Freitag, 7. Januar 2022

Aldrics Geschichte – Kapitel XVI

 (No translation available.) 

 
Immer mal wieder, wenn ich Zeit dazu finde, veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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Kapitel XVI – Kerzenziehen

 
Hier ein kurzes Lagerfeuer-RP, das noch am gleichen Tag stattgefunden hat, wie das Gespräch mit Otral. Nicht besonders ereignisreich, aber ein bisschen von dem zuvor erwähnten Sumpf-Alltag.
 
 
 Lagerwache Raccoon verlässt mit einem kleinen Kessel voll mit gelben Bienenwachs die Templerschule. Über seiner Rüstung trägt er mal wieder die Schürze, die er immer benutzt, wenn er sich um seine Imkerei kümmert. "Ich müsste mir endlich mal eine eigene, kleine Werkstatt bauen", murmelt er vor sich hin, wärend er die Stege entlang läuft. Schließlich kommt er bei einem der Lagerfeuer an, wo er sich hin setzt und die Topf auf die Flamen stellt. "So, erst einmal schmelzen lassen..."
 Schließlich fängt das Wachs mit einem lauten Blubbern zu Kochen an. Zeit für den nächsten Arbeitsschritt: Schnell holt Raccoon aus seinem Beutel etwa 15 Leinenstreifen hervor und legt sie zu Boden. Einen einzelnen nimmt er jedoch in die Hand und beginnt in ruhig in den Inhalt des Kessels einzutauschen. Das Wachs trocknet nach kurzer Zeit und der Leinenstreifen wird ein weiteres Mal eingetaucht. So folgt Schicht um Schicht
 Hüter Jeraí richtet sich wieder auf und wischt sich die Hände an einem kleinen, sandfarbenen Tuch ab. Eine kurze Pause will er einlegen um dann wieder frisch an die Arbeit zu gehen. So geht er um die recht große Hütte herum, welche die Novizenhalle beherbergt, sagt Kajeth Bescheid, damit dieser ihn nicht sucht und schnappt sich etwas Brot und einen Ranken gerauchten Snapperschenkel und verlässt die Halle wieder. Seine Schritte führen ihn an ein Feuer, auf dem ein großer Kessel thront. Neugierig kommt er näher, riecht das Bienenwachs und erblickt beinahe zeitgleich die Lagerwache. “Erwache, Bruder!“ grüßt er ihn freundlich und setzt sich auf eine Bank. Jeraí selbst gibt ein recht eigentümliches Bild ab. Er trägt von der Rüstung nur den Rock, kein Schwertgurt und keine Schulterplatten. Dafür klemmt das sandfarbene Tuch im Gürtel und seine Knie und Arme sind voller Erde. Die Haare sind nicht wie sonst offen oder locker gebunden, sondern geschickt hochgedreht und hängen fransig aus einem Lederknoten heraus.
 Lagerwache Raccoon 's zweiter Leinenstreifen ist gerade dabei sich wie der erste, Schicht um Schicht in eine Kerze zu verwandeln, als er von Jeraí gegrüßt wird. "Erwache, Bruder!", entgegnet er ohne sich um zu drehen. So entgeht ihm natürlich des Hüters seltsame Aufmachung, aber er selbst sieht ja in seiner Schürze auch nicht ganz normal aus.
 Hüter Jeraí beobachtet den Mann bei seiner Tätigkeit. Dann plötzlich wird er rot im Gesicht. Ihm ist wieder eingefallen, an Was ihn der Geruch nach Bienenwachs erinnert hat. Al er vor der Kolonie mit seiner Schwester zusammen gewohnt hatte, benutzten sie eher Spanfackeln oder Öllämpchen zur Beleuchtung. Wachskerzen waren recht teuer. Doch in der Hauptstadt hatte er es oft gerochen, als er an bestimmten Badehäusern vorbei gekommen war. Er räuspert sich verlegen und beißt in ein Stück Brot hinein. “Was macht der Honig? Geht es deinen Bienen gut?“ fragt er interessiert.
 Novize Aldric kommt wieder aus der Novizenhalle, einen Apfel in der Rechten, von welchem er wohl gerade abgebissen hat. Die Linke ruht auf dem Schwertknauf. Kauend spaziert er los. An einem Lagerfeuer sitzt ein ihm unbekannter Templer und daneben steht Jeraí. Aldric beschließt mal nach den Schwertkampfmeistern zu fragen, die Otral ihm empfohlen hat. Er schlendert auf die Beiden zu und hebt die Rechte, sammt Apfel, zum Gruß. "Der Schläfer Erwache!", sagt er freundlich.
 Lagerwache Raccoon dreht sich zu Jeraì um und muss schmunzeln, als er dessen Kleidung sieht. "Was das wohl zu bedeuten hat?" fragt er sich, bevor er auf die Frage des Mannes antwortet: "Sehr gut, das beständige Klima der Kolonie scheint ihnen gut zu tun. Jetzt gerade bin ich dabei ein paar Kerzen für den Tempel zu 'ziehen'." Er ist inzwischen bei der vierten Kerze angekommen und er macht unermüdlich weiter - ist ja auch keine besonders schwierige Arbeit. Der ihm fremde Novize wird mit einem freundlichen "Erwache, Bruder!", begrüßt.
 Hüter Jeraí lächelt. “Der Honig schmeckt sehr gut.“ Dann beißt er in das Stück Rauschfleisch und schmunzelt. “Die Schürze stet dir..“ neckt er dann sein Gegenüber und grinst dabei bis über beide Backen.
 Lagerwache Raccoon flucht leise auf, als ihn ein Wachsspritzer am Arm trifft. Doch dann erwiedert er Jeraís Grinsen. "Du hast aber heute zur Feier des Tages auch etwas ganz besonderes heraus gesucht. Was soll das eigendlich sein?", fragt er fröhlich Lächelnd.
 Hüter Jeraí dreht den Kopf zu dem Novizen hin, der frisch dazu gekommen ist und erwidert den fruchtigen Gruß mit einem Lächeln und einem “Erwache, Bruder!“ Dem Mann scheint es ja wieder richtig gut zu gehen. Zumindest so gut, dass er alleine laufen kann. Dann blickt er zu der Lagerwache hin und hebt eine Augenbraue. “Das soll einen Gärtner darstellen, mein lieber Mitbruder.“ genüsslich beißt er ein Stück Brot ab. “Ich helfe Kajeth mit dem Kräuterbeet. Er hat viel mit der Küche zu tun und ich hab mich erboten, ihm zur Hand zu gehen. Immerhin ist es mein Beet. Hab Unkraut gezogen und ein paar frische Kräuter gesetzt…“ Das klingt so beiläufig aus seinem mund, als wären das die Standartaufgaben eines jeden Hüters.
  Lagerwache Raccoon hat beinahe die zehnte Kerze geschafft und kann stolz auf sich sein, so gut voran zu kommen. "Das Kräuterbeet, ich erinnere mich, Sinai der Gärtner ist vor geraumer Zeit verschollen." erinnert er sich. "Hhm, ich glaube er hatte immer Angst vor meinen Bienen und wollte sie nicht in der Nähe seines Garten haben." Dann hält er kurz inne. "Aber schön, dass du dich der Sache angenommen hast, wäre doch zu schade, wenn wir all die schönen, nützlichen Kräuter verlieren würden!"
 Novize Aldric wendet sich an Jeraí: "Jeraí, ich habe heute mit Otral gesprochen. Ich möchte lernen mit meinem Schwert auch zu kämpfen. Er sagte mir Zaon und Raccoon seien für die Ausbildung am Schwert zuständig. Kennst du die Beiden?" Er lächelt entschuldigend zu dem fremden Templer, weil er sich in das Gespräch eingemischt hat. Er hat grundsätzlich etwas Angst vor Kriegern... aber von Jeraí weiß er ja, dass er nett ist und der Andere macht auch einen sympatischen Eindruck...
 Hüter Jeraí schüttelt den Kopf. “Ich meine das Beet hinter der Novizenhalle. Das ist was anderes. Um das Beet von Bruder Sinai kümmert sich eine der Novizinnen. Ich kann mir nur ihren Namen nicht merken...“ Da hört er die Frage des Novizen und ein Grinsen stielt sich auf seine Lippen. “Es ist schön, dass du das lernen willst. Nun, Von Bruder Zaon weis ich nicht, wo er gerade ist und ob er Zeit hat, aber Bruder Raccoon kannst du hier gleich selbst fragen und ich bilde auch aus. Zwar eigentlich nur Templer im Zweihandkampf, aber da wir immer recht beschäftigt sind, übernehme ich auch die Novizen und den Einhandkampf.“ Jeraí ist sozusagen ein Allround-Lehrer wenn’s sein muss.
 Lagerwache Raccoon zwinkert dem Novizen zu. "Raccoon ist mein Name, Imker und Grundausbilder im Schwertkampf für die Novizen der Bruderschaft!", stellt er sich vor und deutet eine spöttische Verbeugung an. "Und mit welchem Novizen, der umbedingt den Schwertkampf lernen will habe ich das Vergnügen?" Er ist inzwischen bei seiner vor-vorletzten Kerze angekommen und der kleine Kessel ist beinahe leer. "Das gibt bald wieder eine Lieferung an Psy", denkt er zufrieden.
 Novize Aldric blickt verwirrt zwischen Jeraí und dem anderen Templer hin und her. "Oh, du meinst..." Ihm geht ein Licht auf. "Das... Du bist Raccoon?", wendet er sich an den Fremden. "Mein Name ist Aldric." Ihm ist das Missverständnis sichtlich unangenehm. Er wendet sich wieder an Jeraí. "Das wäre natürlich klasse, wenn du mich unterrichten könntest. Mein schwert ist ja auch ziemlich lang... ich glaube es ist ein Zweihänder."
