildwege viel besser, ein paar Schlingen bringen viel Kleinvieh. Die Viecher haben schließlich keine Freizeit. Wer sich von den Biestern in Höhlen verkriecht, verhungert statt zu erfrieren. Ansonsten müssen wir halt eine Treibjagd machen oder im Alten Lager Lebensmittel hinzu kaufen.", überlegt der Novizenrat laut.
 Missionarin Cleo zuckt ratlos die Achseln. "Ich verstehe nichts von der Jagd. Und er vielleicht auch nicht in dem Umfang, den er glaubt. Fallen hat er meines Erachtens nach jedenfalls nicht erwähnt. Wenn ich ihn sehe, werde ich ihn darauf ansprechen."
 Anhänger Aldric wälzt sich unruhig im Schlaf. In der Nähe wird sich unterhalten. Er streckt sich und gähnt. Ob es schon Morgen ist? Es sieht alles noch so dunkel aus... Er richtet sich halb auf und gähnt nocheinmal herzhaft, dann erhebt er sich und schlurft aus dem Schlafsaal - Psycroptics Handtuch um den Hals geschlungen, das Schwert seines Vaters unter den Arm geklemmt. Als er aus dem Schlafsaal kommt erblickt er einen Novizen und eine Novizin, die sich unterhalten... Beide hat er schoneinmal gesehen, sich aber noch nicht mit ihnen unterhalten. "Erwache...", brummt er und sieht sich nach etwas essbarem um...
 Tempeldiener Psycroptic lässt seinen Blick über das mit Schnee bedeckte Lager schweifen und lässt dabei seine Gedanken schweifen. Ob er wohl jemals ein Baal würde? Was wäre das wohl für ein Gefühl? Geht es ihm durch den Kopf, während er in regelmäßigen Abständen immer wieder einen Zug seines Stängels nimmt. Friedlich liegt das Lager da und der Schnne reflektiert das Mond- und Fackellicht und lässt die Nacht direkt hell wirken.
 Novizenrat Orgulas antwortet dem ihm fremden Anhänger knapp mit einem "Möge der Schläfer erwachen!" um sich gleich wieder Cleo zu zuwenden. "Mach das. Und schärfe ihm ein, dass er sich bei Fragen und Problemen gleich an uns zu wenden hat." Seufzend streckt er sich ausgiebig. "Na gut. Das wär´s dann erstmal. Dann muss ich nur noch diesen Aldric ausquetschen. Du weißt ja auch nicht, wie der Kerl aussieht, oder?"
 Missionarin Cleo nickt dem Anhänger knapp zu und sieht zurück zu Orgulas. "Nein, der Name sagt mir nichts. Ich werde zuerst zu Dillnai gehen, um ihr Bescheid zu geben. Dann mache ich mich auf die Suche nach Nico." Sie steht auf und wartet darauf, ob Orgulas ihren Plänen zustimmt.
 Anhänger Aldric bleibt plötzlich stocksteif stehen. Der Mann will ihn ausquetschen? Das klingt so unfreundlich... Hat er denn etwas falsch gemacht? Er wollte sich eigentlich gerade etwas Suppe nehmen, dreht sich nun aber halb herum und sieht zu dem Novizen herüber. Die Novizin erhebt sich gerade, der Mann sitzt noch da... soll er sagen, dass er Aldric ist? Eigentlich sieht der Kerl gar nicht so unfreundlich aus... Aldric fasst sich ein Herz und dreht sich ganz herum. "Warum willst du Aldric denn ausquetschen?", fragt er höflich und vorsichtig.
 Tempeldiener Psycroptic erhebt sich schließlich und macht sich auf den Weg durchs Lager hin zum Alchemielabor. In diesem verschwindet er schließlich, um seiner Arbeit nachzugehen.
 Novizenrat Orgulas erhebt sich ebenso. "Dann werde ich mal Marok suchen gehen. Der Schuft hängt bestimmt wieder auf dem Sägeplatz rum und versucht, die Balken zu trennen, indem er sie anmault." Missmutig wirft er sich sein Fellbündel über die Schultern und wendet sich zum Gehen. Dann bemerkt er einen jungen Mann, der sich ihm in den Weg stellt. Verärgert blafft er diesen an. "Weil mir danach ist, was geht dich das denn an? Und überhaupt, wer bist du eigentlich?" Nach einer knappen Pause des Luftholens ergänzt er: "Ich für meinen Teil bin Orgulas, der Lagerzimmermann. Und Zeit und Geduld sind meine knappsten Güter!"
 Missionarin Cleo legt Orgulas eine Hand auf den Arm und lächelt ihn leicht an. "Nicht so grummelig. Er leidet doch ebenso unter dem Wetter wie du.", bittet sie leise, bevor sie die Halle verlässt und zu Dillnai geht.
 Anhänger Aldric weicht erschrocken zurück und stammelt: "Ich... es... tut mir Leid, ich wollte nicht stören! Ich..." Er holt tief Luft. Eigentlich hat er inzwischen den Eindruck, dass es die richtige Entscheidung war, seine Identität nicht direkt preis zu geben... aber was soll er denn jetzt sagen? Anlügen möchte er den Mann nicht. Also entschließt er sich für die Wahrheit. "Aldric...", murmelt er... "Ich bin Aldric. Bitte tu mir nichts..." Er steht etwas bedröppelt da, sich hinter seinen eigenen Armen versteckend, falls der Mann versuchen sollte, ihn zu schlagen.
 Novizenrat Orgulas seufzt laut auf. "Sag das doch gleich. Und nimm deine verflixten Arme runter, ich werde dich schon nicht fressen." Etwas ruhiger fährt er fort "Wie gesagt, meine Zeit ist knapp, deswegen habe ich nicht die Muße für Spielchen. Aber zurück zu meinem Anliegen. Ich habe mich mal mit Bruder Psy unterhalten, der konnte mir einige aufschlussreiche Dinge über dich erzählen. Und von dir möchte ich mal wissen, ob du dich schon im Lager eingelebt hast und welchen Aufgaben du hier nachgehst. Und was du früher gemacht hast interessiert mich ebenso. Vor allem der Beruf vor der Zeit in der Barriere ist für mich wichtig!"
 Anhänger Aldric atmet erleichtert aus und lässt die Arme sinken. "Ich bin noch nicht sehr lange hier...", beginnt er. Er scheint nicht so richtig zu wissen wie er anfangen soll. "... hier im Sumpf fühle ich mich bisher am wohlsten. Otral hat mich hier her gebracht und mir vom Schläfer erzählt. Erst dachte ich er sei verrückt, aber er hat mir gesagt, dass der Schläfer uns hier heraus holen kann. Ich habe zwar immer noch nicht so richtig an den Schläfer geglaubt, aber ich habe angefangen mich nützlich zu machen... ein bisschen... ich war im Sumpf, Sumpfkraut sammeln... Aber das geht nicht mehr, seit es schneit. Und dann hatte ich einen Traum, der mir gesagt hat, wo ich das Schwert meines Vaters..." Die Worte waren nur so aus ihm heraus gesprudelt, doch nun hält er inne und zieht das Schwert unter dem Arm hervor, wie um Orgulas dessen Existenz zu beweisen... "... fände. Und ich habe es tatsächlich gefunden! Psycroptic und auch Otral sagten mir, das sei eine Vision des Schläfers gewesen!"  
 Anhänger Aldric holt tief Luft. "... natürlich glaube ich jetzt an den Schläfer! Er hat mir einen Hinweis gegeben, wo ich meinen Vater suchen soll. Mit der Hilfe des Schläfers werde ich ihn bestimmt bald finden. Und dann werden wir gemeinsam dem Schläfer helfen, und der Schläfer wird uns aus dieser Kolonie befreien! Dann können wir zu meiner Mutter und meiner Schwester zurück kehren und alles wird gut." Er hält wieder kurz inne. Gedanklich ist er nun bei der Zeit vor der Barriere angekommen. "Draußen hatte ich keinen richtigen Beruf. Mein Vater hat mich früher immer zum Jagen mitgenommen, aber ich war nie besonders geschickt dabei. Und als er weg war..." Es scheint ihm etwas unangenehm zu sein, darüber zu sprechen, aber dann entsinnt er sich, dass hier wohl niemand völlig unschuldig ist: "... habe ich mich mit Taschendiebstählen über Wasser gehalten... Deswegen bin ich hier.", schließt er seinen Vortrag. Er runzelt die Stirn. "Warum willst du das eigentlich wissen?"