 Hüter Jeraí hebt eine Augenbraue. “Ein Novize mit Zweihänder… nunja. Wenn du das Schwert meinst…“ Er blickt es sich genauer an. Zwar hatte er es schon einmal in der Hand gehabt, aber nicht wirklich drauf geachtet. “Mal was anderes… diese Klinge sieht aus, als gehörte sie nicht dir. Zumindest nicht ursprünglich…“
 Lagerwache Raccoon mustert Aldric aufmerksam, dann meint er: "Schön dich kennen zu lernen. Weist du was? Ich werde in den nächsten Tagen noch mal ein Grundlagentraining für die Novizen anbieten, mach doch einfach mit. Ich lehre zwar nur die Grundlagen des normalen Schwertkampfes, doch auch für den zweihändigen Schertkampf sind die Grundlagen wichtig. Danach kannst du immer noch Bruder Zaon bitten dich genauer zu schulen." Auf Jeraís Wort geht er gar nicht ein, doch die letzte Kerze wird zu den anderen, fertigen Lichtspendern gelegt und der Kopf vom Feuer genommen - Raccoon hat seine Arbeit beendet.
 Novize Aldric nickt bei Jeraís Worten. "Das ist das Schwert meines Vaters!", verkündet er und in seiner Stimme schwingt ein seltsamer Stolz mit. "Der Schläfer offenbarte mir in einer Vision, wo ich es finden würde. Desshalb will ich auch lernen damit um zu gehen. Ich glaube, dass der Schläfer das will." Er nimmt das Schwert vom Gurt und zeigt es den beiden Templern. In die schlanke Klinge sind silberne Linien eingearbeitet und in geschwungenen Buchstaben ist der Name "Rodic" eingraviert. Die Klinge ist ziehmlich verkratzt. Wer sich mit Waffen auskennt, sieht, dass es kein Zweihänder, sondern ein Anderthalbhänder ist. Zu Raccoon gewand sagt er: "Ich würde mich gerne von dir unterrichten lassen. Sagst du mir Bescheid, wenn du deine Unterweisung beginnst?"
 Hüter Jeraí besieht sich die Waffe genau. “Rodic…“ murmelt er und ihm fällt gleich die Verwandtschaft der beiden Namen auf. Doch auch die Tatsache, dass dieses Schwert kein Zweihänder ist, entgeht ihm nicht. “Bruder Raccoon hat recht. Selbst wenn diese Klinge hier ein Zweihänder wäre, musst du mit den Grundlagen des Kampfes beginnen.“
 Lagerwache Raccoon betrachtet die Klinge des jungen Novizen aufmerksam. "Ein gutes Schwert; halte es in Gedenken an deinen Vater und dem heiligen Schläfer in Ehren!", erklärt er ernst, ja, fast feierlich. "Ich werde in zwei Tagen gegen Abend ein Training anbieten, Treffpunkt wird dieses Lagerfeuer sein. Wäre gut, wenn du den anderen Novizen auch davon erzählst, damit auch sie Bescheid wissen.", entscheidet er da, wann er denn das Training überhaupt machen will. "Erwachet, Brüder!", verabschiedet er sich schließlich und nickt dem Hüter noch mal freundlich zu, bevor er langsam wieder in Richtung Templerschule schlendert, in der er schon bald mit Kessel und Kerzen verschwindet.
 Novize Aldric verabschiedet Raccoon mit einem "Erwache!", steckt das Schwert weg und setzt sich an's Feuer. Er beist ein großes Stück von seinem Apfel ab und lächelt zu Jeraí. "Ich have vor einigen Tagen die Novizin Joanne kennengelernt. Sie sagte sie kenne dich ebenfalls.", erzählt er, nachdem er den Bissen runtergeschlucht hat.
 Hüter Jeraí schluckt sein Stück Brot und grinst. “Ja, ich kenne sie. Gleich nachdem sie ins Lager kam, trafen wir uns das erste mal. Eine sehr nette Frau…“ Er lächelt und beißt in das Stück herrlich duftenden Rauchfleisches hinein. “Wie geht es dir eigentlich, Bruder? Hast du dich soweit wieder erholt?“
 Novize Aldric nickt "Ja mir geht es ziemlich gut. Ich habe gestern mit Joanne Kräuter gesammelt, im nördlichen Wald. Danach war ich zwar am Ende, aber immerhin habe ich es durchgehalten. Außerdem habe ich auch schon wieder an den Krautstampfern gearbeitet. Ich bin zwar noch etwas angeschlagen, aber voller Tatendrang!", berichtet er fröhlich. "Wenn du irgendetwas für mich zu tun hast, oder hilfe brauchst, dann sag bescheid, in Ordnung?"
 Hüter Jeraí sieht sichtlich erfreut aus und lächelt noch immer. “Da gibt es tatsächlich etwas, das du tun könntest, aber das ist eher Nebensache. Allerdings könnte ich jemanden brauchen, der mir hilft, alles zu tragen.“ Er steckt sich das letzte Stück Brot in den Mund und klemmt sich eine Haarsträhne hinters Ohr. “Ich lege gerade mit Kajeth den Kräutergarten neu an und pflege ihn, wenn ich Zeit habe. Neulich entdeckte ich im Südlichen Wald eine Pflanze, die da sehr häufig vorkommt und sehr lecker schmeckt. Dieses würde ich gerne ausgraben und in dem Garten versuchen es zu kultivieren.“
 Novize Aldric nickt eifrig. "Ich helfe dir gerne. Du kennst dich mit Kräutern aus? Vielleicht kannst du mir ja auch darüber ein bisschen was beibringen.", überlegt er aufgeregt. "Ich kenne schon Seraphis, Sumpfkraut, Snapperkraut und Bergmoos." Er zögert... "Otral fragte mich heute wieder, was ich für einen Beruf ergreifen möchte. Und wieder konnte ich ihm die Frage nicht beantworten. Ich weiß von so wenig, interessiere mich für so vieles, und kann garnichts."
 Hüter Jeraí winkt ab. “Ich kenne mich hauptsächlich mit küchentauglichem Grünzeug aus. Ich bin nicht umsonst Lagerkoch. Oder ‚war’ es. Immerhin habe ich als Hüter keine Zeit mehr, die Novizen mit meinen Kochkünsten zu motivieren. Das macht jetzt Bruder Kajeth. Trotzdem könnte ich dir beibringen, was ich weis. Ein paar Heilkräuter kenne ich auch. Aber um über diese wirklich etwas zu erfahren, solltest du jemand anderes fragen.“ Nun findet auch das letzte Stück Rauchfleisch den Weg den Rachen hinunter.
 Novize Aldric beißt von seinem Apfel ab. Er ist offenbar gut gelaunt. "Also gehen wir Kräuter sammeln. Wann soll es denn losgehen?" Da fällt ihm noch etwas ein. "Da wäre nochwas. Ich kam darauf, als Otral mich fragte, welchen Beruf ich ausüben wollte. Da dachte ich: Mein Vater war Jäger und der Schläfer hat mir das Schwert meines Vaters geschenkt. Vielleicht will er mir damit auch sagen, dass ich meinem Vater nachfolgen soll? Ich würde mich jedenfalls gerne nochmal als Jäger versuchen." Er lächelt. "Weißt du, wer mir das Jagen beibringen könnte? Otral sagte, Nico sei der Jäger gewesen, aber er habe ihn lange nicht mehr gesehen. Außerdem sagte Otral, ich bräuchte zum Jagen eine Fernkampfwaffe und müsse lernen mit ihr umzugehen. Ich würde gerne lernen mit der Armbrust zu schießen. Kennst du jemanden, der mir das beibringen kann?" Inzwischen grinst der junge Novize breit. Er hat ganz schön viel zu lernen.
 Hüter Jeraí hört sich den ganzen Wortschwall an und winkt dann ab. “Dass du Jäger werden willst, ist eine gute Idee, aber ich würde es an deiner Stelle erst mit einem Bogen versuchen. Zumal es nicht wirklich gut ist, zum Beispiel einen Hasen mit der Armbrust zu erlegen. Sie macht viel zu viel Lärm beim Abschuss und der Bolzen ist relativ breit. Zudem ist die Armbrust eher etwas für kräftige Krieger, nicht für einen jagenden Novizen. Verstehe mich nicht falsch, aber ich würde dir wirklich einen bogen empfehlen.“ Er reckt kurz die Schultern. “Ich weis nicht, wo sich der Bruder gerade aufhält, auch nicht, wer dir sonst helfen könnte. Tut mir Leid.“
 Novize Aldric zuckt mit den Schultern. "Ich stelle es mir einfacher vor mit einer Armbrust zu schießen - und zu treffen - als mit einem Bogen." Er lächelt. "Es eilt ja auch nicht. Wann willst du also Kräuter sammeln gehen?", fragt er interessiert. "Wie heist das Kraut, dass du gefunden hast?"
 Hüter Jeraí zuckt die Schultern. “Bärlauch.“ Dann erhebt er sich und streckt sich. “Heute nicht mehr. Ich muss noch das restliche Unkraut ziehen und gießen. Dann steht noch Training an… Morgen könnten wir losziehen. Wenn du da auch Zeit hast. So gegen Nachmittag?“
 Novize Aldric beißt ein letztes Mal vom Apfel ab und befördert den Krips im hohen Bogen in den Sumpf. "Einverstanden. Ich denke das müsste gehen." Er erhebt sich ebenfalls. "Dann wünsche ich dir noch viel spaß beim Gärtnern. Wir sehen uns morgen.", sagt er lächelnd.
 Hüter Jeraí nickt lächelnd und verabschiedet sich dann von dem neu gewonnenen Bruder. “Möge der Schläfer auf dich acht geben…“ Damit dreht er sich weg und entschwindet über die Stege wieder in Richtung der Novizenhalle um dem Unkraut zu Leibe zu rücken, das noch hartnäckig das Beet bevölkert.
 Novize Aldric streckt sich und schlendert dann, dem zirpen der Krillen lauschend, über die morschen Holzstege ebenfalls zurück zur Novizenhalle. Vor ihm liegen einige arbeitsreiche Tage... und er freut sich schon darauf. Zufrieden verschwindet er in der Novizenhalle.