 Novizenrat Orgulas nickt bei den leicht verworrenen Sätzen des jungen Mannes und versucht, das Durcheinander zu sortieren. "Schon etwas nützlich gemacht, aber jetzt kannst du nicht mehr sammeln, soso. Frag einfach rum, hilf beim Schneeschippen, frag die Hohen Novizen und Missionare, was anliegt. Es fehlt schließlich an Allem, jede helfende Hand wird gebraucht. Und eine Vision sagst du? Interessant. Hat dich das also überzeugt, den falschen Göttern abzuschwören und du zweifelst nicht länger? Und zu guter Letzt: Bist du bereit, dich voll und ganz in den Dienst des Schläfers zu stellen? Dein altes Leben hinter dir zu lassen und dein Neues Leben Ihm zu widmen? Ihm und damit der Bruderschaft? Oder brauchst du etwa immer noch Bedenkzeit?", fragt er den jungen Mann eindringlich. "Und warum ich das wissen will? Nun, weil ich es wissen MUSS, als Gildenführer der Novizen!" Wie üblich hatte er ganz vergessen, dass er weder äußerlich als solcher erkennbar ist noch es sonstwie angedeutet hat.
 Anhänger Aldric nickt eifrig, während der Mann redet. Als der Schreiner sagt, dass er der Anführer der Novizen ist sieht man Aldric die Überraschung deutlich an. Ihm wird plötzlich klar, dass er da mit einer wichtigen Sumpfpersönlichkeit spricht. Er nickt noch einmal kräftig und sagt entschieden: "Ja, ich glaube jetzt fest an den Schläfer! Und der blöde Innos kann mir gestohlen bleiben! Der hat sich ja doch nie um uns gekümmert!" Er ist selbst etwas überrascht von seinen Worten. Das sind zwar schon eine ganze Weile seine Gedanken, aber so hatte er das noch nie gesagt. Er richtet seinen Blick, der gemeinsam mit seinen Gedanken kurz abgeschweift war, wieder auf Orgulas und sagt: "Und ich will gerne alles tun, was der Gemeinschaft und dem Schläfer dient!" Er zieht wieder die Stirn kraus. "Auf Schneeschippen war ich dabei noch nicht gekommen. Obwohl das eigentlich naheliegend ist.", letzteres sagt er mehr zu sich selbst. "Gibt es im Moment etwas, das ich tun soll?", ergänzt er.
 Novizenrat Orgulas sieht Aldric ernst an, während er weiter spricht. "Etwas tun? Ja, das kannst du. Hiermit erhebe ich dich zu einem vollwertigen Mitglied unserer Gemeinschaft. Dir sei es von nun an gestattet, die Haare zu scheren und dich tätowieren zu lassen, als Zeichen deiner Zugehörigkeit. Allerdings musst du das nicht. Du darfst einen Beruf erlernen. Entweder das Jagdhandwerk bei Bruder Nico oder eine andere Tätigkeit, der Aufgaben sind viele hier im Lager. Ebenso sollst du deinen Geist schulen, nachmittags darfst du, wenn das Wetter es zulässt, den Worten der Gurus lauschen, Lesen und Schreiben darfst du lernen, wenn du möchtest. Auch solltest du dir eine Novizenrobe holen. Hinter dem Tresen dort müsste noch etwas passendes rumliegen, hast ja keine Übergröße. Eine bessere Waffe als das Schwert da steht dir als einfachem Novizen aber noch nicht zu, aber den Umgang damit können dich von nun an die Templer lehren, auf dass du wehrhaft werdest.", erklärt der Novizenrat feierlich.
 Novize Aldric hatte damit nicht gerechnet und sieht den Novizenrat mit großen Augen an. "Ich bin jetzt ein Novize? Das ist großartig! Ich werde dem Schläfer voller Eifer dienen, das verspreche ich!" Sein Blick wird nachdenklich. "Auch wenn ich noch herausfinden muss, was ich besonders gut kann..." Dann klärt sich sein Blick wieder und er lächelt. "Wo kann ich lesen und schreiben lernen? Und wer kann mir die Haare abscheren?" Er ist erfüllt von einem Hochgefühl und Tatendrang! Er gehört jetzt dazu! Endlich hat er ein echtes Zuhause gefunden hier in der Kolonie. Eines, das eigentlich noch besser ist, als alles was er vor seiner Zeit in der Kolonie hatte.