Wieviel Zeit OT vergangen ist, wärend Aldric ohnmächtig war, wird unter anderem daran deutlich, dass weder mir, noch Raccoon offenbar klar war, dass wir uns eigentlich schon kennen, ja, dass er der dritte Novize gewesen war, der damals mit Otral und mir in den Wald gelaufen und überfallen worden war.



 
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Donnerstag, 6. Januar 2022

Aldrics Geschichte – Kapitel XV

 (No translation available.) 

 
Immer mal wieder, wenn ich Zeit dazu finde, veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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Kapitel XV – Zukunftsplanung

 
In diesem Kapitel trifft Aldric seinen Freund und Meister Otral wieder, und die beiden machen sich Gedanken über Aldrics Zukunft.
 
 
 Gor Na Krados sieht, nach einem schaffensreichen Wachdienst ohne besondere Vorkommnisse, einen anderen Elitetempler die vielen Stufen der Treppe zum Tempel hinauf marschieren. Der grimmige Krieger steuert oben angekommen geradewegs auf den Hünen zu und macht schließlich vor diesem Halt. Ein stummes Nicken tauschen die beiden Männer aus, dann verlässt Krados seine Position, die kurz darauf von dem Kollegen eingenommen wird. Der Hüne hingegen macht sich an den gemütlichen Abstieg der großen Treppe in Richtung Tempelvorplatz. Währenddessen lässt er seine Sehwerkzeuge über den weiten Platz schweifen ohne ein besonderes Ziel zu suchen. Es ist ihm äußerlich anhand seines lockeren Ganges und seiner entspannten Gesichtszüge anzuerkennen, dass er nach seinem abgeleisteten Dienst für heute nichts Bestimmtes mehr zu erledigen hat.
 Hoher Novize Orwick betritt mit einem Korb Fischen unter dem Arm das Sumpflager. Heute wollten nicht allzu viele schuppige Freunde anbeißen ,doch für einen großen Topf Suppe sollte es reichen. Schlendernd bewegt sich der `hohe Novize zur Novizenhalle um in der Küche den Fang abzuliefern. Ein leichter Schauer übergießt sich über das Lager ,was den täglichen Abläufen keineswegs schadet. Schließlich kommt Regen im Sumpf häufiger vor. Mittlerweile kennt sich der Fischer gut im Lager aus und findet seinen Weg schnell. Bald hat er ,etwas dürchnässt, die Halle erreicht und betritt die Küche. Einen kurzen Plausch mit dem Lagerkoch später verlässt Orwick die Novizenhalle wieder und sucht sich einen Platz zum unterstellen. Einer seiner Grünen Novizen wird zum glimmen gebracht und wird zwischen den Lippen verstaut. Rauchend wartet der Fischer nun darauf das der Regen nachlässt. Dabei ist er gut sichtbar da man seinen Stängel immerwieder durch das graue Wetter aufglimmen sieht.
 Gor Na Krados setzt bald schon einen Stiefel auf den ebenen Steinplatz und tritt dabei direkt in eine Pfütze. Er blickt empor zum Himmel und dabei direkt in die kleinen Wassertropfen die periodisch hinabprasseln. Nach kurzer Zeit und mehreren Treffern auf seine Augen wendet er den Blick ab und marschiert beschleunigten Ganges zu seiner Linken auf den Weg in Richtung Krautstand zu. Es vergehen nur wenige Sekunden bis der Hüne beschleunigter Schritte die matschige Passage durchquert und dem Stand des Krautverwahrers immer näher kommt.
 Novizenführer Otral kommt gerade aus dem alten Lager zurück, als er von einem heftigen Regenschauer überrascht wird. Mit einem Nicken passiert er die Torwachen und bemitleidet diese etwas, denn schließlich macht Wache stehen in diesem Regen sicher noch weniger Spaß. Mit schnellen Schritten bewegt er sich auf die Novizenhalle zu, um Schutz und Nahrung zu suchen.
 Hoher Novize Orwick schnippst den aufgebrauchten Stängel beiseite und sieht sich kurz um. Immernoch prasselt das Wasser auf die Holzplanken und Wind weht ihm um die Ohren. Da ihm noch etwas Zeit in seinem Unterschlupf bleibt ,beschließt der hohe Novize sich einen weiteren Grünen zu gönnen. Kramend verschwindet seine Hand in der Robentasche bis sie ohne Erfolg wieder zum Vorschein kommt. "War klar das die Dinger mir jetzt ausgehen müssen." ,grummelt Orwick und verlässt seinen Sicheren Unterstand. Eilig führen ihn seine Schritte in richtung Alchemielabor ,unter welchem sich der Krautstand von Fortuno befindet. Noch etwas durchnässter erreicht der Fischer diesen bald und begrüßt den Krautverkäufer lagertypisch. Schnell ist der Handel vollzogen und die Stängel in der Robe verstaut. Gerade will sich Orwick wieder auf den Weg machen als ihm eine recht große Gestalt entgegen kommt. "Erwachet Meister Krados" ,begrüßt er den Templer und verneigt sich leicht."Ich wollt was mit dir bereden."
 Novize Aldric streckt den Kopf aus der Novizenhalle und blickt missmutig zum Himmel. In der Hand hält er eine Keule gebratenes Fleisch, die er zum Frühstück zu verdrücken gedenkt. Er legt sich sein Handtuch über die Schultern und tritt ins Freie. Da sieht er Otral auf sich zukommen und seine Miene hellt sich augenblicklich auf! "Otral!", ruft er und läuft dem Novizenführer entgegen - die Fleischkeule in seiner Hand hat er vergessen.
 Novizenführer Otral wäre fast auf dem nassen Steg zu Fall gekommen, als er einer besonders tiefen Pfütze ausweichen wollte. Doch letztendlich steht er wohlbehalten vor der Novizenhalle, an dessen Pforte er sogar schon begrüßt wird. Seine Mine erhellt sich, als er sieht um wen es sich handelt: "Aldric! Dem Schläfer sei Dank! Ich dachte du wärst tot..." , wundert und freut sich der Novizenführer zugleich.
 Gor Na Krados ist im Zuge seines Ganges pitschnass. Sein einziges Glück ist, dass seine Rüstung eine moderate Anzahl an Eisenanteilen aufweist, die das Wasser nicht durchdringen kann. So bleibt sein Körper zumindest zu Teilen trocken. Auf dem Weg zum Krautstand, in dessen unmittelbarer Nähe sich der Hüne Sicherheit vor dem niederprasselnden Regen verspricht, kommt ihm unerwartet ein Novize entgegen und richtet das Wort an ihn. "Erwache, Bruder!", begrüßt er ihn und fordert ihn mit einem Handwink auf zu folgen, während er sich unterhalb eines Plateaus begibt, an einen Ort, an den der Regen nicht gelangt. Anschließend untersucht er den Mann mit seinen Augen, erkennt ihn jedoch nicht wieder, was ihn zur Schlussfolgerung führt, dass man sich bisher noch nicht begegnet ist. "Wie ist dein Name und wie kann ich dir helfen..?", erkundigt er sich interessiert.
 Novize Aldric schüttelt grinsend den Kopf, dass das Wasser aus seinen nassen Haaren spritzt. "Wie du siehst lebe ich noch. Aber niemand konnte mir genau sagen, was damals vorgefallen ist. Ich erinnere mich nur, dass wir mit diesem Fremden in den Wald gingen... und dann erwachte ich im Lazaret. Man sagte mir, ich habe mehrere Monate im Koma gelegen." Er streicht sich die nassen Haare aus dem Gesicht. "Kannst du mir berichten, was sich damals im Wald zugetragen hat?" Mit einem Blick zum Himmel fügt er an: "Wollen wir vielleicht reingehen?"
 Hoher Novize Orwick folgt dem Templer zum Unterstand und wischt sich die nassen Haare aus dem Gesicht. "Mein Name ist Orwick.Ich hab mich im Lager etwas umgehört und erfahren das du ein gelernter Barbier bist. Nun...da ich ja schon etwas länger hier bin ,hatte ich mir überlegt noch etwas mehr von meinem alten Leben abzulegen. Darum frag ich dich ob du es einrichten kannst mir die Glatze zu schneiden ,die mich der Bruderschafft wieder etwas näher kommen lässt." Orwick selbst ist etwas mulmig einen hohen Templer um solch eine Kleinigkeit zu bitten,doch hat er auch erfahren das es nur wenige Barbiere gibt und dies seine einzige Möglichkeit ist. Leicht aufgeregt steht der Fischer vor dem imposanten Krieger und wartet auf seine Antwort.
 Novizenführer Otral nimmt das Angebot gerne an und macht einen Schritt in die glücklicherweise überdachte Halle: "Gerne, ich hole mir nur schnell etwas zu essen. Du hast ja bereits etwas.", meint er grinsend und deutet dabei auf die Keule in Aldrics Hand. Kurze Zeit später kehrt Otral mit einer Fischsuppe wieder zurück und setzt sich an einen der Tische. Kurz überlegt er, was eigentlich ein Koma ist, doch da ihn Aldric bereits so viel gefragt hat, stellt er seine eigene Frage erstmal hinten an: "Damals im Wald..." , versucht er sich murmelnd zu erinnern, schließlich ist das Geschehene schon viele Monate her: "Ich glaube du wurdest niedergeschlagen. Der Fremde hat uns alle in eine Falle gelockt und uns dann ausgeraubt." , antwortet er nun wieder laut: "Hast du eigentlich dein Schwert noch?" , fragt Otral, als er einige Löffel der wärmenden Suppe zum Mund führt.
 Gor Na Krados legt kurzzeitig die Stirn in Falten und lässt das Augenpaar nachdenklich gen Himmel deuten - dies jedoch nur, da er gedanklich noch einmal rekapituiliert, ob er von dem Hohen Novizen schon einmal etwas gehört hat. Der Name Orwick sagt ihm jedoch nichts, daher sieht er den Mann wieder an und greift indes bereits instinktiv nach seinem Barbiermesser und dem Fläschchen Moleratfett, die sich beiderlei im selben Beutelchen befinden. "Natürlich, Bruder.. setz dich auf den Stamm dort drüben und versuch möglichst ruhig zu bleiben..", spricht er beinahe routinemäßg und deutet mit dem Zeigefinger der freien Hand auf einen gefällten, beschnittenen Stamm, der sich in der regensicheren Zone befindet. Unbeirrt kramt er inzwischen weiter nach dem kleinen, scharfen Messer und dem unbedingt notwendigen Fett.
 Novize Aldric ist fast überrascht die Keule Fleisch in seiner Hand zu finden. Er setzt sich zu Otral und murmelt: "Ja, das hatte ich mir gedacht... Hatte er irgendeinen bestimmten Grund uns auszurauben?" Auf Otrals Frage hin nickt er und fasst das Schwert, das an seiner Seite hängt. "Ja, habe ich. Warum fragst du?", will er wissen und beißt von der Fleischkeule ab.
 Hoher Novize Orwick setzt ein schiefes Grinsen auf als Krados das scharfe Messer herausholt und setzt sich dann auf den Baumstamm. Kurz kommt dem hohen Novizen der Gedanken durch den Kopf was Krieger normalerweise mit solch scharfen dingen anstellen, doch verwirft er diesen schnell wieder. "Ich bin bereit." ,verkündet Orwick knapp und versucht dann so gerade wie möglich auf dem Stumpf zu sitzen.
 Novizenführer Otral schaut kurz auf und schüttelt den Kopf: "Hm, keine Ahnung. Ich glaube nicht, dass er einen speziellen Grund hatte. Und das ist auch der Grund, warum ich nach deinem Schwert frage. Schließlich wäre es ein großes Unglück hätte es der Kerl es dir abgenommen." , erklärt er seine Beweggründe und isst dann weiter.
 Gor Na Krados betrachtet die körperliche Haltung des zu Bearbeitenden und nickt anschließend zufrieden. Er begibt sich hinter den Novizen und platziert das kleine Barbiermesser neben diesem auf dem Stamm, in Griffbereitschaft. Anschließend träufelt er ein wenig von dem Moleratfett in eine Hand, ehe er das Fläschchen wieder verstaut. Nun beginnt er, das kalte Fett zunächst in seinen Händen, dann auf dem Kopf von Orwick zu verteilen. Es vergehen einige Sekunden, bevor der Hüne das Fett kraftvoll in die Haare des Mannes einmassiert und -knetet. "Die eingefetteten Haare lassen sich leichter greifen und schneiden..", erklärt er indes nur so nebenbei.
 Novize Aldric nickt... Der Gedanke war ihm noch garnicht gekommen. Aber zum Glück hat er sein Schwert ja noch. "Habe vor, demnächst ine Alte Lager zu gehen um nach dem Schmied zu suchen.", eröffnet er Otral. "Ich habe jemanden gefunden, der mich begleitet... ich dachte daran, dass ich, wenn ich schonmal dort bin, auch gleich Kraut mitnehmen könnte, zum Verkaufen. Was hältst du davon?", fragt er, etwas unsicher. Er hat schließlich noch nie Kraut verkauft... und selbst hat er auch noch nie welches probiert. "Hast du vielleicht Lust auch mit zu kommen?"
 Gor Na Krados betrachtet nach einiger Zeit zufrieden sein bisheriges Werk und reinigt inzwischen seine Hände an einem ausgeleierten Fetzen Stoff, der hierfür bereits des öfteren herhalten musste. Anschließend kann es mit dem zweiten Schritt im Prozédere weitergehen, dem eigentlichen Schneiden der Haare. Der Elitetempler hebt das Barbiermesser mit der rechten Hand an, während er mit der linken Hand ein Büschel von Orwicks Haaren greift. Im Anschluss setzt er das Barbiermesser im spitzen Winkel an die Haare an und trennt sie behutsam von der Schädeldecke ab. Diesen Vorgang wiederholt er mit demselben Büschel an Haaren immer und immer wieder, bis schließlich sämtliche Haare dieses Bereichs abgetrennt wurden. Er schneidet dabei immer in die selbe Richtung. Nachdem er mit diesem Areal fertig ist, greift er das nächste Büschel Haare und wiederholt die Vorgänge in einer konzentrierten Routine.
 Novizenführer Otral hat mittlerweile die Suppe ausgelöffelt und kann sich so ganz auf Aldric konzentrieren: "Hm, normalerweise verkaufen erst hohe Novizen das Kraut in anderen Lagern. Und für das alte Lager ist derzeit Bruder Orwick zuständig. Es gibt da einiges über das Kraut und den Verkauf, was man wissen sollte, bevor man loslegt." , gibt er zu bedenken, "Ich denke also, dass wir mit dem Verkauf besser noch etwas warten. Aber wenn du etwas Erfahrung sammeln willst, dann frag doch mal Bruder Orwick oder Jorùs, sie sind unsere derzeitigen Krautverkäufer." , erklärt er dann. "Achja, wer begleitet dich eigentlich?" , fragt er schließlich noch und würde wohl davon abhängig machen, ob er selbst mitkommt.
 Gor Na Krados kommt zügig voran ohne dabei unvorsichtig oder fehlerhaft zu arbeiten. Er mag kein Barbiermeister sein, doch weiß er nach Jahren der Praxis, wie man eine Glatze sauber und ordentlich schneidet. Mittlerweile hat er sämtliches Haupthaar vom Kopf des Patienten entfernt. Nur noch kleine Stoppel ragen zu Teilen aus dem sonst unbewachsenen Schädel hervor. Der Hüne kümmert sich nun auch um diese und trennt sie achtsam vom Kopf Orwicks ab. Auch hier setzt er die scharfe Klinge stets im spitzen Winkel an und schabt immer in dieselbe Richtung. Wie Gebote befolgt er diese Regeln, ehe er endlich fertig ist und zwei Schritte zurückweicht, um das Gesamtwerk betrachten zu können. Gerunzelter Stirn nickt der Hüne dann und drückt auf diese Weise seine Zufriedenheit aus. "Es ist vollbracht.. nutz das Regenwasser aus, um die Fettreste von deiner Kopfhaut zu waschen. In den ersten Tagen wird sich dein haarloser Kopf ungewohnt und kalt anfühlen, doch sei unbesorgt - dies ist natürlich."
 Novize Aldric findet die Idee gut, einen hohen Novizen ins Alte Lager zu begleiten und nickt... "Ich bin mir nicht sicher, ob ich Orwick und Jorùs bereits kenne...", überlegt er. "Kannst du sie mir beschreiben, oder mich ihnen vorstellen? Ich würde gerne mehr über den Krautverkauf lernen." Auf die Frage Otrals antwortet er: "Ich habe neulich die Novizin Joanne kennengelernt. Wir waren gemeinsam Kräuter sammeln und haben uns viel unterhalten... und da hat sie gebeten, mich bei meiner Suche nach meinem Vater unterstützen zu dürfen." Er isst weiter von dem gebratenen Fleisch.
 Hoher Novize Orwick steht von dem Stumpf auf und packt mit der rechten Hand an seinen nun Kahlen Schädel. An diese Gefühl wird sich der Fischer noch gewöhnen müssen. Nun ziert ein Lächeln das Gesicht des hohen Novizen und eine weitere angedeutete Verbeugung folgt in richtung des Templers. "Ich danke dir, Meister Krados. Du verstehst wirklich dein Fach sehr gut." Etwas zögerlich tritt Orwick in den Regen und lässt das Wasser auf seine Kopfhaut prasseln. Ein paar mal schrubt er mit den Händen über die neue Frisur und wendet sich dann wieder an Krados. "Ich werd mich dann wieder auf den Weg machen,Erwachet.", verabschiedet er sich noch und verschwindet bald um die nächste Ecke.
 Novizenführer Otral zieht nachdenklich die Stirn kraus. "Orwick ist unser Fischer und sicher etwas älter als ich. Jorùs hingegen vielleicht etwas jünger... Naja, es ist schwer zu beschreiben, wie sie aussehen.", meint er schulterzuckend. "Die Roben der hohen Novizen sind wohl schon der beste Anhaltspunkt. Aber ich kann sie dir natürlich auch gerne vorstellen..." Otral bickt sich in der Novizenhalle um, kann jedoch keinen der Gesuchten hier sehen. "Ach Joanne, ja sie engagiert sich sehr für unsere Bruderschaft, ich denke, dass ihr das auch zusammen hinbekommt." , schätzt Otral dann die Lage ein, "Wenn ihr jedoch meine Hilfe braucht, könnt ihr natürlich zu mir kommen." , fügt er danach schnell an.
 Novize Aldric beißt den letzten Rest Fleisch ab und legt den Knochen auf den Tisch. "Kannst du mir erzählen, was in den letzten Monaten so passiert ist? Ich habe schon gehört, dass Psycroptic inzwischen ein Guru ist!" Da fällt ihm ein, was er schon mit Joanne diskutiert hat: "Muss ich jetzt eigentlich warten, bis er mich zuerst anspricht, oder darf ich ganz normal mit ihm reden, weil er mich ja schon angesprochen hat, bevor er Guru wurde?"
 Gor Na Krados nickt dem Hohen Novizen wohlwollend zu und verfolgt dessen Fortmarsch noch mit den Augen, ehe er sein Barbiermesser mit Öl bearbeitet und mit seinem Gurt schleift. Anschließend verstaut er sämtliche Werkzeuge wieder in den zugehörigen Beuteln und macht sich ebenfalls auf den Heimweg in Richtung Templerschule, wo er in den kommenden Stunden dem Regen zu entgehen versucht.
 Hoher Novize Orwick verschlägt es wieder zurück zur Novizenhalle. Schließlich ist dies der beste Ort für einen Novizen um vor solch einem Wetter zu fliehen. Bald schon hat er den Eingang der Halle erreicht und wringt das meiste Wasser aus seiner Kleidung. "Wenn das so weiter geht läuft der Sumpf noch über." ,grummelt der Fischer und ist sich dabei nichtmal sicher ob das möglich ist. Nachdem er wieder etwas trockener ist bewegt sich der hohe Novize weiter in die Halle hinein und erblick zwei bekannte Gesichter. "Erwachet Bruder Otral und Bruder Aldric." ,begrüßt Orwick sie lagertypisch und setzt sich zu ihnen. "Was gibts Neues?"
 Novizenführer Otral nickt: "Oh, es ist einiges passiert! Unsere Bruderschaft konnte ein altes Artefakt erbeuten. Es wurd vor vielen Jahren in der alten Mine gefunden und stand die ganze Zeit bei den Magiern. Naja, die Sache ist schwer zu erklären, aber die Wasser- und Schwarzmagier wollten es uns wieder abjagen. Im südlichen Wald entbrannte ein erbitterter Kampf. Nur Meister Ithron und Meister Psycroptic ist es zu verdanken, dass das Artefakt nun in unseren Händen ist." , erklärt er und füllt etwas Wasser in zwei Becher, die auf dem Tisch stehen. Einen schiebt er dann zu Aldric hinüber: "Danach wurde er zum Baal. Und ich denke, dass es besser wäre, wenn er dich zuerst anspricht. Da würde ich an deiner Stelle besser auf Nummer sicher gehen. Naja, nachdem der Schnee endlich taute, lief das Lagerleben wieder recht normal ab. Willst du eigentlich auch noch einen Beruf in userem Lager ergreifen?" , fragt Otral dann nach und nippt danach an seinem Becher.
 Novizenführer Otral ist erstaut, dass sich nun auch Bruder Orwick dazu gesellt und stellt den Becher erstmal wieder ab: "Bruder Orwick! Wir haben gerade über dich gesprochen...", grinst er den hohen Novizen an.
 Hoher Novize Orwick fährt sich wie immer unbewusst über seine Kinnstoppeln und setzt ein Grinsen auf. "So? Was gibts denn über mich zu besprechen?" ,fragt der Fischer dabei gleichermaßen an Aldric und Otral gewand.