  Novizenrat Orgulas zieht die Stirn kraus. "Überstürze nicht die Entscheidung mit der Berufswahl. Vielleicht hilfst du hier und da mal aus, und siehst, was dir gefallen könnte. Sidon ist unser Gärtner, Raccoon unser Imker, ich bin wie gesagt der Zimmermann, habe mit Cleo aber schon eine Schülerin. Darrion ist der Schmied, Lutan und Otral versuchen sich in der Papierherstellung, auch sind sie für das Kraut zuständig. Vielleicht liegen dir aber Dinge wie die Heilkunst, zu lernen bei Bruder Igrus, oder die Alchemie eher. Psycroptic darf mittlerweile das Brauen lernen... wie auch immer, die Auswahl ist groß. Was Lesen und Schreiben angeht musst du dich selber umhören, wer Zeit hat es zu lehren. Es gibt aber einige, die diese Kunst beherrschen. Ich gehöre zwar auch dazu, aber meine Zeit ist wie schon erwähnt begrenzt.", zählt Orgulas auf. "Und das Haare scheren machte frühe Ithron, aber auch andere Novizen beherrschen es. Igrus zum Beispiel."
 Novize Aldric lauscht aufmerksam Orgulas' Worten und nickt ab und zu. Er würde am besten ersteinmal Otral aufsuchen um ihm die frohe Kunde zu überbringen. Otral war also für Kraut und Papier zuständig. Vielleicht hat er auch gleich etwas für mich zu tun, denkt sich Aldric. Er fährt sich mit der Linken durch sein langes, ungepflegtes Haar. Wahrscheinlich war es bei der Kälte nicht die beste Idee sich eine Glatze schneiden zu lassen, aber er hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt sich seines verfilzten Schopfes zu entledigen. Er blickt zu Orgulas. "Ich werde mich umsehen und mich überall nützlich machen! Dann finde ich bestimmt etwas, womit ich dem Lager besonders gut helfen kann!"
  Novizenrat Orgulas nickt zufrieden. "Tu das. Ich werde mal weiter meinen Pflichten nachgehen. Möge der Schläfer erwachen!" Mit diesen Worten wendet sich der Novizenrat zum Gehen.
 Novize Aldric winkt dem Novizenrat hinterher. "Der Schläfer erwache!", sagt er aus tiefster Überzeugung. Dann dreht er sich vergnügt um und holt sich eine Schüssel Suppe. Mit dieser setzt er sich an einen der Tische und beginnt zu essen.
 Novize Leto kommt mit seinem treuen Besen an der Seite aus der Novizenhalle geschritten. Kurz blickt er zum Himmel, nur um festzustellen, dass es wieder leicht schneit. Zwar schien es, dass der Schnee in letzter Zeit nachgelassen hat, doch nichtsdestotrotz dominiert er immernoch das Erscheinungsbild des Lagers. Leto stampft weiter durch das weiße Lager, eingehüllt in seine warme Novizenrobe. "Ohne das Ding wär ich bei dem Wetter echt im Arsch...", murmelt er vor sich hin, während er den Vorplatz des Tempels erreicht. Erst vor kurzem wurde dieser freigeschippt, doch hatte sich erneut eine dicke weiße Schicht auf den Steinen gebildet. Mit gleichmäßigen Bewegungen macht sich der Novize an die Arbeit den Schnee zu den Seiten zu verfrachten.
 Novize Leto wischt sich mit schniefender Nase die leichten Schneespuren vom Kopf. Er kommt ganz gut voran, auch wenn er sicherlich nicht den ganzen Tempelvorplatz alleine würde fegen können. Doch immerhin hatte er schon einen ganz schön guten Weg vom Tempel Richtung Fortunos Stand ausgehoben. Als er seine Arbeit so begutachtet, fällt ihm auf, dass kaum Novizen auf dem normalerweise recht belebten Platz sind. Sicherlich sind die meisten in der warmen Novizenhalle. "Wuhaatschiuuuuuu", niest Leto plötzlich. "Vielleicht sollt ich da besser auch mal hin.", nuschelt er, während er trotzdem weiterkehrt.
 Novize Aldric hatte sich, nachdem er aufgegessen hatte, noch kurz etwas am Ofen aufgewärmt, dann war er aus der Novizenhalle getreten um ein wenig durch das Lager zu spazieren. Als er den Tempelvorplatz erreicht, sieht er Leto, der ganz alleine den riesigen Platz fegt. Er geht auf den Novizen zu. "Erwache!", sagt er freundlich. "Kann ich dir helfen?"
 Novize Leto dreht sich um, als er die Worte Aldrics wahr nimmt. "Oh hallo!", spricht er mit verstopfter Nase. "Ich glaube, wir kennen uns noch nicht. Mein Name ist Leto.", meint er lächelnd mit roten Wangen. "Nun, du kannst mir ja beim Schnee wegschippen helfen. In der Novizenhalle findet sich bestimmt noch ein Besen. Ist zwar ne verdammte Scheißarbeit hier, aber irgendeiner muss es ja tun.", meint Leto mit nasaler Stimme.
 Novize Aldric will schon zustimmen, da fällt ihm etwas ein. "Oh, hast du einen Tip für mich, wo ich eine Scheide für mein Schwert herbekomme?" Er deutet auf das Schwert, das er unter den Arm geklemmt hat. "Ich bin es Leid, das Ding die ganze Zeit rum zu schleppen." Er hält kurz inne. "Ich bin übrigens Aldric.", sagt er freundlich und lächelt zu Leto. Es wird auch Zeit, dass er langsam mal ein paar Leute hier im Lager kennen lernt.
 Novize Leto stüzt sich kurz an seinem Besen ab. "Nett dich kennen zu kernen.", meint er knapp, bevor er fortfährt. "Eine Schwertschneide? Oha, du bist wohl ein Kämpfer, was? Lass mich überlegen...", spricht Leto und fährt sich mit den tauben Fingern über das Kinn. "Ich war neulich noch in einer Art Schmiede um meine Sichel zu schärfen. Ich geh mal davon aus, dass dort auch mit solchen Dingen gehandelt wird. Einer der Wege von dem zentralen Stegesystem führt dich zu dem Ort.", erklärt er, bevor er wieder den Besen hebt und etwas weiter kehrt. Er wollte ja möglichst schnell wieder ins Warme kommen.
 Novize Aldric lacht, als Leto ihn für einen Kämpfer hält. "Oh, nein! Ich bin kein Kämpfer! Es ist das Schwert meines Vaters... und gewissermaßen ein Geschenk des Schläfers." Er lächelt zufrieden. Ja, er war reich beschenkt worden. "Ich werde in der Schmiede mal nachfragen. Aber jetzt hole ich mir ersteinmal einen Besen!", sagt er und eilt dann in Richtung Novizenhalle von dannen. Er läuft bei Fortuno vorbei und über die Stege, wobei er auch an der Schmiede vorbei kommt, und zur Novizenhalle. Dort angekommen sucht er sich einen Besen und eilt so schnell er kann zurück zum Tempelplatz um Leto zu helfen. Das ganze hat nur einige Minuten gedauert und er ist etwas außer Atem, als er wieder vor Leto steht. "So, da bin ich wieder.", sagt er überflüssigerweise. Er lehnt das Schwert an die Mauer und beginnt den Schnee vom Platz zu fegen. Währenddessen sagt er zu Leto: "Und wie lange bist du schon hier?"
 Missionar Otral kommt enttäuscht aus dem alten Lager zum Lagertor des Sumpflagers zurück: "Na, das war ja mal wieder ein Reinfall..", denkt er resigniert. Die Torwachen werden mit "Erwachet!" begrüßt, dann führen Otrals Schritte ihn weiter zum Tempelvorplatz. Auf diesem arbeiten gerade zwei fleißige Novizen: "Wirklich vorbildlich..." Er geht etwas näher auf die Beiden zu und grüßt kurz: "Erwachet Brüder!"
 Novize Leto meint mit einem Schulternzucken "Nicht allzu lange. Ein paar Wochen. Oder Monate. Wer weiß das schon so genau. Aber immerhin hab ich mir schon die Ehre erarbeitet eine Novizenrobe zu tragen", spricht er mit einem Grinsen und deutet auf sein Kleidungsstück. Er kehrt weiter vor sich hin, während er in der Nähe des anderen Novizen bleibt. "Und wie... Wuhaatschiuuuuuu", niest Leto erneut, wobei er fast Aldric trifft. "Entschuldige...", meint er schniefend. "Wie lang harrst du hier schon aus?" Als sich auch Otral zu ihnen gesellt, begrüßt er den alten Bekannten. "Ah Otral, guten Tag. Wie geht es dir?"
 Novize Aldric blickt auf, als er Otrals Stimme vernimmt und winkt freudig. "Otral! Stell dir vor, Orgulas hat mich bei den Novizen aufgenommen! Ich gehöre jetzt offiziell dazu!", erzählt er strahlend. Er läuft auf seinen 'Meister' zu. Wiederum zu Leto gewandt, sagt er: "Gesundheit! Ich bin auch noch nicht so lange hier. Erst ein paar Wochen. Und bei den Novizen wurde ich heute erst aufgenommen!"