 Novize Aldric lauscht gebannt Otrals Bericht. "Was ist das für ein Artefakt? Wird es uns helfen den Schläfer zu erwecken?", fragt er interessiert. Er nimmt den Becher mit Wasser. "Danke.", sagt er und trinkt einen Schluck. "Ein Beruf... ja...", meint er etwas nervös. "Ich will der Gemeinschaft so gut dienen wie ich kann... und alles tun, was mir aufgetragen wird... und wenn du irgendetwas erledigt haben willst, oder Hilfe brauchst, dann sag mir Bescheid, in Ordnung? Ich habe bei der Krautproduktion geholfen und auch bei der Ernte... Kraut verkaufen würde ich gerne noch lernen. Aber ich bin noch immer in nichts so richtig geübt und sicher gibt es noch andere Berufe hier im Lager, die ich mir ansehen sollte... Lesen und schreiben kann ich auch noch nicht und Schwertkampf..." Er stockt... "Weißt du, ich glaube, dass der Schläfer mir ein Schwert geschenkt hat muss etwas bedeuten. Vielleicht soll ich ein Kämpfer werden?" Als Orwick reinkommt grüßt Aldric ihn freudig. "Erwache!"
 Novizenführer Otral schaut zu Orwick auf: "Nimm Platz, Orwick. Das hier ist Bruder Aldric, ein alter Freund. Er möchte etwas über den Krautverkauf lernen und ist bald, wegen einer anderen Sache ins alte Lager aufbrechen." , erklärt er zunächst und schaut wieder zu Aldric hinüber: "Das hier ist Orwick, er verkauft Kraut im alten Lager." , wiederholt er noch einmal, ehe er über Aldrics Worte nachdenkt: "Ich weiß nicht, was dieses Artefakt kann. Die Gurus untersuchen es, vielleicht ist es der Weg aus diesem Gefängnis. Und was den Weg als Templer betrifft, so würde ich deine Entscheidung nicht nut vom Fund des Schwertes abhängig machen. Du selbst darfst das Kämpfen nicht verabscheuen. Ich würde vorschlagen, dass du an einer Übungsstunde von Zaon oder Raccoon teil nimmst. Sie sind beide Templer und unterrichten uns Novizen im Schwertkampf." , erklärt er seine Sicht der Dinge.
 Novize Aldric seufzt. "Ich will ja auch nicht sofort ein Templer werden. Aber den Umgang mit dem Schwert zu erlernen kann nichts schaden, denke ich. Also werde ich auf deinen Rat hören und Zaon oder Raccoon fragen. Am besten erkundige ich mich bei einem der Templer nach ihnen, oder? Und hast du vielleicht noch einen Vorschlag, was ich mir für einen Beruf ansehen könnte?" Mit Blick zu Orwick fragt er: "Du verkaufst also Kraut im Alten Lager. Wann gehst du das nächste mal hin? Würdest du mich mitnehmen und mir ein bisschen was beibringen?"
 Hoher Novize Orwick nickt Otral zu und sieht dann zu Aldric rüber. "Wir hatten uns ja schonmal getroffen, da war er aber noch im Lazarett und war nich gerade gut in Form." ,berichtet der Fischer kurzerhand. "Du kannst gern mitkommen,ich freu mich immer über etwas Gesellschaft.Morgen wollte ich wieder losziehen." ,sagt Orwick nun an den Novizen Gewand. Unbewusst fährt der hohe Novize über die neue Glatze. Allzu schnell würde er sich nicht an das Fehlen der Haare gewöhnen.
 Novize Aldric mustert Orwick eingehend. "Ja du kommst mir bekant vor... Du warst vor dem Lazarett, als Jeraí mich rausgeholt hat, oder? Hast du mir nicht etwas zu essen gegeben? Du siehst aber irgendwie verändert aus... Und ich wusste nicht, dass du Orwick bist."
 Novizenführer Otral bemerkt erst jetzt, dass Orwick eine neue Frisur hat: "Oh, nette Glatze. Hast du die schon lange?" , fragt der Novizenführer, da er Orwick einige Zeit schon nicht mehr gesehen hat. Dann schaut er zu Aldric hinüber: "Ja, am besten fragst du bei den Templern nach. Ich weiß auch nur, dass sie regelmäßig einige Trainingsstunden abhalten. Hm, ein Beruf? Ich weiß leider nicht, wo deine Interessen liegen. Du könntest vielleicht im Alchemielabr aushelfen. Pflanzen sammeln, Tränke brauen. Oder vielleicht auch etwas komplett anderes machen: In der Novizenhalle Essen zubereiten, schustern, vielleicht ja auch Gärtner. Der Garten hinter der Novizenhalle verwuchert immer mehr." , erklärt er und nimmt einen tiefen Schluck aus dem Tonbecher.
 Hoher Novize Orwick sieht zu Aldric rüber. "Hmm was zu essen hat ich dir nich gegeben, aber wir hattn uns etwas unterhalten.Aber du sahst noch ziemlich schwach aus,da kann es ja mal passiern das man sich nich an alles erinnert." Dann wendet sich der Fischer grinsend an Otral und fährt sich abermals über die nichtmehr vorhandene Haarpracht. "Ne,ich war gerade erst bei Gor Na Krados.Is alles noch etwas ungewohnt."
 Novize Aldric fasst sich an den Kopf. "Gor Na Krados, natürlich... Ich habe die ganze Zeit versucht mich zu erinnern, wer mir letztes mal die Glatze geschnitten hat." Er fährt sich mit der Rechten durch die Haare. "Die sind ganz schön gewachsen, wärend ich bewusstlos war. Ich sollte Gor Na Krados auch mal wieder besuchen. Weißt du wo ich ihn finden kann?" Zu Otral sagt er: "Ich weiß leider auch noch nicht so richtig wo meine Interessen liegen." Er lächelt schief. "Kräuter sammeln ist nicht so verkehrt... Aber Alchemie? Das ist glaube ich nichts für mich." Er denkt einen Moment nach. Er hat das Schwert seines Vaters bekommen. Sein Vater war Jäger. Vielleicht sollte er in dessen Fußstapfen treten? Aber er hatte sich ziehmlich dusselig angestellt beim Jagen... naja, einen Versuch war es wert. "Kann mir jemand das Jagen beibringen?", spricht er laut aus.
 Novizenführer Otral lächelt Orwick an: "Ah, das gibt sich mit der Zeit, ging mir auch nicht anders." , meint er. Danach schaut er wieder zu Aldric hinüber: "Hm, die Jagd? Es gab hier mal einen Jäger. Nico war sein Name, seitdem er allerdings bei den Templern ist, habe ich nichts von ihm gesehen." , erklärt er mit gewisster Besorgnis: "Zur Zeit sieht es also etwas schlecht mit unseren Fleischlieferungen aus. Aber zum Jagen wirst du auf jeden Fall einen Bogen brauchen." , gibt er Aldric zu bedenken.
 Hoher Novize Orwick wendet sich wieder an Aldric und steht dabei auf."Nunja ,ich denke du wirst ihn in der Templerschule antreffen." ,erklärt er knapp. "Ich muss jetzt noch schnell was erledigen,am besten wir treffen uns dann Morgen hier an der Halle." Wieder an beide Novizen gewandt verabschiedet sich der Fischer lagertypisch und macht sich auf den Weg zurück ins Lager. Bald ist er hinter einer der vielen Biegungen des Sumpflagers verschwunden.
 Novize Aldric runzelt die Stirn... Bogen schießen müsste er also auch noch lernen? "Gibt es nicht auch Viecher, die man mit Nahkampfwaffen erlegt? Die Templer jagen Minecrawler doch auch mit Schwertern, oder?" Dann fällt ihm ein: "Was ist mit Armbrüsten?" Eine Armbrust zu bedienen stellt er sich viel einfacher vor, als einen Bogen.
 Novizenführer Otral verabschiedet sich ebenfalls schnell von Orwick und schaut dann zu Aldric hinüber: "Naja, Minecrawler sind aber auch nicht die Tiere, die ein Novize jagen sollten. Zumal sie kein richtiges Fleisch haben. Eine Armbrust würde gehen, jedoch braucht diese länger zum Spannen, da das Spannen eine enorme Kraftanstrengung darstellt. Aber ja, theoretisch könnte man auch damit jagen. Obwohl wohl nur die Templer in unserem Lager wirklich mit Armbrüsten umgehen können." , erzählt Otral, was er weiß.
 Novize Aldric lacht. "Ich will ja auch keine Minecrawler jagen... ich dachte mir nur, dass es vielleicht auch noch andere Viecher gibt, die man mit dem Schwert jagen kann." Er seufzt. "Aber dann werde ich also die Templer auch direkt nach der Ausbildung an der Armbrust fragen." Lächelnd streichelt er über den Knauf seines Schwertes. "Weißt du, ich habe das Gefühl, dass es endlich vorwärts geht. Ich fühle mich großartig. Zwar noch etwas geschwächt durch meine lange Bewusstlosigkeit, aber um so mehr von Tatendrang erfüllt. Wenn du also irgendwas zu tun hast, dann sag mir bescheid, ja?"
 Novizenführer Otral nickt: "Das klingt doch sehr gut. Wenn ich etwas zu tun habe, werde ich dich natürlich sofort fragen. Zumal ich ja jetzt weiß, dass du wieder richtig fit bist." , meint er lächelnd, "Achja, kannst du eigentlich lesen und schreiben? Ich habe nun von einigen Novizen gehört, die es noch erlernen wollen..Vielleicht hast du ja auch Lust?" , fragt Otral vorsichtig nach, schließlich will er den eben Genesenen auch nicht überfordern.
 Novize Aldric blickt interessiert auf. "Ich sagte ja eben, dass ich noch nicht lesen und schreiben kann! Ich wäre sehr interessiert es zu lernen!", sagt er begeistert. "Du willst uns unterrichten? Wann denn?"
 Novizenführer Otral deutet ein Schulterzucken an: "Ich weiß es noch nicht genau. In den nächsten Tagen irgendwann, es gibt auch andere Novizen, die ihre Interesse bekundet haben. Und ich würde gerne soviele wie möglich unterrichten. Besonders weil man sich dann auch untereinander besser helfen kann." , erklärt er.
 Novize Aldric nickt. "Das klingt gut! Sag mir unbedingt bescheid, wenn du eine Zeit weist!" Er erhebt sich und bringt seinen Knochen weg. "Ich will noch einige Vorbereitungen treffen, bevor ich ins alte Lager aufbreche. Und Joanne muss ich auch noch bescheid sagen." Er lächelt seinem Freund und Meister glücklich zu. "Gestattest du, dass ich mich zurückziehe?"
 Novizenführer Otral erhebt sich ebenfalls und belädt sich mit allerhand Geschirr: "Natürlich darfst du dich zurückziehen. Ich werde dir noch Bescheid geben." , meint Otral lächelnd und geht vorsichtig in Richtung Essensausgabe.
 Novize Aldric nickt Otral zu. "Der Schläfer erwache.", und zieht sich dann zurück. Bald geht es los, denkt er sich freudig.
 Novizenführer Otral stellt das Geschirr schließlich ab und wendet sich wieder Aldric zu: "Erwache!" , danach verlässt auch er die Novizenhalle und beschließt in seiner Hütte nach dem Rechten zu sehen.



Tatsächlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt keinerlei Ambitionen mit Aldric, etwas anderes zu werden, als einfach nur ein Novize. Schon mit Rodic war ich trotz seinem hohen Ansehen nie in eine der höheren Gilden aufgestiegen. Da den größten Reiz für mich ausmachte, das alltägliche Leben in der Kolonie zu spielen, hatte ich ersteinmal kein Bedürfnis, ein großer Krieger oder mächtiger Magier zu werden.



 
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Freitag, 6. August 2021

Aldrics Geschichte – Kapitel XIV

(No translation available.) 
 
Immer mal wieder, wenn ich Zeit dazu finde, veröffentliche ich einen Teil meines gespeicherten MinenKolonie-Rollenspiels hier auf dem Blog. Wer nicht weiß, worum es geht, dem hilft vielleicht dieser Beitrag: MinenKolonie. Alle bereits erschienen Kapitel liste ich auf der Seite „Aldrics Geschichte“ auf. Ich wünsche viel Spaß bei Aldrics Abenteuern.
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Kapitel XIV – Ab in den Wald

 
Heute gibt es ein etwas längeres RP, in dem Aldric und Joanne sich besser kennen lernen. Und am Ende taucht noch interessanter Besuch auf!
 
 
 Novize Aldric kommt aus der Novizenhalle und geht los, richtung Krautstampfer. Er fühlt sich inzwischen wieder kräftig genug, um bei der Krautproduktion zu helfen. Die Linke auf dem Knauf seines Schwertes, die Rechte ausgelassen baumelnd, schlendert er über die hölzernen Stege, bis er die Krautstampfer erreicht. Er löst den Novizen ab, der am erschöpftesten aussieht, nimmt dessen Platz ein und beginnt das Sumpfkraut in dem Holzbottich zu stampfen.
 Novize Aldric holt den Krautstampf aus dem Bottich und breitet ihn auf der Decke vor dem Bottich aus. Dann nimmt er einige der bereitliegenden Krautblätter und beginnt den etwas klebrigen Brei in diese einzurollen. Während er Krautstängel rollt denkt er darüber nach, ob er nicht auch mal einen probieren sollte... doch verwirft er den Gedanken gleich wieder. Seine Mutter hatte ihn vor Rauschkraut gewarnt! Aber sie hatte ihm auch gesagt, Innos sei der einzig wahre Gott der Gerechtigkeit... und sie hatte sich geirrt. Also hatte Otral vielleicht auch Recht, wenn er sagte das Sumpfkraut sei ungefährlich? Nachdenklich summt er eine Melodie, während ihm die Nachmittagssonne auf den Rücken scheint und er den würzigen Duft des gestampften Krauts atmet.
 Novizin Joanne verlässt das Novizenhaus, frisch gebadet, die Haare noch nass, gewandet in ihre Novizenrobe, den Beutel über der Schulter. Sie ist gut gelaunt, hat sie doch mittlerweile fast alle Pflanzen gesammelt, die sie für Meister Psycroptic braucht. Heute könnte es direkt weitergehen, doch bräuchte mal wieder Jemamden, der sie begleitet, da sie sich gegen Angriffe nicht wehren kann. Auf ihrem Weg fällt ihr Blick auf die Krautstampfer, unter denen sie Aldric erkennt, den sie am Tag zuvor kennengelernt hatte. Sie grinst, geht zu ihm hin, und tippt ihm auf die Schulter. "Erwache, Aldric!" grüßt sie ihn fröhlich.
 Novize Aldric war ganz in Gedanken versunken, als ihm jemand auf die Schulter tippt. Überrascht dreht er sich um und sieht Joanne. "Erwache!", sagt er freundlich und lächelt. "Bist du auch hier um Kraut zu stampfen?" Während er redet wischt er sich die vom Krautsaft klebrigen Hände an seinem Novizenrock ab.
 Novizin Joanne schüttelt den Kopf, so dass ihre langen blonden Haare nur so fliegen. "Nein, Meister Psycroptic meinte, ich sollte besser nicht Kraut stampfen und hat mich aufs Feld geschickt. Seitdem hab ich das auch nicht mehr gemacht. Es tat so in den Armen weh" mit einem Zwinkern nimmt sie ihr Haar im Nacken zusammen und bindet es sich straff zusammen, bindet es dann zu einem festen Knoten. "Musst du noch lange hier stampfen?"
 Novize Aldric sieht auf die Krautstengel, die er gedreht hat und auf das kleine Häufchen gestampftes Kraut. "Nein, ich bin jetzt seit etwa 5 stunden hier. Ich denke ich kann Schluss machen, wenn ich den kleinen Rest hier noch verarbeitet habe. Warum?" Er nimmt wieder etwas Kraut und dreht einen weiteren Stengel.
 Novizin Joanne schaut Aldic über die Schulter, hatte noch nie gesehen, wie das Drehen des Krauts geht. Sie legt ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich braucht immer noch ein paar Pflanzen und fänd es nett, wenn du mich begleiten würdest. Das heisst, wenn du schon so lange laufen kannst. Dann könntest du mir auch erzählen, wie es zu Deiner Bewusstlosigkeit kam, von der du gesprochen hast." Sie legt den Kopf ein wenig schief und sieht Aldric an.
 Novize Aldric wird ganz nervös, als die Novizin ihm die Hand auf die Schulter legt und man sieht ihm seine Unsicherheit und sein Unbehagen deutlich an. "Ich begleite dich gerne. Ich habe jetzt den ganzen Tag gesessen, da kann ein kleiner Spaziergang nicht schaden.", sagt er etwas verkrampft. Er rollt einen letzten Krautstengel und legt ihn zu den anderen. Dann steht er auf, dreht sich um und tritt zu seite, vom Krautstampfer weg. Er nimmt sein Handtuch vom Gurt und wischt seine Hände daran ab. " Von mir aus können wir los."
 Novizin Joanne nickt Aldric zu und dreht sich dann Richtung Lagerausgang. "Hast du eine Waffe dabei, Aldic? Wenn wir in den Wald gehen und werden von irgendwelchen Tieren angegriffen... ich hab nur die Sichel." Sie greift in ihren Beutel um zu überprüfen, ob sie ihren Zettel dabei hat, auf dem sie die Pflanzen skizziert und beschrieben hatte. "Ich hab auch alles, denke ich."
 Novize Aldric greift mit der Linken nervös an den Knauf des Schwertes seines Vaters. "Ich habe eine Waffe... " Er hat nie gelernt damit umzugehen. Aber der Schläfer hat ihm diese Waffe geschenkt! Er ist also quasi als Kämpfer auserkohren! Er nickt, wie um sich selbst Mut zu machen. "Ja ich habe eine Waffe."
 Novizin Joanne sieht nicht die Geste und merkt auch nicht, dass Aldric nervös ist. "Gut, dann lass uns mal gehen. Wie wäre es Nördlichen Wald? Da habe ich noch nicht gesucht, und allzu weit ist das ja nicht." Sie macht sich zusammen mit Aldric auf dem Weg, und verlässt das Lager über den Steg.