 Missionar Otral antwortet zuerst auf Letos Frage und nickt diesem zu: "Gut geht es, nur der Krautverkauf läuft etwas schleppend." Gerade will er fragen, ob bei den Beiden denn auch alles in Ordnung ist, als er vom euphorischen Aldric förmlich überfallen wird: "Meinen Glückwunsch Aldric, dann hol dir doch gleich bei Dillnai deine Robe ab. Sonst kann man dich garnicht als Novize erkennen.", schlägt er dem frischgebackenen Novizen vor: "Wirklich gut, dass ihr euch hier um den Tempelvorplatz kümmert!", lobt er dann. "Psy wird sich freuen", denkt er sich grinsend.
 Novize Leto wischt sich die laufende Nase am Unterarm ab. "Ich kränkel wohl 'n wenig...", spricht er halblaut, bevor er sich wieder an Aldric wendet "Hech. Danke. Na dann sind wir wohl beide noch recht frische Eisen hier.", sagt er und klopft seinen Besen an einer nahen Felsmauer ab, um etwas Schnee von diesem zu lösen. "Seltsam, hätte gedacht, dass sich bei dem Wetter mehr Leute etwas Warmes zu Rauchen gönnen.", meint er zu Otral. "Ja zu Zweit geht es gleich viel besser. Unseren Gurus müssen solche Zustände ja nicht zugemutet werden!", spricht er und hält sich grinsend die Hand an den Hinterkopf.
 Novize Aldric nickt... "Einverstanden. Ich hole mir eine Robe!", sagt er, noch immer voller Enthusiasmus. "Passt du hier drauf auf?", fragt er und drückt Otral den Besen in die Hand. Dann eilt er zu seinem Schwert, das noch immer an der Wand lehnt und klemmt es sich wieder unter den Arm. "Gut, wir sehen uns später Otral! War nett dich kennen zu lernen Leto!" Und so entschwindet er Richtung Schneiderin.
 Missionar Otral ist etwas verduzt, als ihm einfach so der Besen in die Hand gedrückt wird: "Ähm, nagut..", meint er zu Aldric und beginnt dann gleich etwas zu fegen. Er blickt kurz auf, als Aldric sich dann schließlich verabschiedet: "Erwache Aldric, bis später." Dann schaut er zu Leto: "Erkältet hast du dich? Dann gehen wir am besten gleich in die Novizenhalle und holen dir einen wärmenden Tee.", schlägt Otral vor und fegt weiter.
 Novize Leto winkt dem Novizen hinterher und lässt ebenfalls seinen Besen ruhen. Die beiden hatten anständig Arbeit geleistet und der Platz war wieder mehr oder weniger begehbar. Für mehr Arbeit hatte er heut weder die Kraft noch die verbleibende Wärme im Körper. "Da hast du wohl recht Otral. Ich werde mich besser etwas ausruhen gehen. Mal sehn ob mir das heiße Getränk etwas hilft. Mein Kopf schmerzt mir nämlich auch schon ziemlich.", jammert Leto vor sich hin. Als der Missionar etwas vor sich hin schippt, grinst er. "Ich wusste garnicht, dass du noch so alltägliche Arbeiten vollbringst."
 Missionar Otral kann sich ein Grinsen nicht verkneifen: "Ja, von Zeit zu Zeit kommt es schon noch vor." Er fegt noch die letzten Reste bei Seite, lässt die Arbeit dann jedoch ruhen: "Komm! Wir gehen in die Novizenhalle. Das mit deinem Kopf gefällt mir garnicht... Die Besen nehmen wir am besten mit.", meint Otral und setzt sich in Bewegung. "Hast du dich eigentlich schon entschieden, ob du einen Beruf bei uns ergreifen willst?", fragt Otral beim Gehen nach.

Ich erinnere mich, dass ich sehr enttäuscht war, wie formlos meine Aufnahme bei den Novizen vonstatten ging. Nicht nur, dass ich für alle entscheidenden Veränderungen (wie z.B. das Schneiden der Glatze oder das Erhalten einer Novizenrobe) an NPCs verwiesen wurde... nein, das Haareabschneiden sollte nichteinmal Pflicht sein. Ich vermute, es ging dabei darum OT-Konflikte mit Spielern zu vermeiden, die ihre Charaktere nicht anpassen wollten? Wie gesagt, ich war sehr enttäuscht, versuchte aber, das beste daraus zu machen. Vielleicht komme ich unter der Woche mal dazu einen Aufnahmeritus zu posten, wie Valens ihn durchführte. Das Valens-RP habe ich offenbar irgendwann zufällig gesehen und kopiert, denn ich selbst war nicht dabei.




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