Am Wald.
 Aus südlicher Richtung kommen zwei Novizen den Weg hinauf. Joanne und Aldric erreichen den Waldrand, wo Aldric stehen bleibt und etwas nervös in die Dunkelheit unter den Bäumen späht. "Was suchen wir denn genau für Kräuter?", fragt er die Novizin. Seine Linke ist um den Schwertgriff gekrampft, während er sich mit der anderen Hand durch die Haare fährt.
  Novizin Joanne sieht zu Aldric. "Grabmoos und Bergmoos brauche ich noch. Und Snapperkraut auch. Die drei sollen hier im Wald wachsen." Sie holt den Zettel aus dem Beutel und schaut darauf. "Grabmoos wächst an Bäumen, Bergmoos an Felsen. Beides eher in feuchten Umgebungen. Gibt es hier nicht irgendwo einen Fluss, oder besser ein Flussbett mit Felsen?" Sie war noch nie in diesem Wald, hatte aber gehört, dass Jemand von einem Fluss erzählt hatte und tatsächlich waren sie ja auch gerade über einen Fluss gegangen, aber hier würde sicher kein Bergmoos wachsen.
 Novize Aldric zuckt entschuldigend mit den schultern. "Ich war erst einmal in diesem Wald. Und das war als ich mich auf dem Weg vom Neuen ins Alte Lager verlaufen hab." Er deutet auf dem Weg zurück, über den sie kamen. "Das ist der einzige Fluss hier, den ich kenne. Aber der hat kein felsiges Flussbett... Aber wir können ja mal am Waldrand beim Fluss entlang gehen. Vielleicht finden wir da etwas...", schlägt er vor. Dann muss er wenigstens noch nicht in den unheimlichen Wald.
 Novizin Joanne nickt wieder. "Ja, gut, machen wir das so. Sag mal, du hast erzählt, dass du lange Zeit bewusstlos warst. Weisst du denn noch, wie das passiert ist?" fragt sie Aldric. Sie hatte gestern schon nachfragen wollen, hatte es aber aus Rücksicht auf Attilla nicht getan. "Und du musst sagen, wenn du eine Pause brauchst, ja?" Wirft sie fast übergangslos ein, während sie nebeneinander hergehen.
 Novize Aldric schüttelt nachdenklich den Kopf. "Ich weiß nicht mehr genau, was passiert ist. Ich war in der Novizenhalle und habe gegessen... mit.. ich glaube es waren Otral und noch jemand. Da kam ein aufgeregter Mann rein und berichtete von einigen verwundeten Novizen im nahen Wald. Wir liefen natürlich sofort los um unseren Brüdern zu helfen." Er streicht sich nachdenklich durch das Haar. "Im Wald haben wir uns aufgeteilt um die Verletzten zu finden und dann... bin ich im Lazaret aufgewacht." Er blickt zu Joanne. "Ich nehme an, dieser Kerl hat uns reingelegt und einen nach dem Anderen..." Er stockt und fasst sich erschrocken an den Kopf."Dabei fällt mir ein: Geht es Otral gut?"
 Novizin Joanne schaut Aldric erschrocken an und hört ihm gebannt zu. Sie nickt. "Otral... ja, er hat mich eingekleidet, mir den Novizenrock gegeben. Er ist ein stiller Geselle scheint mir, sagt nur das Nötigste." Die Beiden haben nun eine Trauerweide erreicht, die dicht am Fluss steht. Hier hat der Fluss tatsächlich ein Flussbett und ist begrenzt durch ein paar Felsen. "Schau mal, hier könnten wir Glück haben." Sie schaut aufmerksam auf den Boden und stellt fest, dass dort kaum Pflanzen wachsen, aber das Bergmoos findet sie tatsächlich, in dicken Flecken zieht es sich im Schatten im feuchten Flussbett entlang. Joanne bückt sich und kratzt mir der Sichel einmal über den Boden, um ein Stück des Mooses abzutrennen. Strahlend steht sie wieder auf und zeigt Aldric ihre Beute.
 Novize Aldric ist sichtlich erleichtert, dass es Otral offenbar gut geht."Otral hat mich ins Sumpflager gebracht und mir als erster von den Lehren des Schläfers erzählt.", erinnert er sich und grinst. "Damals habe ich ihn als Spinner bezeichnet, weil er behauptete der Schläfer habe zu ihm gesprochen! Doch inzwischen weiß ich, dass es wahr ist!" Er folgt ihr zum Flussbett und lächelt freudig, als sie das Bergmoos findet. Er kniet sich hin und untersucht es genau, um sich einzuprägen, wie es aussieht. Er kennt sich noch nicht so gut mit Kräutern und anderen Pflanzen aus. Schließlich rupft er auch en wenig davon ab, steckt es sich in seinen Beutel und erhebt sich wieder. "Wunderbar. Was nun?", fragt er und fährt sich mit der Hand durch die Haare. Er geht ein Stück vom Flussbett weg und setzt sich unter die Trauerweide. "Vielleicht können wir eine kurze verschnaufpause machen. Ich muss nur kurz die Beine Ausstrecken."
 Novizin Joanne nickt und steckt das Bergmoos in ihren Beutel um dann Aldric zu folgen und sich im Schneidersitz vor ihn zu setzen. "Otral ist wirklich ein netter Kerl. Ich hoffe, dass er mir hilft, ebenfalls den Schläfer zu hören." Wie immer, wenn sie daran denkt, fangen ihre Augen an zu leuchten. "Es muss ein erhabenes Gefühl sein, zu dem Kreis der Auserwählten zu gehören, die das schon erlebt haben." Sie legt den Kopf schief und sieht Aldric an "Warst du vor dem Sumpflager in einem Anderen?" fragt sie ein wenig neugierig.
 Novize Aldric s Brust schwillt etwas an, vor Stolz, als Joanne von dem 'Kreis der Auserwählten' spricht. Auf ihre Frage wiegt er den Kopf hin und her. "Als erstes kam ich in das Alte Lager. Da war's eigentlich ganz nett, aber ein Mann in roter Rüstung sagte mir, die Erzbarone wollten mich ausbeuten und ich solle auf keinen Fall für sie arbeiten. Also folgte ich einer Wassermagierin ins Neue Lager. Aber die Leute da waren mir unheimlich. Die wirkten alle so brutal und unfreundlich. Naja.. und dann hat Otral mich ins Sumpflager verbracht. Und das hier ist, glaube ich, das erste Mal seither, dass ich mich so weit vom Sumpflager entfernt habe." Er lächelt. "Und du? Wie bist du in den Sumpf gekommen?"
 Novizin Joanne sieht kurz in Aldrics Augen ein Aufblitzen, kann aber nicht deuten, was es zu bedeuten hat."Dann hast du ja schon Alles gesehen, Aldric. Ich bin direkt zum Sumpflager gelangt, als ich in die Kolonie geworfen wurde, war nur einmal kurz im Orklager, weil ich mit Jemandem mitgegangen bin, von dem ich dachte, er wäre einer der Gurus. Das war gleich am zweiten Tag hier und ich kannte doch nicht die unterschiedlichen Gewänder." Wieder wird sie rot, als die daran denkt. Sie versucht, ein wenig abzulenken. "Wenn du wieder zurückmöchtest, sag es nur. Ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst."
 Novize Aldric sieht Joanne mit großen Augen an. "Du warst bei den Orks? Und die haben dir nichts getan?", fragt er ungläubig. "Ich habe erst einmal einen Ork gesehen... und der wurde in Ketten durch die Stadt geführt uns sah trotzdem noch zum fürchten aus." Er lächelt schüchtern. "Du musst ja ganz schön mutig sein.", stellt er fest. Dann erhebt er sich und schüttelt den Kopf. "Von mir aus können wir weiter suchen, ich habe mich genug ausgeruht.", sagt er und geht zum Beweis ein paar Schritte. "Wie kamst du denn darauf, dass du ins Sumpflager gehen wolltest?"
 Novizin Joanne steht ebenfalls auf lacht leise. "Ich war nicht freiwillig bei den Orklern. Dieser Typ hatte mich mitgenommen, weil er mir etwas Schönes zeigen wollte, und als wir dann da waren, meinte er, ich müsse nun für ihn jagen gehen und ihm auch sonst zu Diensten sein. Er wurde dann durch eine Frau gestoppt und ich konnte abhauen. Ein paar Tage habe ich mich zwischen den Hütten versteckt, doch dann bin ich abgehauen und bin zurück ins Sumpflager gegangen. Ich bin halt einfach dort gelandet und hab gleich jemanden namens Orwick getroffen, der mir viel gezeigt hat, und dann auf einen gewissen Jeraí." Ihre Wangen werden ein wenig rot bei dem Gedanken an den jungen Mann. Für einen Moment geht sie schweigend neben Aldric her.
 Novize Aldric nickt und lächelt. "Jeraí kenne ich auch. Er war es, der mich gefunden hat, als ich aus dem Koma erwachte und durch das Lazaret stolperte. Er ist sehr nett." Dann wird er nachdenklich... "Was hast du eigentlich getan, dass man dich hier rein geworfen hat? Du machst nicht den Eindruck als seist du eine Verbrecherin."
 Novizin Joanne nickt versonnen und seufzt sogar ein wenig. "Oh ja, Jeraí ist...nett."Sie schüttelt leicht den Kopf, um den Gedanken loszuwerden. "Ich...ich habe einen Menschen getötet. Doch, ich bin tatsächliche eine Mörderin." Sie beisst sich auf die Zunge. "Das Schwein hat meine Schwester verschleppt und ihre Unbeholfenheit ausgenützt. Ich hatte spontan die Gelegenheit, sie da raus zu holen, aber es ging nicht, ohne ihn dabei zu töten. Es war keine Absicht, aber die Richter sahen das Anders." "Mit der Hand wischt sie ihre Geschichte weg. "Und du? Warum bist du hier?" fragt sie leise.
 Novize Aldric ist erstaunt und ein klein wenig eingeschüchtert durch Joannes Geschichte. Er blickt zu Boden. "Als mein Vater in die Kolonie geworfen wurde musste ich irgendwie meine Mutter und meine kleine Schwerster ernähren. Aber ich war ein verdammt ungeschickter Jäger, also habe ich mich darauf verlegt andere Jagen zu lassen und das Essen zu klauen." Er lächelt schief. "Aber so richtig geschickt habe ich mich dabei wohl auch nicht angestellt.", meint er. Dann blickt er auf. "Du bist ja noch nicht so lange hier, desshalb habe ich dich bisher noch nicht gefragt... aber ich suche meinen Vater." Er nimmt das Schwert vom Gurt und hält es Joanne hin. Es ist eine schlanke, elegante Klinge mit feinen Silberintarsien - allerdings ist sie ziehmlich zerkratzt und schartig. In großen, geschwungenen Lettern ist der Name Rodic in die Klinge graviert. "Das ist sein Schwert. Er heißt Rodic. Hast du vielleicht schonmal von ihm gehört?", fragt Aldric hoffnungsvoll.
  Novizin Joanne schluckt. "Wie alt bist du denn, Aldric? Du scheinst noch so jung. Es ist sicher nicht einfach, für eine Familie sorgen zu müssen." Er tat Joanne unendlich leid. Sie hebt die Hand und fährt mit den Fingerspitzen über die Schrift. "Rodic....Nein, den Namen habe ich noch nie gehört, tut mir leid. Aber ich halte die Augen und Ohren offen, versprochen." Sie schaut vom Schwert wieder hoch zu Aldric. "Das Schwert ist wunderschön, aber es sollte mal wieder gerichtet werden. Hat wohl ziemlich gelitten. Dein Vater scheint ein Kämpfer zu sein." Sie lächelt, hatte sie es doch immer sehr gut zuhause gehabt, einen Vater, der ihr viel über Schwerter und Kämpfen beigebracht hatte, und sie mit in den Wald genommen hatte, um sie zu lehren. Lediglich ihre Schwester war auf Abwege geraten. Der Mord an dem Peiniger ihrer Schwester war ihr angesichts der Blauen Flecken und offenen Wunden ihrer Schwester nicht einmal schwer gefallen.
 Novize Aldric fühlt einen kleinen Stich, als die junge Frau ihn behandelt wie ein Kind. "18 Sommer.", antwortet er knapp. Einen Moment schweigt er, wärend sie weitergehen. Missmutig kickt er einen Stein in den Fluss. Dann seufzt er und antwortet: "Bevor er in die Kolonie kam war er kein Kämpfer. Er hatte auch kein Schwert. Er hatte nur einen Bogen und ein Jagdmesser... zum Jagen. Er war Jäger. Leider hat er an der falschen Stelle gejagt und da haben sie ihn uns weg genommen." Aldric hat einen Kloß im Hals, will sich aber nichts anmerken lassen, damit Joanne ihn nicht wieder wie ein Kind behandelt. "Deine Schwester...", wechselt er das Thema. "Geht es ihr gut?"
 Novizin Joanne schluckt trocken. Wenn er nicht erfahren im Umgang mit dem Schwert gewesen war, hatte er es entweder hier gelernt, oder die Scharten zeugten von dem verzweifelten Versuch, sich zu retten. "Wir werden ihn finden, Aldric." versucht sie, den jungen Mann zu beruhigen, allein, irgendwie glaubt sie nicht richtig daran, dass er noch lebt. Bevor sie seine Frage beantwortet, holt sie tief Luft. "Ich...man hat mich sofort festgenommen, ich weiss nicht wie das so schnell ging. Meine Schwester hat gelebt, ja, und ich denke, sie wird es überlebt haben, zumindest körperlich. Wie es ihr geistig geht, weiss ich nicht. Sie war schon immer sehr labil und ich denke, es geht ihr jetzt nicht gut." Sie hält den Atem an und unterdrückt ein Aufschluchzen.
 Novize Aldric hat nun ein schlechtes gewissen, da die Frage nach ihrer Schwester Joanne sehr nahe zu gehen scheint. Er denkt kurz darüber nach, sie zu drücken oder am Arm zu berühren, hält das dann aber doch nicht für angebracht. Hätte sein Rock Hosentaschen, dann hätte er jetzt die Hände darin vergraben... Da sein Rock keine Hosentaschen hat klammert er sich mit der Linken wieder an sein Schwert und fährt sich mit der rechten durch die Haare. Er weiß nicht was er sagen soll, und so gehen die beiden ein Stück schweigend nebeneinander her. "He...", sagt er schließlich und räuspert sich. "Danke, dass du mir bei der Suche nach meinem Vater helfen willst." Er lächelt unsicher.
 Novizin Joanne lächelt schwach. Sie war ja ziemlich sicher, dass ihre Mutter und ihr Vater sich jetzt noch verstärkt um ihre Schwester kümmern würden , und ändern könnte sie von hier aus eh Nichts. "Das mache ich doch gerne, Aldric. Es wäre schön, wenn wir ihn finden würden." Sie streckt zögernd die Hand aus und berührt Aldric nur ganz kurz am Oberarm, bevor sie die Hand wieder sinken lässt. "Was meinst du, sollen wir uns ein paar Meter tiefer in den Wald hineinwagen?" Sie würde auch allein hingehen, wenn Aldric hier auf sie warten würde und ein wenig auf sie achten würde.
 Novize Aldric hat zwar Angst vor dem Dunklen Wald, aber das darf er Joanne natürlich nicht zeigen. Außerdem fühlt er sich mit ihr an der Seite schon deutlich sicherer. Wenn sie schon einen Mann getötet hat, dann sollte doch irgendwelches Kleingetier kein Problem für sie beide zusammen darstellen... hofft er. Er nickt, und versucht es entschieden und selbstsicher aussehen zu lassen. "Ja, lass uns ein Stückchen tiefer rein gehen. Vielleicht finden wir die Kräuter dann." Mutig geht er voran.
 Novizin Joanne verlässt sich darauf, dass Aldric Gebrauch von seiner Waffe machen würde, sollte es nötig werden und folgt ihm. Weit müssen sie gar nicht gehen, um tatsächlich auf eine Pflanze zu stoßen. Es ist eine hellgrüne Pflanze eigenartige Blätter mit einer eigenwilligen Färbung und somit für Joanne als Snapperkraut zu identifizieren. Sie schneidet die Pflanze mit der Sichel ab."Schau, ein Snapperkraut. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Sollen wir lieber wieder umkehren, Aldric? Irgendwie ist mir unwohl hier im Wald. Meine Hände sind ganz kalt." Es war Angst.
 Novize Aldric nickt. "In Ordnung...", sagt er, während er sich nervös umsieht. Er dreht sich um und macht sich daran, wieder zum Waldrand zu gehen. "Und das Grabmoos?", fragt er, als plötzlich im Gebüsch, wenige Meter links von ihm, etwas raschelt. Erschrocken fährt er herum. Aus dem Geüsch tritt ein Scavenger. Ein merkwürdiges Gurren von sich gebend, stapft er über den Waldboden und sucht dabei offenbar mit seinem Schnabel nach etwas essbarem. Erleichtert atmet Aldric aus. Der Vogel will ihnen wohl nichts böses... hoffentlich. Aldric winkt Joanne, schnell weiter zu gehen.
 Novizin Joanne s Herz bleibt fast stehen, als der Scavenger auftaucht. Erschrocken sieht sie Aldric. Warum zog er denn sein Schwert nur nicht? Sie eilt Aldric hinterher, unsicher, ob der Scavenger nicht vielleicht die Verfolgung aufnehmen würde. "Lass und abhauen. Das Grabmoss kann ich auch noch morgen suchen.""Sie ist erst beruhigt, als sie den Waldrand erreicht haben und dann schnellen Schrittes weitergehen können. "Warum hast du Dein Schwert nicht gezogen?" fragt sie Aldric atemlos.
 Novize Aldric ist verwirrt... Schwert? Oh... sein Schwert... das hatte er ganz vergessen. Verdammt. Ein toller Kämpfer für den Schläfer ist er. "Das... das brauchte ich doch garnicht...", sagt er unsicher. "Der Scavenger hat uns doch garnicht angegriffen." Er tastet nach dem Schwertgriff und fühlt sich etwas doof. Er ist jedenfalls erleichtert, dass er das Schwert nicht brauchte. "Lass uns zurück zum Lager gehen.", stimmt er Joanne zu. Er fühlt sich ziemlich ausgelaugt. Etwas orientierungslos sieht er sich um, dann erinnert er sich, woher sie kamen und gemeinsam gehen die beiden zurück, richtung Sumpflager.

Als wir ins Lager zurückkehren erwartet mich eine freudige Überraschung: Schattenmeister Ace, ein alter Freund Rodics, ist zufällig gerade im Sumpf unterwegs. Das ist eigentlich die Chance, auf die ich gewartet habe. Aus unserem RP schließe ich, dass ich ihm direkt eine private Nachricht geschickt habe, er aber gerade nicht in seinem Kuschel-RP mit Azira unterbrochen werden wollte.
 
 Novizin Joanne erreicht zusammen mit Aldric das Sumpflager. Wieder hatte sie zwei der Pflanzen gefunden, die sie für Meister Psycroptic brauchte. Der Schreck dann zum Schluss mit dem Scavenger saß ihr noch ziemlich in den Gliedern. Auf dem Steg bleibt sie kurz stehen, und dreht sich zu Aldric um. "Phu, wir sind wieder daheim und im sicheren Hafen, dem Schläfer sei Dank." Die Farbe kehrt so langsam zurück in ihr Gesicht.
 Novize Aldric blickt schuldbewusst auf den hölzernen Steg unter seinen Füßen. "Tut mir Leid, das mit dem Schwert. Ich war einfach... zu überrascht." Er spielt an dem Knauf seines Schwertes herum. "Mir hat nie jemand begebracht zu kämpfen. Aber, wenn das Viech uns angegriffen hätte, dann hätte ich bestimmt noch rechtzeitig gehandelt." ... hoffe ich, fügt er in Gedanken hinzu.
 Novizin Joanne lacht leise. "Glaub mir, wenn du nicht reagiert hättest, hätte ich mir das Schwert geschnappt." Sie schlägt Aldric freundschaflich auf die Schulter. "Sollen wir nachsehen, ob es in der Novizenhalle etwas zu Essen für uns gibt? Vielleicht Scavengerbraten?" Immer noch lachend zwinkert sie ihm zu und schreitet langsam voran. "Du bist doch auch sicher froh, wenn du dich mal wieder ausruhen kannst."
 Schattenmeister Ace zieht seine Augenbrauen hoch, nachdem sie den Bogen abgegeben hatte und ihm erklärt hatte was sie vor hat. "Was willst du denn in der Miene?" Ehe er mit zuckenden Mundwinkeln noch hinzufügt "Doch nicht etwa den armen Buddlern dort den Kopf verdrehen." Dabei lässt er den Blick kurz schweifen und mustert die Werkstatt genauer.
 Novize Aldric lacht, kommt dann aber etwas aus dem Gleichgewicht, als Joanne ihn auf die Schulter schlägt. Sie hat Recht. Er braucht undbedingt etwas zu essen und eine Möglichkeit sich hinzusetzen. Also folgt er ihr richtung Novizenhalle. Während die beiden über die hölzernen Stege schreiten, stellt er eine Frage, die ihm schon die ganze Zeit im Kopf herumgeht: "Hast du eigentlich schonmal Sumpfkraut geraucht?" Ihm fällt ein Mann in schwarzer Rüstung auf, der offenbar nicht hier her gehört...
 Novizin Joanne schüttelt den Kopf. "Nein, das habe ich noch nie. Ich hoffe, dass ich den Schläfer auch höre, ohne, dass ich das tun muss." Eigentlich hatte sie eher Angst davor, was mit ihr passieren würde, wenn sie Kraut rauchen würde. Erstaunt nimmt sie wahr, dass Aldric absolut geschwächt zu sein schien, schließlich schien er etwas zu wanken. Fast schon von selbst streckt sie die Hand aus, um ihn aufzuhalten, falls er stürzen sollte. "Du schon? Hast du es probiert?"
 Schattenmeister Ace brummt zufrieden, als er Aziras erste Worte vernimmt und ihren Kuss auf der Wange spürt. Dann richtet er seinen Blick wieder auf Azira und antwortet auf ihre Frage mit leicht gerunzelter Stirn "Kohle oder Kreide...hm...warum schaust du nicht einfach auf dem Markt im Alten Lager vorbei? Ist einfacher, wenn auch nicht umbedingt billiger..." Dann überlegt er einen Moment und fügt dann hinzu "Andererseits...Ian oder einer seiner Leute hat bestimmt Kohle und Kreide und das weit billiger...aber wofür brauchst du das überhaupt?" Dann streift sein Blick einen Novizen und verharrt bei selbigem. Besser gesagt auf der Waffe die Aldric an seiner Seite trägt. Sie kam ihm bekannt vor, besser gesagt er glaubte es. Aber er wusste nicht mehr woher.
 Novize Aldric schüttelt den Kopf. "Nein, mei..." Meine Mutter hat mich davor gewarnt!, hatte er sagen wollen, doch beschließt er, dass das wohl nicht sehr männlich klingt. "Ich habe es noch nicht probiert... Aber Otral hat gesagt es sei überhaupt nicht schädlich und nun denke ich darüber nach es mal aus zu probieren. Warum hast du es noch nicht versucht?" Er sieht, dass der Mann in der schwarzen Rüstung ihn mustert und runzelt die Stirn. Warum sieht ihn der Kerl so an? Er bekommt ein wenig Angst und ist froh, als er mit Joanne die Novizenhalle erreicht. Er tritt ein und schaut nach, was es zu Essen gibt.
 Novizin Azira entgegnet Ace leise und schmunzelnd "Das Alte Lager und die Mine sind von hier aus ungefähr gleich weit entfernt. Warum nicht also die billigere Variante?" Auf die rhetorische Frage erwartet sie keine Antwort. Bei der letzten Frage tippt Azira mit ihrem Zeigefinger auf Aces Brust und entgegnet ihm mit vielsagendem Lächeln "Als Zutat für ein Rezept... du wirst schon sehen, wenn ich es fertig habe..." Dass es sich dabei nicht um Alchemie als solche handeln dürfte, müsste Ace eigentlich wissen. Azira ist ja keine Alchemistin. Aces Blick folgend, mustert sie den Novizen, der sich der Novizenhalle nähert. "Kennst du ihn?", fragt sie mehr aus Gewohnheit heraus den Schattenmeister.
 Novizin Joanne hat zusammen mit Aldric schon die Novizenhalle betreten und nickt nun zu seinen Worten. "Ich habe eher Angst, dass irgendwas mit mir passiert, ich nicht mehr weiss, was ich tu, oder so. Überleg mal, ich lass mich gehen und verliere die Kontrolle über mich. Wer weiss, wie ich dann bin, und ob dann so eine Art wahres Gesicht zum Vorschein kommt, das jetzt hinter gutem Benehmen versteckt geblieben ist." Sie lässt sich eine Schale warme Brühe geben und auch ein Stück Brot und geht dann damit vorsichtig zu einem der Tische, wo sich sich auf einen der Stühle setzt.
 Schattenmeister Ace schaut Azira einen Moment lang an und zuckt dann die Schultern "Auch wieder wahr...naja, frag in der Miene einfach nach Ian, soweit ich weiß kontrolliert er sie...falls ihm bisher keiner den Platz streitig gemacht hat. Er wird genau wissen wo du dort die Sachen findest." Dann runzelt er die Stirn und seine Augen werden ebenfalls wieder schmaler "Für ein Rezept? Na, dann bin ich mal gespannt!" Seine Mundwinkel zucken leicht bei seinen Worten. Ihre Frage beantwortet er mit einer wagen Handgeste "Den Typen nicht...aber ich meine das Schwert mal gesehen zu haben was er dabei hatte...nur fällt mir nicht mehr ein wo und bei wem...naja, ist auch egal!"
 Novize Aldric holt sich auch etwas zu essen und setzt sich zu ihr. "Aber Otral hat gesagt, das Sumpfkraut erweitert nur die Wahrnehmung.", sagt er und atmet zugleich erleichtert aus, als er sich auf den Stuhl setzt. Seine Beine fühlen sich schwach und zittrig an. "... und es beruhigt. Was soll da schon schlimmes passieren." Er nimmt einen Löffel von seiner Brühe und blickt Joanne an. "Vielleicht hilft es dir ja tatsächlich, mit dem Schläfer in Kontakt zu treten!"
 Der Wind legt sich, die kälte lässt langsam nach und eine warme Brise durchweht das Sumpflager, aus dem Sumpf. Einige Novizen gehen in die Novizenhalle. (Jorùs)
 Novizin Joanne beugt sich ein wenig vor "Und was ist, wenn das Zeug bei Jedem anders wirkt? Wenn ich es ausprobiere, dann nur im Beisein eines Menschen, dem ich voll und ganz vertraue und der meine eventuelle Situation nicht ausnutzen wird." Wieder sind ihre Hände eiskalt und so legt sie Beide an die von der Brühe gewärmte Schale. "Ich weiss immer noch nicht, wie ich mir sicher sein soll, dass es wirklich der Schläfer ist, der zu mir spricht und nicht irgendjemand, der mit etwas ins Ohr säuselt, was ich glauben soll, verstehst du? Was, wenn sie uns nicht die Wahrheit sagen? Wenn wir durch das Kraut betäubt werden und man so unsere Gedanken lenkt?" Trotzig sieht sie Aldric an.
 Novizin Azira nickt bei den ersten Sätzen von Ace. Ihr Blick wandert wieder zum Schattenmeister, dessen Hand sie ergreift. "Ja, das werde ich." Sie kennt den Mann zwar nicht, aber sie wird ihn schon finden, so unbekannt ist er sicher nicht. "Du erkennst ein Schwert? Für mich sehen die alle gleich aus... naja... vielleicht nicht ganz so schlimm..." Die blasse Novizin zuckt mit ihren Schultern, es soll ihr ebenfalls, wie Ace es schon sagte, egal sein. "Hast du noch etwas zu erledigen?", fragt sie hintergründig lächelnd...
 Schattenmeister Ace runzelt erneut die Stirn und nickt bei ihrer Frage "Ja...ich meine es mal bei jemandem gesehen zu haben der...aber das kann nicht sein, dieser jemand ist seit einer halben Ewigkeit verschwunden..." Dann schüttelt er den Kopf um die Gedanken zu verscheuchen. Er konnte später noch drüber nachgrübeln. Dann schaut er Azira bei ihrer zweiten Frage mit einem Schmunzeln an "Nein, ich bin eigentlich nur wegen dir hier gewesen, also..." Er lässt den Rest des Satzes offen und lächelt breit.
 Novize Aldric lächelt triumphierend. "Der Schläfer schickt uns wirklich Visionen! Ich habe noch nie Kraut geraucht, aber ich hatte trotzdem eine Vision des Schläfers!" Er deutet auf das Schwert. "Er hat mich zu diesem Schwert geführt! Es ist ein Geschenk des Schläfers! Du siehst, mir hat niemand im Rausch ins Ohr gesäuselt." Seine Miene wird ernster. "Und außerdem vertraue ich Otral. Und ich vertraue Psycroptic. Sie würden uns doch keine Lügengeschichten erzählen."
 Novizin Joanne vertraut Psycroptic eigentlich auch, aber dem Kraut nicht. Sie ist allerdings völlig überrascht, dass Aldric schon eine Vision hatte. Bei seinen Worten legt sie ihre eiskalte Hand auf seine, so dass er den Löffel nicht mehr zum Mund führen kann. "Was hast du gesehen? Hast du dich hinterher anders gefühlt? Bitte, erzähl!" Fordert sie den Jüngeren auf."War das die einzige Vision, die du hattest?" Plötzlich werden ihre Wangen rot und sie zieht die Hand zurück, als ob sie sich verbrannt hätte. "Ohh, entschuldige."
 Novizin Azira entgegnet dem Schattenmeister lachend "Wenn du weißt, an wen du dich erinnerst, kannst du es mir ja sagen. So ein Geheimnis, was du darum machst, scheint es mich auch langsam zu interessieren." Dann aber setzt sich Azira zusammen mit Ace langsam in Bewegung, mit dem Ziel ihrer Hütte, während sie ihre linke Hand erneut um Aces Taille legt und das Lächeln erwidert. "Hm... die Idee ist gut..." Die blasse Novizin hebt schmunzelnd eine Augenbraue, während sie Ace fast schon herausfordernd in die Augen sieht.
 Schattenmeister Ace lacht leise während er neben Azira her geht und ebenfalls einen Arm um sie legt "Wenn ich mich erinnere sag ich Bescheid, meine neugierige Novizin!" Dann schaut er sie wieder mit einem breiten Lächeln an "Ja, nicht wahr. Die Idee hat ihren Reiz...neugierig, was ich sonst noch für Ideen habe?" Fragt er sie und erwiedert ihren Blick, während seine Mundwinkel sich zu einem noch breiterem Lächeln verziehen.
 Novize Aldric ist irritiert durch Joannes Hand auf der seinen. Erst als sie die Hand weg zieht und sich entschuldigt, sagt er stockend: "Oh.. ähm.. macht doch nix.. Ich.. Ich war noch ganz neu hier im Lager. Und eines nachts erwachte ich und sah die Bilder... es waren eigentlich keine Bilder... und auch keine Stimme oder sowas..." Er runzelt die Stirn, bemüht einen Ausdruck dafür zu finden, was er erlebt hat. "Es war mehr, wie... ein Wissen, dass plötzlich in meinem Kopf war. Eine Erinnerung, aber eine Fremde." Er kaut auf seiner Unterlippe rum. "Ich sah also dieses Schwert im Sumpf, nein, ich wusste, dass es da war. Und ich wusste: Es war das Schwert meines Vaters - obwohl er doch überhaupt kein Schwert hatte, als ich ihn zuletzt sah! Und da stand ich auf und lief los und ich lief direkt zu dem Schwert! Psycroptic hat mich halb erfrohren im Sumpf gefunden. Zu der Zeit schneite es gerade. Und als ich ihm berichtete, sagte er mir, dass das eine Vision des Schläfers gewesen sein muss!"
 Novizin Azira erreicht zusammen mit Ace ihre Hütte und öffnet die Tür. "Du hast noch mehr Ideen?", fragt sie lachend, während sie Ace mustert. "Dann lass mal hören, mein Lieber... oder sehen... hm..." Mit vieldeutigem Blick tritt sie leichtfüßig in die Hütte und zieht Ace hinter sich her. Die Tür fällt leise ins Schloss, denn der Rest ist nur für die zwei bestimmt...
 Novizin Joanne legt ihre Hand an ihre Kehle. Ihr stockt der Atem und eine Gänsehaut breitet sich auf ihrem Körper aus. "Das kann nur ein Zeichen des Schläfers sein. Du hast deinen Platz gefunden, Aldric. Wo sonst solltest du hingehören, als ins Sumpflager? Du musst dem Schläfer besonders am Herzen liegen, wenn er dir die Vision schon so früh zuteil werden lässt." Joanne ist wirklich zutiefst beeindruckt. "Jetzt müssen wir noch herausfinden, was der Schläfer dir damit sagen wollte, und deinen Vater finden."
 Novize Aldric ist froh, dass er es ganz offenbar geschafft hat Joanne zu beeindrucken. Die Sache mit dem Schwert und dem Scavenger war ihm sehr peinlich gewesen. Er blickt hinab zu dem Schwert. "Ich denke, der Schläfer will, dass ich meinen Vater finde... und das Schwert ist der erste Hinweis. Ich habe gehört, im Alten Lager soll es einen fähigen Schmied geben, der eine solche Waffen herstellen kann. Ich will zu ihm gehen, und ihn fragen, ob er sich an den Mann erinnert, dem er dieses Schwert geschmiedet hat."
  Novizin Joanne blickt zu Aldric. "Nimmst du mich mit, wenn du ins Alte Lager gehst?" ist ihre spontane Frage. So würde sie dazu kommen, das Alte Lager zu sehen, könnte ein wenig auf Aldric achten und ihm vielleicht ein wenig bei der Suche behilflich sein. Sie besinnt sich darauf, dass sie kaum von ihrer Brühe genommen hat und fängt wieder an zu essen. "Ich will so gerne dabei sein, wenn du deinen Vater findest. Das wäre so....wahnsinnig."Sie strahlt Aldric an.
 Novize Aldric nickt. "Natürlich! Ich nehme dich gerne mit... Ich habe mich bisher nicht getraut alleine dorthin zurück zu gehen." Er löffelt nun ebenfalls wieder von seiner Brühe. "Ich freue mich dich getroffen zu haben. Ich habe das gefühl, endlich passiert etwas!", eröffnet er Joanne freudig. "Ich bin schon Monate hier und habe immer noch nicht mehr als dieses Schwert gefunden. Das Ändert sich jetzt!" Er löffelt seinen Eintopf aus und lehnt sich zurück. Er sieht zufrieden aus.
 Novizin Joanne hält die Schale schräg und löffelt auch noch den letzen Rest der Brühe aus."Aber es liegt doch sicher nicht nur an mir, dass etwas passiert. Du musst zu Kräften kommen, Aldric. Schau dich mal an, wie dünn du bist, ich hatte dich vorhin beinah umgehauen, und ich bin ja nun wahrlich nicht stark. Soll ich dir noch ein wenig Brühe holen? Oder ein Stück Brot? Ich weiss ja nicht, wie leicht das im alten Lager wird, aber wenn wir da auch fortlaufen müssen, wird es ziemlich hart für dich." Die Sorgen, die sie sich macht, kann man deutlich heraushören.
 Novize Aldric schüttelt den Kopf. "Danke, ich brauche erstmal nichts mehr zu essen, aber Müde bin ich." Er streckt sich, wobei seine Arme zittern. "Ich denke, ich werde mich wohl besser etwas hinlegen." Langsam erhebt er sich und bringt seine Schale weg. "Aber ich sage dir auf jeden Fall bescheid, bevor ich aufbreche!", verspricht er.
 Novizin Joanne nickt und folgt Aldric, um ihr Geschirr wegzubringen. "Ja, mach das mal, Aldric. Es war ein anstrengender Tag, ich bin auch völlig geschafft. Ich glaube, ich geh auch schlafen, vielleicht noch ein wenig über meine fehlenden Pflanzen sinnieren." Sie lächelt ihn sanft an, doch gleich darauf wird ihr Blick wieder besorgt. Man konnte genau sehen, wie erschöpft Aldric war. "Komm, wir haben ja den gleichen Weg."
 Novize Aldric nickt und geht gemeinsam mit Joanne zum schlafsaal. Wo jeder zu seinem Lager geht. Wärend er sein Schwert ablegt und sich auf das Lager niederlässt lächelt er. Er wird seinen Vater bald wiedersehen. Ganz bestimmt. Und dann werden sie diesen Ort verlassen, mit der Hilfe des Schläfers. Und er würde seine Mutter wiedersehen, und seine kleine Schwester. Er brummt Joanne noch ein "Der Schläfer Erwache!" zu und schläft dann, mit einem lächeln auf dem Gesicht, ein.
 Novizin Joanne winkt Aldric noch zu, er schlieg gar nicht so weit weg von ihr, und so kann sie ihn hören. "Gute Nacht, Aldric, Der Schläfer wache über deinen Schlaf." wünscht sie ihm und schlüpft dann unter ihre dünne Decke, liest noch ein wenig und schläft erst viel später ein.


Aldrics Freude, dass "endlich etwas passiert", war wohl zu einem nicht unwesentlichen Teil meiner eigenen Motivation und meinem Vorhaben geschuldet, nach der langen Inaktivität richtig loszulegen. Gleichzeiting nun auch noch jemanden gefunden zu haben, der mir bei der Suche helfen möchte, UND dann noch zufällig jemandem über den Weg zu laufen, der Rodic kannte, trug aber sicher seinen Teil dazu bei!



 
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